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Reiseberichte Madagaskar

PRIORI legt grossen Wert auf seine stetige Entwicklung und Verbesserung, um so wichtiger sind uns die Rückmeldungen unserer Reisenden. In unserer Kategorie Reiseberichte erzählen unsere Gäste wie die allgemeine Organisation und Ihre Reise im Land verlaufen ist. Lassen Sie sich hiervon inspirieren!

Der Dschungelexpress von Madagaskar

Eine Fahrt in den betagten Waggons des „Dschungelexpress“ bedeutet „Madagaskar pur“. Es geht vorbei an den einzigen Teeplantagen der Insel, am See Sahambavy, einem Wochenendziel der reicheren Bergbewohner, vorbei an unzähligen Reisterrassen und Wasserfällen. Der Zug fährt entlang des Flusses Faraony und ermöglicht faszinierende Panoramablicke auf den Regenwald.

Der Dschungelexpress von Madagaskar
Die Bahnlinie wurde während der französischen Kolonialzeit erbaut und gilt aufgrund ihrer schwierigen Trassen-Führung als bautechnische Meisterleistung. 10 Jahre dauerte der Bau der 163 km langen Strecke mit unzähligen Tunneln und Brücken. Er forderte das Leben von über 1000 Arbeitern.

Auf dem filmischen Reiseplan steht auch eine Fahrt mit der Micheline, einem historischen Triebwagen, der noch mit Gummireifen auf den Schienen fährt.

Der Dschungelexpress von Madagaskar
von SUSANNE MAYER-HAGMANN
Erstsendung: 24.10.2014
Eisenbahn-Romantik, SWR Fernsehen

Klettern in Madagaskar

Ist Klettern in Madagaskar möglich und wenn ja, wo findet man die besten Kletterspots?

Da es im Handel keine Reiseführer zum Thema Klettern in Madagaskar gibt, ist es etwas schwierig, im Vorfeld an passende Informationen zu gelangen. Dieser Artikel soll die Planung einer Kletterreise nach Madagaskar etwas vereinfachen und wurde von unseren Reisenden Tobias und Julie zusammengestellt, die sich während Ihrer Madagaskarreise auch diesem Thema gewidmet haben.

Einige kurze Infos zum Überblick:

Klettern in Madagaskar - 3 Kletterspots

Kletterspots in Madagaskar

In Madagaskar gibt es ihres Wissens nach drei lohnende Kletterspots, die ausgerüstet sind (siehe Karte):

  1. Nosy Hara (Insel im Norden)
  2. Vallée des Perroquets (im Norden)
  3. Tsaranoro (im Süden)

Klettern in Madagaskar lohnt sich in der Regel erst, wenn man den Schwierigkeitsgrad 6a und aufwärts beherrscht. Die Routenauswahl für einfachere Schwierigkeitsgrade ist sehr beschränkt und ob es sinnvoll ist, das ganze Klettermaterial für diese wenigen Routen mit nach Madagaskar zu nehmen ist fraglich.

Als Tipp: Bringen Sie Ihr eigenes Material mit! Es gibt zwar die Möglichkeit, Material zu mieten, jedoch nur begrenzt und man vertraut sein Leben ja ungern fremden Seilen an.

Abseits dieser Kletterspots trifft man in Madagaskar immer wieder auf kleine Blöcke und Felsen, die zum „Bouldern“ oder „Clean Climbing“ einladen. Dieser Artikel beschränkt sich jedoch ausschliesslich auf die schon eingerichteten Spots in Madagaskar.

So sind die beiden gereist und das würden sie das nächste Mal verbessern:

Sie haben Madagaskar als Reiseziel ausgesucht, um einen Ort der Welt zu entdecken, der ihnen die Möglichkeit bietet, einerseits als Backpacker unterwegs zu sein, andererseits aber auch ihr liebstes Hobby, das Klettern, auszuleben. Nur fürs Klettern nach Madagaskar zu reisen, wäre schade gewesen, das Land hat nämlich noch soviel mehr zu bieten!

Ihre Reise startete ganz im Norden in Antsiranana, auch Diégo-Suarez genannt. Der erste Fixpunkt war das Vallée des Pérroquets mit Unterkunft im Jungle Camp. Anschliessend reisten sie über Ambilobe nach Vohemar, Sambava und Antalaha, wo sie die Vanilleküste entdecken konnten, eine absolute Traumregion, die auch die SAVA-Region genannt wird! Auch Andapa haben sie unterwegs besucht. Mit dem Flugzeug sind sie dann von Sambava nach Maroantsetra geflogen. Von hier aus setzten sie ihre Reise wieder mit Taxi-Brousse und Schiffen fort. An dieser Stelle sei gesagt, dass sie die Schiffsreise aus Sicherheitsgründen absolut nicht empfehlen würden! Via Tamatave (=Toamasina) und Antananarivo gelangten sie schlussendlich nach Fianarantsoa, von wo aus sie dann nach Tsarasoa gefahren wurden. Die Rückreise ging wieder via Fianarantsoa nach Antananarivo.

