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Schutzgebiete in Madagaskar

  

Fast inflationär war die Schaffung von Schutzgebieten in Madgaskar in den frühen 2000er Jahren. Doch ein Naturpark entsteht nicht einfach durch ein papierenes Dekret. Die Zonen müssen erforscht, gepflegt und geschützt werden: auch der Naturschutz braucht eine aktive Bewirtschaftung.

  

Eigentlich war nie ganz klar, wieviele geschützte Zonen es in Madagaskar eigentlich gibt. Problem: die Verantwortung liegt bei mehreren Ministerien, die die Bewirtschaftung der Zonen an Organisationen abgeben. Die grösste Verwalterin ist die Nichtregierungsorganisation „Madagascar National Parks“, die 2008 aus der früheren ANGAP hervorging. Die MNP verantwortet das Management von 43 Parks. Zahlreiche internationale Organisationen und Universitäten betreuen den Rest der Schutzgebiete.

 
Die Zonen haben einen verschiedenen Status. Drei Grosszonen sind Weltnaturerbe der UNESCO: Masoala, Ranomafana und Andringitra. Vier weitere sind Biosphären-Gebiete (Mananara-Nord, Sahamalaza-Iles Radama, Küste südlich von Tulear und Kirindy Mité). Dutzende sind Madagaskar Nationalparks und ein paar wenige sind nur für Forscher zugänglich. Viele Unterkategorien definieren detailliert den Status jeder Schutzzone. Derzeit stehen 122 Zonen unter Schutz und mithin also rund 10% der Landesfläche. Madagaskar ist immerhin rund anderthalbmal so gross wie Deutschland. Im Folgenden beschreiben wir 93 dieser Schutzgebiete im Detail:

 

Schutzgebiet Bemanevika

Schutzgebiete im Nordosten von Madagaskar. Das Schutzgebiet Harmonische Landschaft Bemanevika

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Identität:

  • 35.605 ha
  • Erstellt: 2015. Ein Teil des klassifizierten Waldes von Sadrankota (1967 / 89.000 ha) wurde ins Schutzgebiet von Bemanevika integriert
  • Das Reservat ist Teil des Komplexes von Ambohimirahavavy – Marivorahona – CAPAM erstellt im Jahr 2015.
  • Ramsar Schutzgebiet: Site Ramsar du Complexe des Zones Humides de Bemanevika
  • Verantwortung: The Peregrine Fund (TPF)

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Schutzgebiet Harmonische Landschaft BemanevikaLe Paysage Harmonieux Protégé von Bemanevika liegt in der nordwestlichen Zone Madagaskars, in den Regionen SOFIA sowie DIANA, in den Distrikten Bealanana und Ambanja. Es ist auf 6 Gemeinden verteilt.
  • Der Verantwortliche hat sein Hauptbüro in Bemanevika mit einem Sitzungsraum, 4 Hütten mit 2 Schlafzimmern sowie zwei Zeltunterständen.
  • Im Schutzgebiet wurden 4 touristische Rundstrecken eingerichtet, nämlich die Vorondolomena-Rundstrecke = 2h, die Aythya-Rundstrecke = 2h, die Sarothura-Rundstrecke = 1,5h, die Nacht-Lemuren-Rundstrecke = 2,8 km sowie zwei Wasservogelplattformen am Matsaborimena-See sowie im Marotaolana-Sumpf.
  • Das Schutzgebiet ist über die RN31 erreichbar. Man fährt bis zum KP (Kilometerpunkt) 115 km zwischen Antsohihy sowie Bealanana, dann nimmt man die Nebenstrasse, die zum Dorf Bemanevika führt.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima des Schutzgebietes entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Madagaskars, mit einer Regenzeit von November bis April. Die kälteste Jahreszeit liegt zwischen Juni sowie August mit Tiefsttemperaturen bis zu 6 °C. Die heisseste Jahreszeit ist vom Dezember bis Februar, aber die Spitzentemperaturen können zwischen September und November 30 °C erreichen.
  • Der Wald bedeckt etwas weniger als die Hälfte des Gebietes. Der Bemanevika-Wald ist ein dichter, feuchter, immergrüner Typ von mittlerer Höhe und kommt grossflächig im Norden, Nordwesten, Süden sowie im Südosten mit Malleastrum rakotozafy, Weinmannia rutenbergii, Plagioscyphus jumellei, Syzygium emirnense, Macphersonia graciis, Filicium longifolium, Calophylum milvum sowie Tambourissa vor.
  • Der zentrale Teil des Gebietes wird von Wiesen sowie Sekundärweiden eingenommen, die von Waldstreifen entlang der Flüsse durchschnitten werden.  Das Relief ist vulkanisch mit Waldfragmenten an den Hängen, mit Seen sowie Sümpfen in den Kratern, insgesamt 761 ha, die 5 permanenten Seen nehmen 150 ha ein.
  • In Bemanevika gibt es keine endemischen Pflanzenfamilien. Lindernia Bryoides, eine Süsswasserart, die auch an andren Standorten bekannt ist, kommt in Bemanevika vor.  Kalanchoe Prophyrocalyx kommt im Schutzgebiet vor.
  • Im Gebiet findet man 38 Amphibien-, 29 Reptilienarten, von denen 4 endemisch sind: Uroplatus fotsivava, Liopholidophis dimorphus, Pseudoxyrhophus aff. Ambreensis, 126 Vogelarten. 14 Arten von Tenrecidae, 6 Arten von Nagetieren und 7 Arten von Lemuren. Bemanevika ist der einzige bekannte Brutplatz der endemischen Ente Aythya innotata auf Madagaskar.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Verschiedenen Formen der Ausbeutung der Waldressourcen belasten das Reservat: die Gewinnung von Melicope- oder Bilahy-Rinde zur Herstellung von lokalem Alkohol und Prunus africana oder Kotofy für pharmazeutische Zwecke.  Juncus und Cyperus werden zur Herstellung von Körben sowie Matratzen verwendet.
Schutzgebiet Bemanevika

