Archiv der Kategorie: Reisen in Madagaskar

Reisen in Madagaskar

Infos rund um das Reisen in Madagaskar: Was beachten, wenn man unterwegs ist in Madagaskar? Praktische Hinweise zu Trinkgeld, Preisen, Öffnungszeiten, Zelten und Camping, Tabus, Fotografieren in Madagaskar…

Madagaskar-Reisen – wie sicher ist es?

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder weltweit, und immer wieder gibt es negative Schlagzeilen über die politische Lage, die Pest oder Kriminalität…Was bedeutet dies für die Sicherheit für Reisende in Madagaskar?

Madagaskar hat mit einer schlechten wirtschaftlichen Lage und einer wachsenden Bevölkerungsdichte zu kämpfen, gleichzeitig ist die Politik nicht in der Lage, wirklich unterstützende Strukturen für die Menschen zu schaffen.
Auf dem Land leben die Madagassen meist von Substitutions-Landwirtschaft – sie sind Selbstversorger. In den Städten Madagaskars ist dies nicht möglich. Hier gibt es daher mehr Kriminalität. Die allermeisten Menschen in Madagaskar sind allerdings zurückhaltend, sehr freundlich und entspannt.

Sicherheit in Antananarivo und Madagaskars Ferienorten

Busstation-Taxi-Brousse-Madagaskar-PRIORI-ReisenIn den Städten Madagaskars kommt es immer wieder zu Taschendiebstählen und seltener auch zu bewaffneten Überfällen. Reisende sind dabei oftmals die Angriffsziele, da sie als wohlhabend angeseheen werden. Besonders in Antananarivo und an menschengefüllten Orten, wie Märkten, Busstationen der Überlandtaxibusse (Taxi Brousse) und in Einkaufsstrassen sollten Reisende sehr achtsam sein.
Auch in den kleineren Städten Madagaskars und in ruhigeren touristischen Orten an der Küste kann es zu Diebstählen und Überfällen kommen – die Kriminalitätsrate ist nicht besonders hoch, aber auch hier leider gestiegen.

Generell ist die Sicherheitslage in Madagaskar für Reisen kein Problem – und sie variiert stark nach Ort und Stadtteil: fragen Sie am besten Ihren Reiseveranstalter, Ihren Guide oder im Hotel nach den aktuellen Gegebenheiten vor Ort, und welche Gegenden Sie besser meiden sollten.

Wie auch in anderen Reiseländern, die mit Armut zu kämpfen haben, ist es ratsam, als Reisender in Madagaskar einige Verhaltensregeln einzuhalten, wie zum Beispiel:

  • Tragen Sie keine großen Geldbeträge oder Wertgegenstände bei sich. Kameras sollten, wenn möglich, in den Städten nicht in der Hand getragen und zur Schau gestellt werden. Nehmen Sie Ihren Tagesrucksack oder Ihre Tasche nach vorne auf die Brust.
  • Verzichten Sie auf abendliche Spaziergänge nach bzw. bei Einbruch der Dunkelheit, auch wenn Sie in Gruppen unterwegs sind. Aufgrund fehlender Beleuchtung und vielen Stromausfällen ist es aber sowieso schwer, sich im Dunkeln zu Fuss fortzubewegen. Nehmen Sie ein Taxi, wenn Sie in Städten abends etwas unternehmen möchten.
  • In Madagaskars Hauptstadt Antananarivo sollten Sie sich auch tagsüber nicht unbedingt zu Fuss in den zentralen, wuseligen Vierteln um Analakely und die Avenue de l’Indépendance aufhalten. Für eine Madagaskar-Reise ist Antananarivo zwar immer Anfangs- und Endpunkt der Reise, da hier der Flughafen ist. Die Stadt mit ihrem maroden Charme hat zwar einige nette Ecken mit Cafes und kleinen Geschäften, ist aber prinzipiell nicht besonders attraktiv für längere Aufenthalte. (Bei einem Ranking zu den lebenswertesten Städten weltweit landete Antananarivo 2016 übrigens auf Platz 218 von 230.)