Aufgrund ihres geringen Reisebudgets sind sie ausschliesslich nur mit den öffentlichen Taxi-Brousse gefahren. Dies braucht viel Zeit, Spontanität und Nerven, ist aber wunderbar, um mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Ihnen gefiel vor allem die Authentizität dieser Art des Reisens. Berührungsängste darf man auf keinen Fall haben, die Taxi-Brousse werden mit Passagieren völlig überladen. Auch kann es mal vorkommen, dass man plötzlich ein fremdes Kind oder eine Tasche mit Hühnern auf dem Schoss hat. Auch kann es sein, dass das Fahrzeug plötzlich in Rauch aufgeht und stehen bleibt oder das Gas nicht mehr funktioniert, was die Reisezeit verdoppeln kann. Wenn man diese Art des Reisens mag und genügend Zeit mitbringt, dann ist das eine sehr abenteuerliche und tolle Art, Madagaskar zu entdecken.

Sie hatten auf ihrer Reise ihr komplettes Klettermaterial immer mit dabei. Das war sehr mühsam und zeitweise auch eingrenzend.

Das Gepäck war sehr schwer und unhandlich. Zwischenlagern war aber leider nicht möglich, da sie das Klettermaterial sowohl im Norden als auch im Süden brauchten. Für eine weitere Reise würden sie sich vermutlich auf ein Klettergebiet beschränken, danach das Material zwischenlagern und den Rest der Reise mit leichtem Gepäck durchführen. Der Spassfaktor ist sicher grösser und der Stress, den man durch das ständige Aufs-Gepäck-Aufpassen hat, ist sicher geringer.

Als Tipp: Wenn man den Flug über PRIORI bucht, kann man im Büro in Antananarivo Gepäck zwischenlagern. Alternativ kann man bei den jeweiligen Ansprechpartnern für die Kletterspots anfragen, ob man hier allenfalls etwas zwischenlagern kann. Die meisten Partner haben in den nächsten grösseren Städten jeweils ein Büro.

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten

Ein Reisebericht zu: Madagaskar ein Land mit vielen Facetten

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Flora und Fauna in MadagaskarFür unsere 6-wöchige Madagaskar-Reise stellte uns Ellen von PRIORI eine wunderbare, unseren Wünschen angepasste Reise durch den Süden der Insel zusammen – la grande boucle sud. Die Reise führte uns durchs Hochland nach Fianarantsoa, anschliessend mit dem Zug an die Ostküste nach Manakara. Über eine Piste die RN12 ging es zum südlichen Ende der Insel. Der Westküste entlang über Sandpisten sowie durch Dornenwälder gelangten wir nach Tulear. Über die RN7 ging es zurück in die Hauptstadt mit Abstechern in die Nationalparks bei Ranomafana und Andasibe.

Madagaskar im Fussballfieber

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: FussballfieberKaum gelandet in Antananarivo fährt uns Anja, unser Fahrer, durch das Verkehrschaos zum Hotel Belvedere. Als uns ein laut hupender Motoradkonvoi entgegenkommt mit vielen Madagaskar-Fahnen, erklärt uns Anja, dass sich die Nationalelf des Landes das erste Mal für den Afrika-Cup Achtelfinal qualifiziert hat. Als wir uns am Abend auf die Suche nach einem Restaurant mit Fernseher machen wollen, kommt uns der Hotelmanager freudestrahlend nachgerannt und erklärte uns, dass er ein Gerät im Restaurant installiert habe.

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Fussballfieber Madagaskar

So verbrachten wir einen vergnüglichen Fussball-Abend zusammen mit dem Hotelpersonal. Finalmente gewinnt Madagaskar gegen die DR Kongo und qualifizierte sich für den Viertelfinal. An Schlaf war nicht mehr zu denken, der Sieg wurde ausgelassen gefeiert.

In unserem Gepäck befanden sich 30 Fussbälle, welche uns vom FC Goldstern, dem Club unseres Sohnes, zur Verfügung gestellt wurden. In den Dörfern sind Lederfussbälle eine Rarität, die Kinder spielen mit selbstgebastelten Bällen, zusammengeschnürt aus Lumpen und Plastik. So waren unsere Bälle immer herzlich willkommen. Bei der ersten Ballübergabe in einem kleinen Dorf merkten wir bald, dass die Übergabe gar nicht so einfach ist wie wir gedacht haben. Anja klärte uns auf, dass der Ball über den Dorfchef an eine verantwortliche Person übergeben werden muss. Tatsächlich so funktionierte es ohne grosse Diskussionen und Tumulte.

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Barea - Fussballfieber

Das ganze Land bereitete sich auf den Viertelfinal vor. Die T-Shirts der Nationalelf wurden stolz getragen und jeder wollte eine Madagaskarflagge auf der Wange. Leider verlor Madagaskar die Partie gegen Tunesien, aber es herrschte keine Katerstimmung – im Gegenteil, die Bevölkerung war sehr stolz auf ihr „Barea-Team“, benannt nach den Zebus.