Sozio-geografische Situation des NAP Bemanevika ©The Peregrine Fund

Naturreservat Mahimborondro

Schutzgebiete im Nordosten von Madagaskar. Das Naturreservat Mahimborondro

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Identität:

  • 75.163 ha
  • Erstellt: 2015
  • Ein Teil des Klassifizierten Waldes von Sadrankota (1967/ 89.000 ha) ist im Naturreservat Mahimborondro (Réserve de Ressources Naturelles de Mahimborondro) integriert.
  • Das Reservat ist Teil des Komplexes Ambohimirahavavy – Marivorahona- CAPAM, der auch 2015 eingerichtet wurde.
  • Verantwortung: The Peregrine Fund

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Naturreservat Mahimborondro, was soviel bedeutet wie „neben den Wolken“, liegt im Norden von Madagaskar. Seine nördliche Grenze wird durch die Wasserscheide des oberen Sambirano gebildet.
  • Das Forschungscamp von Bemanevika, das unmittelbar ans Reservat grenzt, bietet eine gewisse Infrastruktur für den Besuch des Reservats.
  • Die Besuchs- sowie Aufenthaltsmodalitäten sind mit dem Verantwortlichen in seinem Büro in Antananarivo zu besprechen.
  • Die Zufahrt zum Reservat beginnt beim Kilometer 115 zwischen Antsohihy und Bealanana, entlang der RN31, dann folgt man der Nebenstrasse, die zum Dorf Bemanevika führt, wo sich das Forschungscamp von Peregrine Fund befindet. Informationen über den Zugang zum Reservat sind dort erhältlich.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Reservat liegt im Bereich des subhumiden Klimas des nördlichen Teils von Madagaskar mit einer Regenzeit von November bis April. Die kälteste Jahreszeit ist zwischen Juni sowie August mit einer Tiefsttemperatur von bis zu 4 °C. Die heisseste Jahreszeit ist vom Dezember bis Februar, aber die Spitzentemperaturen können zwischen September sowie November 28,5 °C erreichen.
    Orchidee am Baumstamm im Naturreservat Mahimborondro im Norden von Madagaskar

