Flug Antananarivo – Mananjary

Flug Antananarivo – Mananjary: vom Hochland an die Südostküste von Madagaskar

Text Madagaskar Binnenflüge, März 2020

Flughafen Madagaskar: Madagaskar verfügt über viele asphaltierte Landebahnen und noch mehr Landepisten. Daneben ist die vorhandene Infrastruktur vielerorts mangelhaft oder nicht vorhanden.

Flughafen Madagaskar: Madagaskar verfügt über viele asphaltierte Landebahnen und noch mehr Landepisten. Daneben ist die vorhandene Infrastruktur vielerorts mangelhaft oder nicht vorhanden. Alle paar Jahre unternimmt die Regierung Versuche, diesen Zustand zu verbessern. Die Erfolge sind oft mager.

Die private Airline von Sipromad bedient die Linie Antananarivo via Fianarantsoa nach Mananjary und zurück. Die Flüge finden jeweils montags statt. Es sind auch Einzelstrecken buchbar. Die eingesetzten Kleinflugzeuge sind mit Druckkabinen ausgestattet, fassen jedoch nur gerade 7 – 8 Passagiere. Der Flug Antananarivo – Mananjary dauert etwas über drei Stunden, den Zwischenhalt in Fianarantsoa nicht eingerechnet.

Damit ersetzt dieser Flug Antananarivo – Mananjary zwei ganze Fahrtage auf der Strasse. Das Agrounternehmen hat auch Aktivitäten in der Zone um Mananjary (Exportprodukte). Das war wohl der entscheidende Grund zur Wahl dieser Destination.

Mananjary (code MNJ) lag immer etwas abseits des regulären Flugverkehres, auch als Air Madagascar noch selbst ein weitgestrecktes Netz bediente. Die Landepiste ist asphaltiert und liegt in der topfebenen Küstenfläche zwischen dem Kanal von Pangalanes und dem Ufer des Indischen Ozeans. Wer nach dem Flug Antananarivo – Mananjary mittags in der schwül-heissen Destination Mananjary aus dem Kleinflieger steigt, findet nur ein mickriges Flughafengebäude vor. Grösser braucht es auch nicht zu sein: seit einer Generation findet sich Mananjary nicht mehr in Flugplänen der Air Madagascar / Tsaradia. Ab und zu und selten genug landet ein Sportflugzeug oder eben ein Geschäftsflug des Agro-Business-Unternehmens Sipromad. Ob der Flughafen und der Flug Antananarivo – Mananjary und zurück fortan für touristische Zwecke wichtig werden, bleibt abzuwarten.

Mananjary liegt 170 Strassenkilometer nördlich von Manakara. Schon zu Kolonialzeiten war Manakara ausersehen, sich zum Überseehafen zu entwickeln. Daher war Manakara auch Startpunkt für den Bau der Eisenbahn hoch nach Fianarantsoa. Die 163 km lange Bahn Fianarantsoa – Côte-Est (FCE) wurde gebaut (1926 – 1936), der Hafen und ein paar grosse Lagerhäuser ebenfalls. Doch Manakara konnte sich als Meereshafen nie etablieren. Heutzutage infolge von etlichen Zyklonen und mangelndem Unterhalt sind die Lagerhallen unbrauchbar, das Hafenquai verrottet und die Ankerplätze versandet. Es kommt seit vielen, vielen Jahren kein Meeresschiff mehr nach Manakara. Sogar der Treibstoff wird vom Hochland mit Tanklastwagen hergebracht.

Manakara (code WVK) verfügt ebenfalls über einen Flughafen mit einer asphaltierten Pistenlänge von 1184 m Länge. Bemerkenswert ist, dass die Schienen der Eisenbahn quer durch die Landebahn verlaufen. Weltweit gibt es nur drei Airports mit Schienen-Landebahn-Querungen. Die Gefahr eines Unfalls ist minimal: der Zug verkehrt nur selten und Privatflugzeuge noch seltener. Noch vor 20 Jahren war Manakara eingebunden in den Küstenhüpfer, der entlang der Südostküste zwischen Manakara und Fort Dauphin verkehrte. Unterwegs machte der Kleinflieger einen Zwischenhalt in Farafangana. Doch das ist lange her..

Print Friendly, PDF & Email