Die Strassen Madagaskars

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Route Nationale10Die Strecke von Manakara nach Fort Dauphin, die RN12, bietet ein sehr konstrastreiches Programm, von gut ausgebauten Teerstrassen, kleinen baufälligen Holzbrücken, Fähren, knietiefen Schlammpartien, über felsige Pisten sowie Flussdurchquerungen wurde alles geboten. Kleine Holzbrücken inspizierten wir immer zuerst zu Fuss auf ihre Tragfähigkeit. Mit der Zeit wurden wir nachlässiger und schätzten die Lage in kurzer Zeit aus der Ferne ein.

Beim Überqueren einer Holzbrücke krachte es plötzlich, das Hinterrad drehte durch und unser Landcruiser steckte fest. Ein Blick aus der geöffneten Autotür gab uns die Gewissheit, dass das Hinterrad durch die Tragbalken gebrochen war und in der Luft über dem Fluss hängte. Hilfe war rasch vor Ort, die Einheimischen des Dorfes kamen uns sofort zu Hilfe. Ein Rettungsteam von zehn jungen Männern unterlegte das eingebrochene Auto mit Holzplanken, die sie aus dem vorderen, intakten Teil der Brücke holten. Mit dem Wagenheber schafften sie dann jeweils wieder Platz, um eine weitere Planke unterzulegen.

Die Helfer versicherten uns, dass wir in 90 Minuten die Fahrt fortsetzen können. Dank der grossen Routine und Erfahrung der Dorfbewohner wurde dieser Zeitplan um 30 Minuten unterschritten. Nachdem der vordere Teil der Brücke wieder instand gestellt war, konnten wir von der Brücke runterfahren. Wir bedankten uns bei den Helfern mit Geschenken und bei unserem Fahrer, welcher uns zu diesem Erlebnis verholfen hatte.

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Schildkröten

Bei gewissen Matschpartien, aber auch felsigen Abschnitten konnten wir uns im Voraus nicht vorstellen, wie diese zu fahren sind. Aber Anja meisterte sämtliche tückischen Abschnitte des Weges mit Bravour. Die Strassen im westlichen Teil des Südens bestehen hauptsächlich aus Sandpisten. Auf beiden Seiten der Piste befinden sich Dornenwald und Kakteen, welche den Pneus arg zusetzen können. Das Tempo auf diesen Strecken wurde aber auch durch die vielen Schildkröten bestimmt, welche sich vorzugsweise auch auf diesen Wegen aufhielten. Trotz der misslichen Strassenverhältnisse sahen wir nach 4200 km in 6 Wochen keinen Verkehrsunfall. In Madagaskar gilt auch auf der Strasse „Mora Mora“.

Schulen in Madagaskar

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Schule

Da sich in unserer dreiköpfigen Reisegruppe auch eine Pädagogin befand, stand natürlich auch der Besuch einer Schule auf unserer Wunschliste. Bei einer Dorfschule zwischen Manakara und Farafangana hielten wir an. Unser Fahrer war einmal mehr der Türöffner für ein tolles Erlebnis. Nach kurzer Nachfrage lud uns der Schuldirektor ein seine Schule zu besuchen. Die Gebäude und das Inventar sind von der UNICEF zur Verfügung gestellt, für den Betrieb und das Schulmaterial ist der Staat verantwortlich. Trotz der tiefen Schulgelder können es sich nicht alle leisten, die Kinder in die Schule zu schicken und die wirtschaftlich besser gestellten Familien schicken die Kinder in eine Privatschule.

Die Räume sind rudimentär eingerichtet, teilweise fehlen die Zwischenwände zum Nachbarsklassenzimmer. Die Lehrerinnen führten uns in ihre Klassenzimmer und es entstand ein fröhlicher Gesangswettbewerb von madagassischem und schweizerischem Liedgut. Die strahlenden Kinderaugen, die teilweise scheue Zurückhaltung der Kinder berührten uns. Die Kinder müssen lange Schulwege entlang der Strassen zurücklegen. Dies beschäftigt die Lehrerschaft sehr, da die Wege gefährlich sind. Aber auch die ausstehenden Gehälter des Kollegiums war ein Gesprächsthema mit der Lehrerschaft. Es gibt noch viel zu tun, um ein gut funktionierendes Schulsystem zu etablieren, dass allen Bevölkerungsschichten gerecht wird.

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten

Im Südwesten von Madagaskar trafen wir auf toll eingerichtete Schulen, es sind dies die „abc domino“ – Schulen. Ein französischer, humanitärer Verein finanziert und betriebt diese, mit dem Ziel, die Schulstruktur in diesem ärmsten Teil des Landes aufzubauen. Nach dem Motto: „Bildung ist die mächtigste Waffe, mit der man die Welt verändern kann“ Zitat – Nelson Mandela.