    Orchidee im Naturreservat Mahimborondro

  • Die Hälfte des Gebietes ist mit dichtem, feuchtem, immergrünem Wald von mittlerer Höhe im Ambondrona-Massiv sowie im Norden der Bemanevika-Hochebene bedeckt. Die Gebirgskämme sind mit Erikoiddickicht bedeckt.  In den tieferen Lagen befinden sich Wiesen sowie Sekundärweiden.
  • Die Flora umfasst Arten, die im Bereich des Sambirano-Flusses und im Norden von Madagaskar endemisch sind: Acanthopale cuneifolia (Acanthaceae).  Drei Arten sind nur aus Mahimborondro bekannt.  Melastomataceae – Medinilla ankaizinensis; Urticaceae; Pouzolzia tsaratananensis sowie Orchidaceae – Cynorkis lemurica.
  • Im Reservat findet man 23 Amphibien-, 27 Reptilien-, 83 Vogel-, vier Nagetier- sowie sieben Lemurenarten.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Einheimische haben Zugang zu Teilen des Gebietes für ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten.
  • Verschiedenen Formen der Ausbeutung der Waldressourcen belasten das Reservat: die Gewinnung von Melicope- oder Bilahy-Rinde zur Herstellung von lokalem Alkohol und Prunus africana oder Kotofy für pharmazeutische Zwecke.  Juncus und Cyperus werden zur Herstellung von Körben und Matratzen verwendet.
Naturreservat Mahimborondro © WWF

Naturreservat Mahimborondro und weitere Nationalparks © WWF

Waldkomplex Makirovana Tsihomanaomby

Schutzgebiete im Nordosten von Madagaskar. Der Waldkomplex Makirovana Tsihomanaomby

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Makirovana Tsihomanaomby Natural Resource Reserve ist ein Waldkomplex, das in der SAVA-Region, 30 km nördlich der Stadt Sambava, liegt.
  • Das Hauptbüro befindet sich in Anjangoveratra, wo die Besuchs- sowie Aufenthaltsmodalitäten mit dem Verantwortlichen besprochen werden müssen. Es gibt keine touristische Infrastruktur.
  • Der nächstgelegene Zugangspunkt ist das Dorf Anjangoveratra, entlang der RN35A nördlich von Sambava.  Das Reservat ist 2 Stunden zu Fuss vom Dorf entfernt, hier findet man auch einen Führer.

Klima – Fauna und Flora:

  • Waldkomplex Makirovana TsihomanaombyDas Klima im Reservat entspricht dem subhumiden Typ des nordöstlichen Teils Madagaskars, mit einer Regenzeit von November bis April. Die kälteste Jahreszeit ist zwischen Juni sowie August, die Temperatur kann bis auf 4 °C fallen. Die heisseste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar, aber Spitzentemperaturen von 28 °C werden von September bis November beobachtet.
  • Die Vegetation des Waldkomplexes ist ein dichter, feuchter, immergrüner Wald mit niedrigen Höhen, zwei Waldstücke (von vier) liegen auf ca. 1000 m ü. M. und bestehen aus dichtem, feuchtem Wald von mittlerer Höhe. Der Wald wird von bis zu 30 m hohen Bäumen dominiert: Canarium, Uapaca, Cryptocarya, Ocotea sowie Potameia. Palmen sind im Reservat reichlich vorhanden (17 Arten).
  • Der Sekundärwald auf ehemaligen Wanderfeldbau-Arealen ist reich an Dombeya, Harungana, Croton, Grewia sowie Trema orientalis.  Man findet im Reservat auch Asteropeia amblyocarpa, Physena madagascariensis, Rhodolaena macrocarpa, Leptolaena cuspidata, einige Arten sind endemisch.
  • Die Fauna im Reservat setzt sich insbesondere aus 87 Vogel- sowie vier Lemurenarten zusammen.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die Bevölkerung im Einzugsbereich des Reservates lebt von Landwirtschaft, Viehzucht sowie Forstwirtschaft.
  • Die Ausbeutung von Edelhölzern (darunter Rosenholz) sowie von Harthölzern für das Baugewerbe, die Brandrodung und die Rodung von Waldunterholz bedrohen das Reservat.
Makirovana Tsihomanaomby

Makirovana Tsihomanaomby Forest Complex © MBG 2015

Spezialreservat von Bemarivo

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Das Spezialreservat von Bemarivo

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Identität:

  • 11.575 ha
  • Erstellt 1956
  • Verwaltung:  Le Ministère de l’Environnement, de l’Ecologie et des Forêts.

