Covid-19 in Madagaskar

Eisenbahn in Madagaskar. Bahnhof von Antananarivo mit der ehemaligen Forchbahn im Hintergrund (08. Juni 2020)

Eisenbahn in Madagaskar. Bahnhof von Antananarivo mit der ehemaligen Forchbahn im Hintergrund (08. Juni 2020)

Covid-19 in Madagaskar

8. Juni 2020 Antananarivo : Die Situation heute
PRIORI-Mitarbeiter berichten aus der Hauptstadt Antananarivo

Am Anfang dieser Pandemie hier in Madagaskar haben nur wenige Leute gewusst, wie gefährlich und tödlich dieses Corona Virus wird. Doch inzwischen ist Covid-19 ein gefürchteter Begriff.

Jetzt verlieren viele Angestellte ihre Arbeit oder erhalten nur noch einen Teil Ihres Gehalts. Für die Mehrheit der Madagassen sind also finanzielle Schwierigkeit in Sicht. Die Händler verdienen auch weniger, daher versuchen Sie, länger als die vorgegebene Zeit zu öffnen.

Die Taglöhner müssen jetzt bis 15 Uhr versuchen, etwas Geld zu ergattern, ihr Problem liegt darin, dass es derzeit fast keine Arbeit und Auftraggeber gibt. Viele Menschen in der Millionenstadt Antananarivo leben ja ‚von der Hand in den Mund‘ und sind froh, wenn sie einmal pro Tag überhaupt essen können. Das sit auch in vielen Provinzstädten so. Strukturierte Arbeit mit geregelten Gehaltseinkünften sind in Madagaskar weiterhin grosse Malngelware.

Der Region von Analamanga, also ringes um Antananarivo, ist noch isoliert, aber alle Wochenmärkte (jeden Mittwoch in Andravoahangy, donnerstags in Mahamasina und samstags in Isotry) sind offen, aber die Leute sind angehalten, die soziale Distanzierung zu respektieren und einen Mundschutz tragen. Die Restriktionen sind also etwas gelockert verglichen mit jenen vor einem Monat. Für viele Leute ist dies ein Schritt zurück zum fast normalen Leben.

Covid-19 in Madagaskar
Die Eisenbahn (Tamatave – Antananarivo) transportiert nur Benzin aus dem Hafenstadt Tamatave. Passagierzüge gibt es auf dieser Linie ab Antananarivo ja schon lange nicht mehr. Es ist weiterhin verboten, sich von Region zu Region zu bewegen. Madagaskar ist in diesen Monaten nicht nur eine Insel, sondern besteht aus hunderten von Inseln innerhalb der grossen Insel.
Die Sonnenschirme entlang der Strasse vom Bahnhof zeigen, dass der tägliche Markt von „Petite vitesse“ offen ist. Doch es herrscht nur sehr wenig Bewegung. Die Leute haben Angst vor Corona.

Bei uns es ist jetzt Winterzeit und die Viren von Grippe mögen gern Kälte. Hoffen wir, dass diese Pandemie nicht schlimmer wird. Allerdings gibt es jeden Tag Fälle von Covid-19.

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