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Madagaskar Praktikum

Wir sind auf der Suche nach einem Praktikum in Madagaskar

Frage:

Wir sind Studentinnen der Pädagogischen Hochschule. Im Sommer müssen wir einen Sprachaufenthalt in einem französischsprachigen Gebiet absolvieren und wir sind sehr interessiert an einem Aufenthalt in Afrika und somit auch an einem Praktikum in Madagaskar.

So haben wir im Internet ein wenig recherchiert und sind auf Ihre Seite gestossen. Nun möchten wir fragen, ob Sie uns eventuell weiterhelfen könnten?

Wir würden gerne ein Praktikum in einem Waisenhaus in Afrika machen. Bieten Sie dies auch an, oder wüssten sie eine Adresse bei der Sie wissen, ob man ein Sozialarbeits-Praktikum in Madagaskar machen könnte? Bisher haben wir nur Praktikumsstellen in Benin, Senegal und Togo gefunden.

Vielen Dank und freundliche Grüsse S. und C.

Antwort:

Liebe S. und C.

Corona hat die Möglichkeiten für ein Praktikum etwas erschwert – aber nicht verunmöglicht.

Bei einem Praktikum ergeben sich immer zwei Fragen:

Wie lange? (zwei, drei Monate sollten es schon sein. Weniger als einen Monat ist nicht machbar)
Muss das Praktikum durch eine Fachperson begleitet werden oder nicht. (Wenn ja, dann ist über unsere Kanäle in Madagaskar nichts zu machen.)

Da wir von der PRIORI (www.priori.ch) seit 1994 vor Ort in Antananarivo tätig sind, kennen wir natürlich viele Sozialzentren und sind gerne bereit, Freiwillige in Kontakt mit ihnen zu bringen. Im Interesse aller sind folgende Punkte wichtig zu wissen:

– Wir brauchen einen Lebenslauf in französischer Sprache von Ihnen. Bei positiver Begutachtung unsererseits leiten wir den Lebenslauf an ein Zentrum weiter. Wenn von dort ein ok kommt, setzen wir die beiden Seiten in Direktkontakt. Alles weitere wird dann direkt zwischen den Freiwilligen und dem Zentrum geklärt.

Unsere (Madagaskarhaus PRIORI) Arbeit ist kostenlos. Wir vermitteln Freiwillige nur an Zentren, die keine Bezahlung verlangen. (Achtung vor ‘humanitären Organisationen‘ sowie vor sogenannten Sozialzentren, die für gutes Geld Freiwillige für sich arbeiten lassen.)

Freiwillige müssen aber für ihren eigenen Unterhalt selber aufkommen (Reise, Verpflegung, Unterkunft). In manchen Fällen bieten die Zentren Unterkünfte, manchmal aber nicht.
– Keines der Zentren kann ein ‘Gehalt‘ bezahlen und auch nicht für Versicherungen und medizinische Versorgung aufkommen. Wir arbeiten nur mit armen Zentren, wo Freiwillige durch ihren Einsatz auch einen Unterschied machen können.

In Madagaskar ist es ohne Probleme möglich, ein Visum für drei Monate zu erhalten. Ein Freiwilligen-Einsatz von mehr als drei Monaten ist wünschenswert, aber visumstechnisch sehr anspruchsvoll. Nicht alle Zentren können oder wollen sich mit den komplizierten Visumsfragen abgeben.

Für beide Seiten, also für das Sozialzentrum und auch für Freiwillige, muss eine win-win-Situation bestehen. Auf einem aktuellen Blog erzählt die Freiwillige Christine über ihren Alltag in Madagaskar: https://www.chrigiaufreisen.blogspot.ch/

Herzliche Grüsse aus dem Madagaskarhaus in Basel
Franz Stadelmann