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Bemarivo Spezialreservat befindet sich in der Region Melaky. Es ist über die Nebenstrasse 12 km von der Stadt Besalampy aus erreichbar. Es ist auch von Mahajanga aus erreichbar, mit der Fähre nach Katsepy, dann auf der RNT19 nach Soalala und dann für weitere 140 km nach Süden.
  • Im Reservat existiert keine Infrastruktur.  Der Verantwortliche hat eine Regionaldirektion in Maintirano.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Reservat ist das des trockenen Klimas der Westinselregion: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 16 °C und heisse Jahreszeit von Dezember bis Februar mit einem Höchstwert von über 32 °C zwischen September sowie November. Die Regenzeit liegt zwischen November sowie April.
  • Trockener dichter Wald sowie halbtrockener, dichter Wald dominieren das Reservat. Hier finden wir Rubiaceae, Euphorbiaceae, Fabaceae sowie Salicacaeae. In der Mitte und im Süden befinden sich sekundäre Wiesen, die von Auenwäldern durchsetzt sind. Hier findet man die Bismarckpalme (Bismarckia nobilis).
  • Eine Art von Microsteria perrieri (Malpighiaceae) ist nur in Bemarivo bekannt.
  • Die Fauna des Reservates besteht hauptsächlich aus 61 Vogel- sowie 7 Lemuren­arten.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Im Reservat leben relativ viele Menschen, deren Aktivitäten bedeuten Waldverluste. Diese sind die grösste Bedrohung für das Reservat.
  • Von Juli bis September werden auf Wiesen sowie Weiden oft Brände gesichtet.
Spezialreservat Bemarivo

Spezialreservat Bemarivo

Schutzgebiet Mandrozo

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Das Schutz- und Feuchtgebiet “Harmonische Landschaft“ von Mandrozo

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Die Verwaltung des Schutz- und Feuchtgebiets “Harmonische Landschaft“ von Mandrozo hat ihren Sitz in Antananarivo, aber ein Basislager befindet sich in Andapabe mit vier Zeltunterständen, einem Küchenunterstand sowie mit Solarmodulen.
  • Die Besuchsbedingungen (Zugang, Aufenthalt, Führung, Rundreisen, Camping sowie Verpflegung) sind mit dem Leiter im Hauptsitz in Antananarivo oder mit dem Koch des Lagers abzustimmen.
  • Um zum Schutzgebiet zu gelangen, nehmen Sie die RN6-10 von Tsiroanomandidy nach Maintirano (440 km Piste), dann von Manitirano die RN6-11 nach Norden für etwa 80 km bis zum Dorf Veromanga. Überqueren Sie den Manambaho und fahren Sie weiter, bis Sie eine Gabelung erreichen und fahren Sie dann nach Westen nach Tambohorano. Weiterfahrt in das Dorf Andranovao, 9 km vor dem Lager des Peregrine Fund.

Klima – Fauna und Flora:

  • Trockenes Klima der Nordwest-Region: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 16 °C und warme Jahreszeit von Dezember bis Februar mit einem Höchstwert von mehr als 33 °C zwischen September sowie November. Die Regenzeit liegt zwischen November sowie April.
    Schutz- und Feuchtgebiet von Mandrozo

    Schutz- und Feuchtgebiet von Mandrozo

  • Das Schutzgebiet besteht aus einem flachen Süsswassersee mit sumpfigen Uferlinien und eben solchen Inselchen. Im Nordwesten und äussersten Süden gibt es einen trockenen, dichten Wald aus Fabaceae: Albizia polyphylla sowie Bussea sakalava, Burseraceae: commiphora grandifolia, Araliaceae: Polyscias boivinii und andere aus der Familie der Sapotaceae. Es gibt auch sumpfige Gebiete sowie sekundäre Wiesen, die mit Palmen bewachsen sind.
  • Mandrozo ist reich an Vögeln mit 109 Arten und 36 Reptilienarten.  Es gibt 13 Arten von Fledermäusen, das Schutzgebiet ist der einzige Ort, an dem die Pipistrellus-Fledermaus vorkommt vgl. rueppellii.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Jedes Jahr beginnt die Fischer-Saison am Mandrozo-See mit einer traditionellen „Teabonie“-Zeremonie im Dorf Anasy.
  • Die von der Bevölkerung betriebene Brandrodungs-Landwirtschaft stellt eine Bedrohung für das Gebiet dar. Buschfeuer brennen hauptsächlich von Juli bis November, um neue Weiden zu erhalten, oder um Spuren von gestohlenem Vieh zu beseitigen.
  • Illegaler Holzeinschlag, das Sammeln von Waldprodukten und die Jagd auf Lemuren sind weitere Bedrohungen.

