Februar in Madagaskar

Februar in Madagaskar Fensterblick Antananarivo

Februar in Madagaskar

Was die klimatischen Verhältnisse anbelangt, so besteht kein grosser Unterschied zum Januar. Einzig die Tage werden etwas kürzer. Die Sonne erscheint von 5h45 bis 18h15 am Himmel. Weiterhin muss mit Zyklonen gerechnet werden, die je nach Intensität Ernten vernichten und Häuser oder ganze Landstriche zerstören. Während dieser Zeit ist es auf dem Hochland mehrere Tage lang windig und die Sonne versteckt sich hinter einer grauen Wolkendecke. Die Temperaturen sind in etwa gleich wie im Vormonat und an den meisten Tagen sind starke Regenfälle angesagt, zur Freude der Enten und Gänse, die sich überall in den Wasserlachen tummeln. Kinder spielen ebenfalls in den Pfützen.

Die Mehrheit der Menschen ist mit Schirm und/oder Regenjacke beziehungsweise Regenmantel gut gegen die Niederschläge gewappnet. Andere hingegen sind überhaupt nicht ausgerüstet, sei es durch Nachlässigkeit oder einfach, weil sich ihr Programm geändert hat. Diese stülpen sich dann Plastiktüten auf den Kopf und hüllen sich in Plastikplanen, wenn sie von einem Unwetter überrascht werden. Um sich vor den herab donnernden Wassermassen zu schützen, ist jeder Mauervorsprung und jedes Vordach willkommen. Die Leute drängeln sich hier zusammen und warten, bis das gröbste vorbei ist, bevor sie sich wieder auf ihren Weg begeben. Weil das Wasser sehr schnell in den Strassengräben und den unebenen Wegen anschwillt, ziehen viele ihre Schuhe aus und waten barfuss durch das knöcheltiefe Wasser.
So sehr sich die Natur über den vielen Regen freut und üppig gedeiht, so hat er andererseits doch negative Auswirkungen. Viele Asphaltstrassen weisen Löcher auf, in denen sich das Wasser ansammelt. In den Städten sollten deshalb die Autofahrer vorsichtig fahren, damit sie die Fussgänger nicht nass spritzen, was sich allerdings nicht immer vermeiden lässt. Bei Fahrten über Land muss mit unpassierbaren Pisten und schwierigen Passagen gerechnet werden, was einen Ferienaufenthalt zu dieser Jahreszeit zu einem Abenteuerurlaub verwandeln kann.
Wegen der ausgiebigen Regenfälle steigt das Wasser in den Reisfeldern schnell an und die Bauern ernten den Reis, bevor er ganz unter Wasser steht, auch wenn er noch nicht völlig ausgereift ist. Überall stapeln sich grosse, runde Strohhaufen vor den Häusern, aus denen die Streu für die Zebus bereitet wird. Die Reiskörner in ihren Spelzen liegen zum Trocknen am Strassenrand und auf den Höfen, was die freilaufenden Hühner dazu verlockt, einiges von dem Getreide aufzupicken.

Auch in Madagaskar kennt man den Valentinstag. In den vornehmeren Restaurants werden am 14. besondere Menus angeboten und die Dekoration besteht fast ausschliesslich aus Herzen. Jeder lässt sich etwas einfallen, um die Gäste anzulocken. So bieten z.B. die Einen bei Reservation einen Aperitif gratis an, andere wiederum offerieren den zweiten Kaffee, wenn sich einer der Partner eine Tasse dieses Getränks bestellt. In den Auslagen der modernen Geschäfte wird ebenfalls versucht, mit speziellen Artikeln und Offerten Kundschaft zu gewinnen. Vor allem die Schmuckläden versuchen, ihre Waren an den Mann zu bringen. Inzwischen werden sogar Basare zu diesem Anlass abgehalten.
Ein anderes Ereignis, dem man aber geringere Aufmerksamkeit schenkt, ist der Fasching. Am Fasnacht-Dienstag kann es passieren, dass man auf der Strasse einer verkleideten Schulklasse begegnet. Es sind lediglich die Schulen, die sich am Französischen System orientieren, die diesen Brauch adoptiert haben. In privaten europäischen Kreisen werden Maskenbälle organisiert und damit hat es sich denn auch schon. Ende Monat sind immer noch einige Weihnachtsdekorationen zu sehen und auf manchen Werbeplakaten lachen Weihnachtsmänner den Betrachter an.
Auf dem Markt sind jetzt Rambutan, Pfifferlinge, Kaki, Tamarillo und Jambolanpflaumen erhältlich.

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