Politische Lage in Madagaskar

Ende 2013 fanden in Madagaskar Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt und seit Februar 2014 besteht die aktuell international anerkannte Regierung. Seitdem ist es in Madagaskar weder zu nennenswerten Unruhen noch zu Protesten oder Ausschreitungen gekommen. Obwohl die Regierung nicht stabil erscheint und zumeist negative Schlagzeilen verbreitet stellt die momentane politische Lage keinerlei Einschränkungen oder Sicherheitsrisiken für Madagaskar-Reisende dar.

Wer auf Nummer sicher gehen und über auftretende Sicherheitsrisiken während seiner Reise in Madagaskar informiert werden möchte, kann sich z.B. auf die Deutschenliste des Auswärtigen Amtes bzw. die Auslandsliste itineris des Schweizer EDA setzen.

Polizei und Korruption

Um gegen die steigende Kriminalitätsrate anzukämpfen, patroullieren in den größeren Städten Madagaskars verstärkt Polizeieinheiten. Auch auf den madagassischen Überlandstrassen gibt es immer wieder Polizei-Kontrollen. Wichtig für Reisende: Wer ohne gültigen Reisepass angetroffen wird, endet nicht selten auf der Polizeiwache und muss meist eine Strafe zahlen. Aufgrund des maroden Staatshaushalts sind auch Madagaskars Polizisten unterbezahlt. Dies führt leider zu Korruption und zahlreichen Versuchen, das spärliche Gehalt aufzubessern. Touristen sind dabei leichte Opfer. Seien Sie achtsam und vermeiden Sie den Kontakt zu Polizisten, wenn nicht unbedingt nötig. Oftmals kann es ratsam sein, Angelegenheiten über den Reiseleiter regeln zu lassen.

Überlandfahrten

Generell ist Reisen ausserhalb der madagassischen Städte und in Nationalparks weitestgehend sicher.

Madagaskar_Unterwegs-Ampefy-AntsirabeDie Überlandbusse „Taxibrousse“ sind zwar eine sehr günstige Reisemöglichkeit in Madagaskar, gleichzeitig aber sehr unfallgefährdet (alte und überfüllte Fahrzeuge, übermüdete Fahrer, erhöhte Geschwindigkeit…) und auch hin und wieder Ziel von Überfällen.
Sie reisen in jedem Fall sicherer, wenn Sie mit einem gemieteten Wagen samt Fahrer in Madagaskar unterwegs sind.
Grundsätzlich gilt: Unternehmen Sie niemals Nachtfahrten ausserhab geschlossener Ortschaften. Sollten Sie einen Mietwagen mit Fahrer haben, werden die Fahrer dies sowieso ablehnen.

..im Süden Madagaskars

Vor allem im tiefen Süden Madagaskars, aber auch im Westen der Insel sind (Vieh-)Diebesbanden (Dahalo) unterwegs. Viehdiebstahl – der madagassischen Zebu-Rinder – hat in Madagaskar eine lange Tradition, vor allem bei den viehzüchtenden Stämmen, wie den Bara. Ursprünglich Ritual beim Übergang ins Erwachsenenalter schlagen die Viehdiebe heute sehr über dieses Mass hinaus und haben eher den Anschein von schwerbewaffneten Räuberbanden, die nicht mehr nur Vieh stehlen, sondern alles, was Wert hat. Die madagassische Polizei tut sich sehr schwer, diese Banden in den Griff zu bekommen – was  auch an den leider offensichtlich bestehenden engen Verbindungen der Dahalo zu Militär und Justiz liegt.

Madagaskar-Süden-zebuFür Reisende stellen diese organisierten Banden erst einmal kein Problem dar, solange sie die Gegenden meiden, in denen sie aktiv sind – dies sind zum grossen Teil keine touristisch erschlossenen Regionen. Es ist zudem weise, auch wegen diesen Banden keine Nachtfahrten zu unternehmen und sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu Fuss fortzubewegen. Fragen Sie Ihren Reiseveranstalter nach dem momentanen Stand und eventuell ausgerufenen „zones rouges“ – Gegenden, die man meiden sollte. Ein seriöser Reiseveranstalter wird Reisende nicht in eine solche Gegend schicken.