Schutzgebiet Beanka

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Das Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ von Beanka

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ von Beanka liegt in der Nähe der RN1B, die Tsiroanomandidy mit Maintirano verbindet.
  • Der Zugangspunkt ist das Dorf Ambinda, 71 km östlich von Maintirano, 336 km von Tsiroanomandidy entfernt.
  • Die Verwaltung hat ein Büro in Ambinda und es gibt ein Gemeinschaftshaus mit vier Zeltunterständen, Dusche sowie WC und einer Infrastruktur für Forscher, ausgestattet mit Küche, Dusche sowie WC und einem Arbeitsraum sowie Platz für 10 Zelte.
  • Kontaktieren Sie den Verantwortlichen vor Ort oder in Antananarivo für den Zugang und die Bedingungen für einen Besuch.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Schutzgebiet profitiert vom trockenen Klima der westlichen Region: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 14 °C und heisse Jahreszeit von Dezember bis Februar mit einem Höchstwert von über 32 °C. Die Regenzeit ist zwischen November sowie April.
  • Der Beanka Wald befindet sich in der nördlichen Erweiterung von Bemaraha und hat ebenfalls eine Vegetation der Tsingy. Man findet verschiedene Arten von trockenem, dichtem Wald.
  • Die Pflanzenarten hier sind eher typisch für die östliche Zone wie Erythroxylum sphaeranthum, Chrysophylum perrieri sowie Manikara Boivinii. Drei Arten sind nur in Beanka bekannt: Aloe Beankaensis, Pandanus Tsingycola sowie Pararistolochia enricoi.
  • Im Schutzgebiet Beanka leben 16 Amphibien-, 44 Reptilien-, 62 Vogel-, 10 Lemuren– sowie 12 Fledermausarten.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Das Beanka-Massiv ist seit dem 11. Jahrhundert besiedelt. Die Bevölkerung, die hauptsächlich aus Sakalava besteht, lebt von der Ausbeutung der umliegenden Wälder.
  • Brände zur Erneuerung der Weiden sind die grösste Bedrohung für das Schutzgebiet, aber auch illegale Abholzung, Lemurenjagd und frei im Wald grasende Rinder.
Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ von Beanka

Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ von Beanka

Spezialreservat von Kasijy

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Spezialreservat von Kasijy

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Identität:

  • 19.800 ha
  • Erstellt: 1956
  • Verwaltung: Ministère de l’Environnement, de l’Ecologie et des Forêts

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Spezialreservat von Kasijy liegt in der Nähe des Mahavavy-Flusses und der Gemeinde Antanimbaribe, im Bezirk Kandreho.
  • Es ist keine wesentliche Infrastruktur vorhanden. Das Büro der Regionaldirektion für Umwelt und Wälder der Region Betsiboka befindet sich in Maevatanana.
  • Das Reservat ist über Nebenstrassen von der Stadt Tsiroanomandidy auf der RN1 aus erreichbar. Der beste Zugang ist von der RN4 aus, 8 km südlich von Maevatanana, in der Nähe des Dorfes Adrafiakely. Gehen Sie zum Betsiboka-Fluss hinunter und nehmen Sie die Fähre. Nach der Kreuzung fahren Sie 80 km nach Kandreho und fahren nordwärts nach Bemonto, 10 km weiter im Nordwesten liegt das Reservat.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima entspricht dem trockenen Klima des mittleren Westens: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 14,5 °C und warme Jahreszeit von September bis November mit einem Höchstwert von über 35 °C – Regenzeit zwischen November sowie April.
  • Im Spezialreservat von Kasijy finden wir drei Arten von Wäldern: einen Auenwald, einen dichten, feuchten Wald im nördlichen Teil des Hauptmassivs und einen trockenen, dichten Wald aber auch einen Auenwald entlang des Mahavavy-Flusses. Das Reservat enthält auch Weiden und Wiesen. Im Südosten und im Nordosten gibt es Sümpfe.
  • Das Spezialreservat von Kasijy ist die Heimat der Pyrenacantha tropophila (Ambongo- oder Kasiza-Wald). Die endemische Pflanzenfamilie, die hier bekannt ist, sind Asteropeiaceae, einschliesslich der Art Asteropeia amblycarpa CR.
  • Im Reservat leben 55 Vogel- sowie 7 Lemuren­arten.
Spezialreservat von Kasijy

Spezialreservat von Kasijy

Nationalpark Namoroka

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Der Nationalpark Tsingy de Namoroka