Flora und Fauna der Insel

Madagaskar ein Land mit vielen Facetten: Flora und FaunaUnbestrittenes Highlight der Insel nebst der Bevölkerung, sind die vielen Nationalparks. Beim Eingang muss man jeweils einen Führer mitbuchen für eine Tour. Dank den geschulten Augen der Führer sahen wir Chamäleons, Baby-Skorpione, Geckos, Madagaskar Boas, Stabschrecken etc., welche wir alleine nie gefunden hätten. Das fundierte Wissen der Führer bereichert die Ausflüge. Die vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten machen den Besuch zu einem grossen Erlebnis.

Wir bedanken uns beim PRIORI-Team in Basel und Madagaskar für die wundervolle Zeit auf der Insel. Ganz besonders auch dem Fahrer Anja, für seine tolle und umsichtige Fahrleistung und die unbeschwerte Zeit die wir mit ihm verbringen durften.

Christine, Pascal und Romain

Unser Madagaskar Abenteuer

Am 28.04.2019 starten wir zwei reisetechnisch noch eher unerfahrene «Bünzlischweizer» in unser Madagaskar Abenteuer

Die Ankunft in Antananarivo verläuft einwandfrei, nicht zuletzt dank der tollen Beschreibungen in den vom PRIORI-Team erhaltenen Dokumenten. Nach der Gepäckabholung vom Gepäckband (es ist alles angekommen) und dem Bargeldwechsel finden wir unseren Fahrer Adolphe schnell. Sein Lächeln sticht aus der Menge heraus und auch die PRIORI-Aufkleber helfen dabei. Die Landung im fernen Madagaskar erfolgt definitiv sanft.

Am Morgen verlassen wir die Hauptstadt früh und haben eine lange Fahrt vor uns, da wir tags darauf den Zug erwischen müssen. Leider kommen wir daher erst spät abends und nur kurz in den Genuss des Lac Hotels. Auf der Zugfahrt nach Manakara sammeln wir spannende Eindrücke von Bergregenwald und all den geschäftigen Madagassen, die dort leben. Auch wenn sich die Zugfahrt (im Übrigen im welschschweizer Zugwaggon) in die Länge zieht, so ist sie doch eines der Highlights unserer Reise.

Unser Madagaskar Abenteuer: Ankunft des Zuges in Sahambavy

Ankunft des Zuges in Sahambavy

Unser Madagaskar Abenteuer: Zugfahren ganz ohne Pendler und sogar mit Verpflegung

Zugfahren ganz ohne Pendler und sogar mit Verpflegung 😊

In Manakara wartet bereits das nächste Highlight. Die Pirogenfahrt durch den Kanal von Pangalanes ist traumhaft

Auf dem Fluss gesäumt von Elefantenohren und vom Baum der Reisenden und mit dem Geräusch des Paddelns fühlen wir uns wie auf einem anderen Planeten. Das Highlight im Highlight ist aber das Mittagessen. Ein kleiner Tisch und zwei Stühle werden gekonnt aufs Boot gehievt und zur Küste gebracht. Auf offenem Feuer wird der morgens abgeholte, frische Fang der Fischer grilliert und mit weiteren Köstlichkeiten serviert. Wir sind baff und geniessen in der Stille andächtig das grandiose Essen.

Unser Madagaskar Abenteuer: Picknick am Ufer des Pangalanes Kanals

Ein Picknick am Ufer des Pangalanes-Kanals

Unser Madagaskar Abenteuer: Grosse Liebe für die kleinen Pirogen

…und wir entwickeln eine grosse Liebe für die kleinen Pirogen.

Unser Madagaskar Abenteuer: Guide auf dem Pangalanes Kanal

Unser Guide auf dem Pangalanes-Kanal

Auch ja, unser Guide an diesem Tag legt viel Wert darauf, dass wir ein Foto von ihm machen und es dem PRIORI-Team zukommen lassen, er meint dass er Sie kenne und lässt sie grüssen, dem wollen wir natürlich gerne nachkommen:

 

 

Farafangana, die anfangs so unbekannte Stadt, die sich für uns schon bald wie ein zu Hause anfühlt, darf in den Highlights halt eben auch nicht fehlen.

Nirgends haben wir uns auf den Strassen so sicher gefühlt wie hier, auch wenn wir teilweise etwas überfordert waren mit den karnevalartigen Propagandafesten, die uns aber sehr faszinierten.

Hier möchten wir kurz erwähnen, dass Sie für uns das Hotel Cocombre Masque gebucht hatten. Unser Zimmer dort ist eher klein und dunkel, jedoch hat es alles was es braucht und die Betreiber sind wahnsinnig freundlich, was einem ein tolles Gefühl gibt (wir versuchen hier das erste Mal einen aromatisierten Rum).