Giftige Tiere

Zuerst einmal die gute Nachricht: Es gibt in Madagaskar keine tödlichen Gifttiere. Es finden sich aber einige giftige Tierarten in Madagaskar (zum Beispiel Skorpione, Frösche, Schmetterlingsraupen, Hundertfüsser etc.), die unangenehm werden können. Ihr Guide oder Ihr Reiseveranstalter können Ihnen sagen, wo sie auf welche Tiere achten sollten.

Krankheiten

Baden in Süsswasser, das nicht schnell fliessend ist, sollte man in Madagaskar unterlassen, denn es herrscht Bilharziose-Gefahr.

Malaria in Madagaskar ist verbreitet. Vor allem in den tropischen Küstengebieten und den feuchten Regenwäldern sowie während der Regenzeit wird die Krankheit von der Anopheles-Mücke übertragen. Im höher gelegenen, trockeneren Landesinneren und der Hauptstadt besteht ein geringeres Infektionsrisiko. Lange, helle Kleidung und Insektenschutzmittel schützen vor Moskitos, die Malaria, aber auch andere Infektionskrankheiten übertragen können. Die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit zur Malariaprophylaxe sollte vor Abreise mit einem Tropenmediziner abgeklärt werden.

Madagaskar ist eines der Länder auf der Welt, in dem bis heute die Beulenpest vorkommt. Jedes Jahr mit Beginn der Regenzeit kommen Fälle von Beulenpest vor, vor allem im madagassischen Hochland. Für Reisende stellt dies aber keine Gefahr dar, denn die Fälle kommen zu fast 100 Prozent in Slums ohne Kanalisation vor – Gegenden, in denen sich Reisende nicht aufhalten. Das Auswärtige Amt schreibt zur Gefahr für Reisende durch die Pest: „Für den durchschnittlichen Touristen werden Pestinfektionen nicht als Gefahr eingeschätzt: Bisher wurde weltweit noch über keinen einzigen Pestfall bei Touristen berichtet.“ Die Krankheit kann übrigens heute mit Antibiotika problemlos geheilt werden – nur dass sich die bitterarme madagassische Bevölkerung, die davon betroffen ist, diese Medikamente nicht leisten kann. Dies führt leider zu den jährlichen Pesttoten.

Medizinische Versorgung in Madagaskar

Die ärztliche Versorgung in Madagaskar entspricht nicht europäischen Standards. Die Ausstattung der Krankenhäuser und Arztpraxen in Madagaskar ist oft sehr spartanisch und auch hygienisch teils problematisch. Häufige Stromausfälle des staatlichen Stromanbieters Jirama erschweren oftmals eine durchgehende, adäquate Behandlung in Kliniken und Arztpraxen.
Dennoch gibt es für Reisende vor allem in den grösseren Städten Madagaskars zahlreiche Möglichkeiten einer guten Erstbehandlung – es finden sich dort meist gut ausgestattete Apotheken sowie private Kliniken und Praxen, in denen auch englischsprechende Ärzte zu finden sind und in denen die Ausstattung in Ordnung ist. Schwerwiegende Notfälle können auf La Réunion (tägliche Flugverbindungen ab Antananarivo) behandelt werden. Ein ausreichender Krankenversicherungsschutz mit der Option eines Rücktransportes ins Heimatland ist sinnvoll.

Machen Sie sich keine Sorgen. Madagaskar ist ein wunderbares Reiseziel, das gut zu bereisen ist. Achten Sie auf die genannten Verhaltensregeln, dann können Sie Ihre Reise geniessen. Falls doch einmal Hilfe benötigt wird, ist unser Madagaskarhaus-Team jederzeit für Sie da!