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Identität:

  • 22.227 ha
  • Integrales Naturschutzgebiet seit 1927 und Nationalpark seit 2002
  • Verwaltung: Madagascar National Parks

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Der Nationalpark Tsingy de Namoroka liegt 150 km südwestlich der Stadt Mahajanga, in der ländlichen Gemeinde Soalala, in der Region Boeny.
    Nationalpark Namoroka

    Nationalpark Namoroka

  • Das Verwaltungsbüro ist in Soalala, es gibt zwei Kontrollposten in Namahota sowie in Ambatofolaka, wo ein Campingplatz und Unterkunfts-einrichtungen im Bau sind.
  • Drei Rundstrecken von insgesamt 7 km (Antsifotra, Ambovonomby sowie Mandevy).
  • Die Aufenthalts- sowie Besuchs-bedingungen sind mit der Verwaltung zu besprechen.
  • Der Park ist über eine Nebenstrasse von Soalala aus erreichbar (70 km). Nehmen Sie die Fähre von Mahajanga nach Katsepy, dann die RNT19 oder die RIP112, die Katsepy mit Soalala verbindet (150 km Strasse ca. 8 Stunden in einem 4×4).

Klima – Fauna und Flora:

  • Trockenes Klima der Nordwest-Region: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 16 °C und warme Jahreszeit von September bis November mit einem Höchststand von über 34 °C. Die Regenzeit liegt zwischen November sowie April.
  • In Namoroka findet man schöne Tsingy-Formationen oder andere freiliegende Felsflächen. Der Norden des Parks ist mit trockenem, dichtem Wald bedeckt, dominiert von Fabaceae (Delonix boiviniana sowie Neoharmsia magagascariensis), Malvaceae (Hidelgardia erythrosiphon), Commiphora, Adansonia rubrostipa. Die endemische Pflanze von Namoroka ist Sphaerosepalaceae mit zwei Arten: Rhopalocarpus lucidus und R. similis.
  • In seinem südlichen Teil gibt es ein Gebiet mit Wald, Wiesen sowie Weiden auf kalkigem Grund. Im Südosten findet man zwei grössere Auenwälder entlang Flüsse.
  • Der Park wird von 31 Reptilienarten bevölkert, darunter das endemische Chamäleon Brookesia bonsi, 102 Vogelarten, 21 Fledermausarten sowie 9 Lemurenarten.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Im Schutzgebiet liegen heilige Stätten (Doany) der Sakalava, Orte ritueller Zeremonien (Joro). Insbesondere entlang des Mandevy-Flusses. Andriabe und Antaboaka Kapiloza, gibt es einen besonderen heiligen Ort mit heissen Quellen.
  • Buschfeuer zur Landgewinnung für Nutztiere, sind die grösste Bedrohung für den Park. Der Holzschlag ist zum Glück nach wie vor begrenzt.

Ankarafantsika Nationalpark

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Der Ankarafantsika Nationalpark

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Identität:

  • 136.515 ha
  • Das 1927 geschaffene Ankarafantsika Integral-Naturschutzgebiet wurde 1966 mit den 1929 klassifizierten Waldreservaten und der Ampijoroa Forest Station als Nationalpark im Jahr 2002 neu klassifiziert. Limitänderung im Jahr 2015.
  • Verwaltung: Madagascar National Parks (MNP)

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Der Ankarafantsika Nationalpark liegt im Nordwesten Madagaskars, in der Region Boeny, an der Nationalstrasse 4, 450 km von Antananarivo sowie 115 km südöstlich von Mahajanga und erstreckt sich über die Bezirke Marovoay und Ambato-Boeni. Sie wird im Osten vom Mahajamba-Fluss und im Westen vom Betsiboka-Fluss begrenzt.
  • Der Haupteingang zum Park befindet sich in Ampijoroa, 4 km von Andranofasika entfernt, dem nächstgelegenen Dorf zum Nationalpark.
  • Das Verwaltungsbüro ist in Ampijoroa.
  • Zu den Einrichtungen gehören ein Informationszentrum, sieben umgebaute Bungalows, ein Restaurant, ein Ferienhaus (sechs Schlafzimmer) sowie ein Campingplatz. Die gesamte Anlage wird von einem Solarkraftwerk mit Strom versorgt.
  • Acht ausgestattete Rundwege von insgesamt 15 km Länge, Rastplätze, eine 107 m lange Fussgängerbrücke, eine 25 m lange Metallbrücke, zwei Aussichtspunkte sowie Bootsfahrten auf dem Ravelobe-See.
  • Es ist ratsam, mit den Verantwortlichen im Verwaltungsbüro über den Zugang, die Führer sowie die geplanten Touren zu sprechen.