Adolphe ist aber gar nicht zufrieden und will uns ein anderes Hotel zeigen, das Cocotiers. Da wir die Gepflogenheiten noch nicht genau kennen und Adolphe seine Mühen ein anderes Zimmer zu finden nicht umsonst sein lassen wollen, wechseln wir. Auch im Cocotiers sind wir sehr zufrieden, jedoch ist die Leitung eher unfreundlich, im Restaurant sind wir stets alleine, was uns nicht so gefällt und das Zimmer zwar sehr gross sowie komfortabel, jedoch hören wir in der Nacht immer wieder Tiere in den Wänden. Beide Hotels sind sicher gut, vom Charme her würden wir jedoch ein nächstes Mal eher wieder ins Cocombre Masque gehen. Zudem sind wir so in eine etwas doofe Lage geraten, was uns der Leitung des Cocombre Masque gegenüber etwas leid tut.

Was uns aber an der ganzen Reise mit Abstand am besten gefällt, fängt mit einer dreistündigen Bootsfahrt bei lautem Geratter und Geknatter an: die drei Tage in Tangainony

Unser Madagaskar Abenteuer: Dreistündige Bootsfahrt nach Tangainony

Dreistündige Bootsfahrt nach Tangainony

In Worten zu beschreiben, welche Gefühle wir dort erfahren durften, ist äusserst schwer. Die Offenheit der Menschen, die Güte, der Zusammenhalt, die Freude. Ein Mix der sich einprägt. An dieser Stelle möchten wir Herrn Stadelmann und auch Thierry und Tina von Herzen danken, dass Sie uns diese Möglichkeit gegeben haben eine solche kulturelle wie auch kulinarische Erfahrung machen zu können. Hier können wir nur Bilder sprechen lassen:

Faszinierend ist, zuzusehen wie die beiden Männer das weisse, puderzuckerartige Pulver aus den kartoffelartigen Knollen gewinnen, indem sie die Knollen auf Steinen raffeln und den Brei anschliessend mehrere Male «auswaschen», um so das Gift aus der Knolle zu verdrängen. Ein riesen Aufwand, um am Morgen ein klebriges, nussiges Omelette zubereiten zu können, das aber sehr, sehr gut schmeckt:

Unser Madagaskar Abenteuer: Aufwendig zubereitetes Omelette

Aufwendig zubereitetes Omelette

Aber auch unterwegs zu den verschiedensten Reisezielen erleben wir immer wieder kleine Kuriositäten, welche uns begeistern:

Unser Madagaskar Abenteuer: Kuriositäten Madagaskars

Die Kuriositäten Madagaskars…

Unser Madagaskar Abenteuer: Entlang der Route

…und weiteres uns Unbekanntes!

Die einfallsreichen und vor Allem anstrengenden Transporte von diversen Sachen und…

Unser Madagaskar Abenteuer: Besondere Transporte

Besondere Transporte

…die Fähren, die eine so wunderbare Abwechslung zur langen Autofahrt bieten.

Unser Madagaskar Abenteuer: Autofähre in Madagaskar

Typische Autofähre in Madagaskar

Mit Ausnahme von einer Fähre funktionieren alle einwandfrei. Bei einer Fähre werden wir informiert, dass diese auf der anderen Seite feststecke, weil die Batterie nicht funktioniere. Wir werden sogar gebeten unsere Autobatterie auszubauen, damit jene der Fähre wieder in Gang gebracht werden kann. Wir weigern uns und hoffen darauf, dass bald ein Auto die andere Seite des Flusses erreichen wird und dort weiterhelfen kann, ohne die Batterie aus dem Auto auszubauen und in einer Piroge über den Fluss schiffen zu müssen. Nach 40 Minuten Wartezeit, welche wir mit Gesprächen und später mit Tic-Tac-Toe überbrücken, kommt tatsächlich ein Auto von der anderen Seite und leistet der Fähre Starthilfe, sodass die Fahrt weitergehen kann.

Auch die Nationalstrasse an sich ist ein Highlight

Unser Madagaskar Abenteuer: Schlaglöcher und Pfützen

Nationalstrasse mit Schlaglöchern und grossen Pfützen

Die zahlreichen Reisfelder überall sind wunderschön anzusehen. Die harte Arbeit dahinter jedoch ist das wirklich faszinierende. Die Handarbeit der Madagassen auf den Feldern ist erstaunlich.

Unser Madagaskar Abenteuer: Reisfelder und Feldarbeit

Reisfelder und Feldarbeit

Ab und zu müssen wir einem Chamäleon über die Strasse helfen.

Unser Madagaskar Abenteuer: Chamäleons

Besondere Bekanntschaften entlang der Route

Die bunten Fruchtstände sind immer wieder schön zu sehen und wir können die ein oder andere Frucht essen, die wir noch nie gesehen haben.

