Dezember in Madagaskar

 

Dezember in Madagsakar Ausblick auf Antananarivo

Dezember in Madagaskar

Der Dezember gehört zu den heissesten Monaten in Madagaskar. In der Hauptstadt Antananarivo bedeutet das Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad, nachts kann es an Regentagen auf 17 bis 19 Grad abkühlen und tagsüber zeigt das Thermometer an Tagen, an denen es nicht regnet, manchmal sogar 32 Grad an. Diese Zahlen gelten als Mittelwerte für das gesamte Hochland. An der Küste ist es mit 23 bis 35 Grad etwas wärmer, was sich vor allem nachts unangenehm bemerkbar macht. In Tuléar muss sogar mit 39 Grad Celsius gerechnet werden. Die Tage sind gleich lang wie im November.
Trotz dieser sommerlichen Temperaturen tragen auf dem Hochland vereinzelt Leute Wollmützen und Winterjacken – aus welchem Grund auch immer. Und die Weihnachtsmänner, die etwa ab Mitte Monat in den Supermärkten und in der Innenstadt auftauchen, sind ebenfalls mit dem traditionellen winterlichen Kostüm bekleidet. Die Läden schmücken ihre Schaufenster und Regale mit Girlanden und Kugeln und auch die Restaurants zeigen sich in festlicher Stimmung. Weihnachtsbäume in verschiedenen Grössen und zum Teil sehr originell geschmückt, erfreuen das Auge. Etwa eine Woche vor dem Fest werden in der Avenue de l’Indépendance sowie in stark frequentierten Vierteln und Vororten Zelte aufgestellt, die mit Hollywood-Schaukeln, grossen Spielzeugautos oder –motorrädern, vornehmen Sesseln und dergleichen mehr, gefüllt sind. Gross und Klein lässt sich je nach Geschmack und Vorlieben in dem einen oder anderen Zelt gegen Entgelt fotografieren, mit oder ohne Weihnachtsmann.
Stände mit Spielsachen und anderen Geschenk-Angeboten säumen die Strasse. Lebende Gänse und auch einige Enten werden am Strassenrand und auf den Märkten für den Festtagsschmaus angeboten. Natürliche und künstliche Tannenbäume werden feilgeboten. Auf den Weihnachtsbasaren und in den Supermärkten verteilen Weihnachtsmänner Bonbons an die Kinder. Viele Menschen sind unterwegs, die ihre Einkäufe tätigen. Dementsprechend sind die Staus.

Dank der regelmässigen und ausgiebigen Regenfälle, färbt sich die Landschaft nun grün und von den schwarzen Spuren der Buschfeuer ist nichts mehr zu sehen. Es regnet nicht täglich und meistens sehr lokal. So kann es passieren, dass an einem Ort Wassermassen vom Himmel fallen und nur 5 km weiter alles trocken ist. Bäche, Flüsse, Teiche und Kanäle füllen sich jetzt wieder, Wasserhyazinthen und Seerosen setzen violette und rosa-weisse Farbtupfer. Die Bauern bereiten diejenigen Reisfelder vor, die vom Regen abhängig sind. Einige Felder wurden schon mit den jungen Reissetzlingen bepflanzt, andere werden umgegraben und geeggt. Der Reis hingegen, der im August in den irrigierbaren Feldern gesetzt wurde, fängt an zu reifen. In den Wiesen bilden die weissen, gelben, rosa, roten, violetten und blauen Blüten von wilden Blumen einen erfreulichen Kontrast zu dem grün. In den Gärten blühen unter anderem die Zinnien, Kosmos, Tagetes, Dahlien und Rosen.
Die lila Jacarandas sind am Ende ihrer Blütezeit, der Weihnachtsstern wirft seine letzten welken Blüten ab, dafür erscheinen die weissen glockenartigen Blütenstände des Yucca und der Flamboyant entfaltet seine rote Blütenpracht. Die Guava-Bäume haben zum Teil schon kleine Früchte, während andere noch am blühen sind. Auf dem Hochland färben sich die Litschi rot und die Mangos werden grösser, sind aber noch grün. Die Litschis und Mangos, die auf dem Markt verkauft werden, stammen von der Küste. Die Pflaumen sind jetzt reif, Erdbeeren und Aprikosen gibt es keine mehr.

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