Madagaskar Route: Majunga-Maintirano-Morondava

Fragen zur Route im Westen von Madagaskar

Frage:

Liebes Priori-Team,
für unsere Expedition durch den Westen Madagaskars würde ich gerne Ihren Rat sowie eventuelle Unterstützung einholen. Lassen Sie mich kurz erklären, was wir vorhaben:
Wir sind eine madagskarerfahrene Reisegruppe und haben uns die Route Mahajunga – Soalala – Tsingy Namoroka – Besalampi – Maintirano auf dem Landweg vorgenommen.
Von Maintirano soll es mit dem Flugzeug zurück nach Mahajunga gehen. Wir wollen, samt Ausrüstung, in Mahajunga oder Soalala mit einem 4×4 starten und die Route in etwa 15-20 Tagen zurücklegen. Besonders interessant für uns ist die Fauna (Reptilien/Amphibien) entlang der Strecke, hier ist so gut wie nichts in der Literatur zu finden. Jetzt zur konkreten Anfrage:
Halten Sie die Strecke überhaupt auf dem Landweg für machbar ? Google lässt nichts Gutes erahnen….

Könnten Sie uns bei der Buchung der Strecke Maintirano-Mahajanga weiterhelfen.
Könnten Sie evtl. eine geeigneten Geländewagen samt Fahrer in Mahajanga oder Soalala vermitteln?

Falls es möglich ist, in Maintirano einen 4×4 anzumieten, wäre auch die umgekehrte Route denkbar. Ich weiss, das ist bisher wenig konkretes – aber es ist ja noch Zeit bis dahin – die Planungen haben gerade erst begonnen. Auf Ihre 1. Einschätzung sowie Ihren persönlichen Rat bin ich gespannt.
Mit freundlichem Gruss, Peter A.

Antwort:

Lieber Peter A.
Freut mich sehr, dass ihr euch wieder auf die Pisten in Madagaskar wagt. Zudem ist es ist immer wieder interessant, welche Routen ihr wählt. Selbstverständlich könnt ihr euch immer auf PRIORI verlassen!

Es ist ganz bestimmt so, dass eure Route vor August aufgrund des in den Ebenen liegenden Wassers nicht machbar ist. So müsstet ihr September oder Oktober vorsehen.
Auf der geplanten Route gibt es zwei Faktoren zu bedenken:

Angenommen, ihr startet in Mahajunga in Richtung Morondava ->
Mahajunga – Soalala: kein oder kleines Problem
Soalala – Besalampi – Maintirano: trotz sehr sandigem Boden machbar, aber unsichere Region aufgrund von verwilderten Viehdieben.
Maintirano – Antsalova: kein Problem
Antsalova – Bekopaka: Problem Nr. 2 -> sehr schlechte sowie nicht regulär befahrene Ochsenkarrenpiste
Bekopaka – Morondava: kein Problem

Für diese Rundreise müsst ihr mindestens 3 Wochen vorsehen, auch wenn es schnell gehen soll.
In Maintirano sind keine mehrtägig mietbare 4×4 verfügbar. Das Fahrzeug müsst ihr in Mahajunga mieten. Hierbei bezweifle ich sehr, dass es in Morondava ein mietbares Fahrzeug für diese lange Tour gibt.
Selbstverständlich haben wir von der PRIORI Fahrzeuge sowie terrainerfahrene Fahrer.
Ich bin in diesen Monaten in der Schweiz und somit können wir jederzeit gerne telefonieren.
Herzliche Grüsse aus dem Madagaskarhaus
Franz Stadelmann

PS: Wir organisieren jeweils während der Trockenzeit Touren nach Soalala sowie Namoroka. Also in den noch echt wilden Teil Madagaskars!

Madagaskar – Export von Schmetterlingen

Export von Schmetterlingen aus Madagaskar

Frage:

Wir möchten tote Schmetterlinge, aufgesteckt in Glasrahmen, in Madagaskar kaufen und in die Schweiz einführen. Was gilt beim Export von Schmetterlingen genau zu beachten?