Unser Madagaskar Abenteuer: Bunte Fruchtstände überall

Bunte Fruchtstände überall

In den Nationalparks, welche wir jeweils mit Freude betreten, dürfen wir ein weiteres Highlight erleben. Die vielen verschiedenen Lemuren sind lustige Gesellen

Unser Madagaskar Abenteuer: Lemuren in den Nationalparks

Lemuren in den Nationalparks

Unser Madagaskar Abenteuer: Sonnenbaden à la Lemur

Ein Sonnenbad der etwas anderen Art 🙂

Unser Madagaskar Abenteuer: Lemurensichtung in Madagaskar

Neugierige Blicke von allen Seiten

Nach einer tollen Reise in den Süden Madagaskars fliegen wir zurück in die Hauptstadt Antananarivo, wo wir unseren zweiten Reisebegleiter, Percy kennenlernen dürfen. Auch mit ihm sind wir sehr zufrieden, er erklärt uns die spannendsten Sachen und hilft uns häufig beim Handeln für Früchte und weitere Köstlichkeiten. Was wir auch sehr schätzen, ist seine Mithilfe beim Wechseln von grossen Noten in kleinere. Wir hatten nicht bedacht, dass an vielen Orten nur kleinere Noten akzeptiert werden. Sein Mitdenken und die Hilfsbereitschaft sind grossartig!
Er bringt uns zur Ostküste, wo wir die Fähre nach Ste. Marie nehmen. Auch hier funktioniert der Transport einwandfrei. Wir sind allgemein erstaunt, wie wenig Probleme während der ganzen Reise auftreten, was sicherlich der guten Organisation von PRIORI zuzuschreiben ist.

Ste. Marie erleben wir als Paradies. Der Tipp von PRIORI, auch einen Abstecher nach Ile aux Nattes zu machen ist Gold wert und wirklich ein Paradies im Paradies

Bei einem Tagesausflug auf Ile aux Nattes machen wir eine Pirogenrundfahrt um die Insel und können dabei in den wunderschönen Riffen schnorcheln.

Unser Madagaskar Abenteuer: Pirogenrundfahrt um Ile aux Nattes

Mit der Piroge um das kleine Eiland Ile aux Nattes

Unser Madagaskar Abenteuer: Unglaubliche Sonnenuntergänge

Ein Sonnenuntergang zum Dahinschmelzen

Schon bald ist die Reise jedoch zu Ende

Bevor es nach Hause geht, dürfen wir in Tana (Kurzform von Antananarivo) aber noch an einem Kochkurs lernen, wie man ein typisch madagassisches Gericht zubereitet und wo man die Zutaten dazu einkauft. Mit einem Koch durch den Markt zu gehen und die Gepflogenheiten des Marktes zu erkunden ist eine tolle Erfahrung.

Unser Madagaskar Abenteuer: Auf dem Markt

Auf dem Markt

Unser Madagaskar Abenteuer: Gericht à la Malagasy

Kochkurs und Rezept à la malagasy

Zusammengefasst:

Alles hat wunderbar funktioniert auf unserem Madagaskar Abenteuer, die Flüge, die Transporte, die wirklich professionellen Fahrer, die Kommunikation mit Ihrem Team und wie Sie auf unsere Wünsche eingegangen sind usw. Das Programm hat sehr gut zu uns gepasst und wir haben die Reise unglaublich geniessen können. Wir sind sehr froh, dass wir über PRIORI gebucht haben und würden es jederzeit weiterempfehlen (und haben es bereits). Ihre Idee von nachhaltigem Tourismus ist erstrebenswert und wir sind dankbar, dass Sie uns die Reise nach Madagaskar zu einem unglaublichen Erlebnis haben werden lassen.

Ein grosses und herzliches MERCI!

Liebe Grüsse“

Joël und Carmen

Trekking entlang der Eisenbahnlinie

Madagaskar: Trekking entlang der Eisenbahnlinie von Fianarantsoa nach Manakara

Reisedatum: 12. Juli – 5. August 2019

Die Detail-Reisebeschreibung finden Sie hier

Flugreise nach Madagaskar mit Kenya Airways 12./13. Juli:

Wir testen zum ersten Mal die Anreise mit Kenya Airways ab Genf über Nairobi nach Antananarivo.

Da der Flug ab Genf für 08:05 Uhr am Morgen geplant ist, müssen wir schon am Vortag nach Genf reisen. Mit dem Zug ist das ab St. Gallen in vier Stunden ohne Umsteigen zu machen. Wir kommen um 17:27 Uhr in Genève-Aéroport an. Leider gibt es keinen Baggage drop off Service, so sind wir gezwungen, die Koffer ins Hotel mitzunehmen. Der Hotelbus kommt schon nach kurzer Zeit und bringt uns ins IBIS-Hotel. Hier ist der Empfang höflich, das Zimmer ok und es bleibt uns genügend Zeit, mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Hier gönnen wir uns das berühmte Entrecôte im Café de Paris chez Boubier an der Rue du Mont-Blanc 26.