Klima – Fauna und Flora:

  • Trockenes Klima der Nordwest-Region: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 16 °C und heisse Jahreszeit von Dezember bis Februar mit einem Höchstwert von über 33 °C. Die Regenzeit ist von November bis April.
  • Die Vegetation des Schutzgebiets besteht aus einem dichten Trockenwald, einem natürlichen trockenen Grasdickicht, einem Auenwald in den Senken sowie einen Galeriewälder in den Tälern und entlang der Seen.
  • Im Park leben acht seltene Arten von Lemuren, darunter der Microcebus Ravelobensis. Es sind 129 Vogel- sowie 64 Reptilienarten erfasst.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die Bevölkerung, die um den Park herum lebt, ist sehr heterogen und besteht hauptsächlich aus Bauern.  Die dominante Volksgruppe ist die der Sakalava.
Ankarafantsika Nationalpark

Ankarafantsika Nationalpark

Nationalpark Baie de Baly

Schutzgebiete im Nordwesten von Madagaskar. Nationalpark Baie de Baly

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Der Nationalpark Baie de Baly liegt 150 km südwestlich der Stadt Mahajanga in der ländlichen Gemeinde Soalala.
  • Baie de Bay ist von Soalala aus mit dem Boot erreichbar. Um nach Soalala zu gelangen, nehmen Sie die Fähre von Mahajanga nach Katsepy, dann die RNT19 oder RIP112, die Katsepy mit Soalala verbindet (150 km Strasse in 8 Stunden im 4×4).
  • Keine touristische Infrastruktur
  • Wanderungen
  • Die Besuchs- sowie die Aufenthaltsbedingungen sind mit dem Verantwortlichen im Büro in Soalala zu besprechen. Es gibt vier Wachposten in Antanandava, Antanandava II, Befotala sowie in Maroleo.

Klima – Fauna und Flora:

  • Trockenes Klima der Nordwest-Region: kalte Jahreszeit zwischen Juni sowie August mit einer Mindesttemperatur von 17 °C und warme Jahreszeit von Dezember bis Februar mit einem Höchstwert von über 33 °C – Regenzeit zwischen November sowie April.
  • In der Baie de Bay findet man dichten Trockenwald, der im westlichen Teil des Parks ein grosses Areal und im südlichen Teil kleine unregelmässige Areale bildet.
  • Der südwestliche Teil der Baie de Bay ist weitgehend mit sekundärem Dickicht bedeckt, das von Perrierbambus madagascariensis (Bambus) dominiert wird, dem bevorzugten Lebensraum von Astrochelys yniphora, der Madagassische Schnabelbrustschildkröte oder „Angonoka“. Im Park nehmen aber Wiesen sowie Weiden immer mehr Überhand. Sumpfgebiete und Moore gibt es in den Seengebieten. Mangroven sind in den Deltas sowie in der Baie de Bay zu finden.
  • Die Flora umfasst unter anderem Adansonia rubrostipa, Astrotrichilia asterotricha, Oeceoclades beravensis
  • In der Bucht leben 112 Vogelarten, 5 Reptilien­arten, darunter die lokal endemische Schildkröte „Angonoka“.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Mehrere kulturelle Stätten sowie Denkmäler befinden sich in und um den Park. Die erste Moschee ist eine Doany im Dorf Baly.  Die Gräber der  Sakalavakönige befinden sich in Bemosary. In Lavohazo werden Sohihy-Bäume für den Bau von Särgen verwendet. Lavohazo ist Schauplatz des jährlichen Rangan-Dolo-Festivals sowie von der Reinigung von Königsgräbern.
  • Ziziphus mauritiana ist eine invasive Art im Park und droht Übehand zu nehmen. Die örtliche Bevölkerung betreibt Brandrodung, um neue Weiden zu schaffen, jagt die Schildkröten sowie andere Tiere, erntet selektiv Bäume sowie Mangroven und sammelt Knollen und Honig.
Nationalpark Baie de Baly

Nationalpark Baie de Baly