Antwort:

Solche dekorativen Schaukästen, auch mit Motten und Käfern versehen, werden in Madagaskar sehr häufig angeboten. So auch ganze Sammlungen von Schmetterlingen bis hin zum unwahrscheinlich schönen – und seltenen – Cometfalter, einem der grössten Falter der Welt.
Nun zu Ihrem Kauf- und Exportwunsch. Es ist anzuraten, Käufe grundsätzlich nur an verlässlichen Orten zu tätigen und nicht ‘einfach mal so auf der Strasse‘.

Sie benötigen zudem in vielen Fällen ein Exportpapier (z.B. bei Mineralien). Der Verkäufer muss dieses immer selbst ausstellen. (Machen Sie doch eine Foto vom Verkäufer zusammen mit dem Objekt, auch vom Verkaufsladen, um dadurch eine Rückverfolgungsmöglichkeit zu haben. Bedenken Sie, dass es auch falsche ‘Ausfuhrpapiere‘ gibt.) Es gibt auch grundsätzliche Exportverbote, so beispielsweise für geschützte Lebendtiere. Bitte seien Sie sich bewusst sein, dass Vergehen gegen diese Vorschriften drastisch geahndet werden.

Bezüglich beim Export von Schmetterlingen aus Madagaskar und deren Import in die Schweiz kann ich natürlich keine rechtsverbindlichen Auskünfte geben. Es ist aber grundsätzlich so, dass Arten, die in der CITES-Liste aufgeführt sind, keinesfalls aus Madagaskar exportiert werden dürfen. Auf https://www.cites.org/eng/disc/species.php  können Sie die für Madagaskar gültigen Arten ersehen.

Eine Kurzinfo zu CITES finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Veterinärwesen. Allenfalls können Sie auch in Antananarivo beim WWF mehr Infos einholen. Die Adresse finden Sie auf https://www.wwf.mg/contactez_nous.cfm und die Telefonnummer ist: 00261 20 22 348 85

Grundlage also ist zu wissen, welche Falterart(en) Sie meinen und dann zu klären, ob ein Export legal ist oder nicht. Übrigens gibt es im Airport von Ivato eine veterinärische Kontrollstelle.

Herzliche Grüsse aus dem Madagaskarhaus Franz Stadelmann

Einen Überblick über ‚tierische‘ Souvenirs gibt:
https://assets.wwf.ch/downloads/faltprospekt_souvenir_d.pdf

Madagaskar: Ausfuhr von Edelsteinen

Was ist zu beachten bei der Ausfuhr von Edelsteinen aus Madagaskar?

Frage:

In meiner Arbeit würde ich gerne mit Steinen aus Madagaskar arbeiten. Ich habe gelesen, dass es je nach dem schwierig sein kann, diese aus Madagaskar mit in die Schweiz zu nehmen. Ich danke Ihnen für Ihre Auskunft.
Christine

Antwort:

Liebe Christine
Madagaskar war Teil des Gondwanalandes und ist voll von Mineralien aller Art. Es finden sich in Madagaskar aber auch Gold und ‘seltenen Erden’ bis hin zu Marmor sowie Kohle. Besonders bekannt ist Madagaskar für seine vielen Edel- und Halbedelsteine, die von Industriesteinen bis zu sehr kostbaren Stücken reichen. So sind die entsprechenden Fundorte voll von Chinesen, Thailändern und Leuten aus Sri Lanka, die sich als Zwischenhändler und Aufkäufer betätigen. Dies mehr oder weniger ehrlich und mehr oder weniger legal.

Was genau sollten Sie nun bei der Ausfuhr von Edelsteinen beachten?

Als Käufer sollte man sich in Steinen auskennen, ansonsten wird man sehr schnell übers Ohr gehauen. Madagassen sind sehr feinfühlig und sie merken sehr schnell, ob man etwas von Steinen versteht oder nicht. Zudem ist es nicht unbedingt der Fall, dass man in Madagaskar ‘billiger‘ zu Steinen kommt als an der Mineralienbörse nebenan.