Am anderen Morgen bringt uns der Bus um 06:40 Uhr wieder zum Flughafen, wo wir unseren Check-in beenden können.

Um ca. 09:00 Uhr fliegen wir los. Es ist für Kenya Airways der Erstflug ab Genf. In Rom ist ein Zwischenstopp vorgesehen. Aus den 75 Minuten werden dann mehr als zwei Stunden Aufenthalt, ohne Klimaanlage und Temperaturen von 29 Grad. Dabei wird noch geputzt und aufgeräumt. Mit etwa einer Stunde Verspätung fliegen wir wieder los Richtung Nairobi. Der Service an Bord ist dem von Air France ebenbürtig.

Hier in Nairobi haben wir zum Glück genügend Zeit, um die Verspätung aufzufangen. Die Embraer 190 bringt uns dann zeitgerecht nach Antananarivo (Kurzform: Tana). Nun zeigt sich der grösste Vorteil der Anreise über Nairobi: Mit den ca. 60 Passagieren, die um 01:50 Uhr in Tana ankommen, dauern die Einreiseformalitäten am Flughafen nur ca. 30 Minuten. Mit Air France dauerte das immer um die zwei Stunden.

Ankunft in Tana 14. Juli:

Der Hotelbezug im Anjary-Hotel ist ok. Am Sonntag machen wir zunächst einen Spaziergang zur Haute-Ville und blicken über die Hauptstadt. Dann besuchen wir den Königshügel Ambohimanga, wo ich meinem Reisepartner einen Überblick über die Geschichte Madagaskars vermittle.

Tana – Antsirabe 15. Juli:

Auf der Fahrt nach Antsirabe besuchen wir die «Alu-Pfannenfabrik» in Ambatolampy und fahren dann weiter bis Sambaina, wo wir in einem der vielen Hotelys unser Mittagessen einnehmen. Dann weiter bis Antsirabe. Hier besuchen wir die Ateliers für die Hornverarbeitung und die Herstellung von Mini-Fahrrädern. Auf dem Markt kauft Jürg noch eine Faserpelz-Jacke, da er gemerkt hat, dass es am Morgen empfindlich kalt ist.

Das Hotel Royal Palace ist super, aber etwas gross und anonym.

Zum Nachtessen finden wir uns im Japanese Restaurant Myzen Ramen gleich neben dem gedeckten Markt ein – ein Geheimtipp von unserem Chauffeur Mbola.

Antsirabe – Ranomafana 16. Juli:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: umgekippte LastwagenDie Fahrt nach Ranomafana ist abwechs-lungsreich, aber etwas lang. Unterwegs besichtigen wir eine Geraniumöl-Distillerie. Eigentlich ist es kein eigentliches Brennen, wie wir es von der Schnappsherstellung kennen, sondern das Öl wird mit Hilfe von Dampf aus den Pflanzen herausgelöst, dann abgekühlt und in einem Abscheider vom Wasser getrennt. Eine Medizinampulle voll Geranium-öl kostet 20’000 Ariary (ca. CHF 6.-)!

Im Hotely Faldor in Ambohimahasoa essen wir zu Mittag und um ca. 15:00 Uhr treffen wir in Ranomafana ein. Kurz vor dem Dorfeingang treffen wir noch auf zwei umgekippte Lastwagen, die einen gehörigen Stau verursachen.

Gegen Abend regnet es etwas. Die Unterkunft im Le Grenat ist ok.

Ranomafana 17. Juli:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: RingelschwanzmungoAm Morgen unternehmen wir eine Exkursion in den Regenwald. Unser Chauffeur hat uns sowohl einen Führer wie auch die Eintrittskarten besorgt, sodass wir gleich losmarschieren können. Die «Ausbeute» an gesichteten Tieren ist beachtlich: Spinnen, Uroplatus, Golden Bamboo-Lemur, Brauner Lemur, Sifakas, schwarz/weisser Vary, Calidia elegans (Ringelschwanzmungo) und 2 Chamäleons.

Am Nachmittag besuchen wir nochmals das Walddorf, das ich schon 2017 besucht habe.

Fianarantsoa 18. Juli:

In Fianarantsoa besuchen wir zunächst das Fotomuseum von Pierrot Men, dann fahren wir zum bekannten Aussichtspunkt und besuchen schliesslich die Oberstadt.

Jetzt noch rasch den Bahnhof fotografieren und dann ab ins Hotel Ambalakely, ca. 10 km ausserhalb von Fianarantsoa (Kurzform: Fianar).

Welche Überraschung: Das Hotel, ursprünglich von Norwegern für Norweger gebaut, entpuppt sich als kleines Bijou. Eine sehr gepflegte Anlage in einem kleinen botanischen Garten. Zwei junge Angestellte an der Rezeption begrüssen und betreuen uns sehr herzlich. Die Zimmer sind grosszügig und sehr schön, das Nachtessen üppig. Das Hotel eignet sich aber leider nur als Etappenort, denn es gibt in der näheren Umgebung nichts zu besuchen oder zu sehen.