Grundsätzlich darf man Steine aus Madagaskar ausführen. Je ‘edler‘ ein Stein ist, umso mehr braucht man aber dazu Ausfuhrpapiere. Für einen alltäglichen Zierstein braucht es die Papiere nicht.

Die entsprechenden Papiere müssen vom Verkäufer mitgeliefert werden und alle seriösen Läden stellen diese Ausfuhrbescheinigung sofort aus. Steine, ebenso Gold oder Silber ‘auf der Strasse‘ zu kaufen, ist an vielen Orten sehr gut möglich, weil andauernd Leute kommen, um zu verkaufen. Aber erstens muss man sich in Steinen sehr gut auskennen, sonst kauft man ‘Flaschenglas‘ und zweitens haben diese Leute keine Ausfuhrpapiere. Also Vorsicht.

Ich wünsche Ihnen eine gute sowie erlebnisreiche Reise in Madagaskar und freue mich auf Ihre Rückmeldungen. 

Herzliche Grüsse aus dem Madagaskarhaus,
Franz Stadelmann

Zelten in Madagaskar

Camping Zelten MadagaskarIn Madagaskar zelten – ist das möglich?

Zelten in Madagaskar ist grundsätzlich möglich – es ist jedoch nicht üblich sowie für Madagassen eher unverständlich. Folgende Hinweise sollten beachtet werden:

  • In den Nationalparks ist wild campen verboten, dafür gibt es oft ausgewiesene Areale mit überdachten Kochstellen. Hin und wieder verfügen diese sogar über ein paar Sitzmöglichkeiten.
  • Möchte man sein Zelt in der Landschaft Madagaskars aufstellen, sollte man aus Sicherheitsgründen immer mit einem Guide unterwegs sein, da dieser die lokalen Gegebenheiten kennt und über die örtlichen Tabus (Fadys) Bescheid weiß.
  • Reisende, die alleine unterwegs sind, können in der Nähe eines Dorfes relativ sicher zelten. Ihnen sei geraten, immer den lokalen Dorfchef (président de fokontany) nach Erlaubnis zu bitten, um so auch ihren Respekt zu zeigen.

Wer in Madagaskar ein Zelt aufschlagen möchte muss ein paar wichtigen Verhaltensregeln kennen. Hier ein paar Informationen zu diesem Thema von Franz Stadelmann:

Einen Reisebericht zum Thema Camping mit Zelt in Madagaskar finden Sie auch in unserem Reisemagazin Madagaskar.

Schlangenbeschwörer in Madagaskar

Und nun sind sie auch in der Hauptstadt Madagaskars aktiv: Schlangenbeschwörer.

Schlangenbeschwörer in Antananarivo, Madagaskar.Zur Unterhaltung der Massen agieren die Schlangenbeschwörer mit den Tieren und geben vor, kleine Kunststücke mit ihnen zu vollbringen. Die Dompteure unterstreichen den Nervenkitzel mit dramatischen Worten und suchen damit, das Publikum zum Stehen zu bringen. Es braucht in Madagaskar nicht viel dazu. Die Leute lassen sich gern von besonderen und aussergewöhnlichen Aktionen verführen. Der Schlangenbeschwörer baut darauf. Sein Gehilfe versucht derweil, von den Passanten Geld einzusammeln. Dies geschieht gleich vor dem neuerbauten Rathaus in Antananarivo und dies ist ebenfalls eine berüchtigte Zone der Taschendiebe. Wen kümmerts? Die Leute lassen sich vom Nervenkitzel bannen und nur wenige mögen wissen, dass es in Madagaskar keine für den Menschen giftige Schlangen gibt. Die vom Dompteur benutzte Boa ist ein friedliches, etwas über einen Meter langes Reptil, das am liebsten schläft. So grenzt die Vorführung an Tierquälerei. Aber niemand regt sich auf: in Madagaskar, einem der letzten Tierparadiese der Welt, ist man im konkreten Leben nicht sonderlich tierfreundlich.

Antananarivo, 1. Sept 2013 (www.priori.ch)