Teeplantage sidexam/Lac Hotel 19. Juli:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie:Teeplantage sidexamAm folgenden Tag dislozieren wir nach Sahambavy. Hier besuchen wir zunächst die einzige Teeplantage in Madagaskar. Über ca. 300 ha breiten sich die Teefelder aus. Leider ist im Moment nicht Pflücksaison und auf den Feldern fehlen die Farbtupfer der Pflückerinnen. Auch in der Fabrik stehen die Maschinen still. Der Führer erklärt aber minutiös die Funktionsweise aller Anlagen und schildert auch, dass der grösste Teil des Tees nach Kenia auf den Weltmarkt für afrikanischen Tee exportiert wird. Zum Schluss gibt es noch eine Degustation von Schwarz- und Grüntee. Wir haben auch Tee gekauft. Ein Besuch ab dem Monat September, wenn wieder Tee gepflückt und verarbeitet wird, wäre natürlich interessanter.

Nach dem Besuch der Teeplantage gehen wir ins Lac Hotel, wo wir unsere Bungalows beziehen.

Am Abend sehen wir noch kurz Andreas, unseren Führer für die nächsten Tage.

5 Tage Trekking 20. – 24. Juli:

Tag 1:

Andreas ist schon früh bei uns im Hotel. Die erste Etappe ist mit 24 km die längste und so starten wir bereits kurz nach 07:00 Uhr. Schon bald merken wir, dass das Gehen auf dem Gleis, d.h. von Schwelle zu Schwelle, mühsam ist und auch bleiben wird. Immer wieder suchen wir einen schmalen Pfad neben den Gleisen. Aber wir sind guten Mutes und wandern zügig.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie:DschungelexpressSchon nach etwas mehr als einer Stunde überholt uns der fahrplanmässige Zug. Jede Angst vor diesem Zug ist gewichen, denn erstens hört man ihn schon von Weitem herannahen und zweitens fährt er so langsam, dass man ihm schon fast nachrennen kann.

Bei der Station Ampitambe treffen wir wieder auf den Zug. Er hält hier und die Bahnangestellten müssen etwas rangieren, d.h. der Zug fährt hin und her und schiebt verschiedene Güterwagen umher.

Weiter geht’s entlang des Gleises und schon bald überholt uns der Zug erneut. Auf diesem Abschnitt verläuft die Bahnstrecke oft in einem Geländeeinschnitt, sodass der Blick in die Landschaft ausbleibt. In Ranomena ist es ganz matschig und schmutzig, wir machen aber trotzdem eine kurze Pause. Etwas später erreichen wir  den langen Tunnel: 1070 Meter. Das heisst Taschenlampe herausnehmen, um für die nächste Viertelstunde die Szenerie zu beleuchten. Neben dem Gleis verläuft zum Glück ein Plattenweg und wir kommen gut voran. Der Tunnel ist so breit, dass selbst eine weitere Begegnung mit dem Zug kein Problem gewesen wäre.

Um ca. 13:30 Uhr erreichen wir Andrambovato, das Heimatdorf von Andreas. Er führt uns dann auch gleich in sein «Hotel». Hier hat es Zimmer mit richtigen Betten. Man bräuchte nicht einmal einen Schlafsack. WC und Dusche sind halt «à la malagasy». Es bleibt noch genügend Zeit, um das Dorf zu erkunden. Leider gibt es in keinem Lädeli Wasser zu kaufen. Also muss ich Wasser filtern.

Das Abendessen, von Andreas und seiner Frau zubereitet, ist super: grilliertes Steak, Gemüse, Reis, flambierte Banane und Rum. Andreas erzählt auch von seinen Angeboten und Projekten. Es ist nicht nur unser Führer, sondern bietet auch selbstständig Wandertouren in der Umgebung an.

Nach dem Abendessen hören wir Zuglärm. Im Bahnhof ist die Draisine eingefahren und holt offenbar einen Wagen mit Bananen für Fianarantsoa ab.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie:Tag 1

Tag 2:

Wir nehmen das Frühstück erst um 07:30 Uhr ein, denn die heutige Strecke ist mit 17 km ein gutes Stück kürzer, als am Tag zuvor. Andreas und seine Frau haben das Frühstück wiederum mit Liebe zubereitet. Neben Kaffee oder Tee, Brot, Margarine sowie Honig gibt es auch einen Brei aus Reismehl, Bananen und Erdnüssen, eingewickelt in Bananenblätter und über Dampf gegart.

Um 08:40 Uhr starten wir zur heutigen Tour. Die Strecke ist jetzt offener und auf der linken Seite zeigt sich häufig eine prächtige Aussicht über das Land. Hier gibt es noch viele Dörfer der Tanala, den Waldbewohnern. Nur leider gibt es fast keinen Wald mehr. Nach ca. 3 km passieren wir einen längeren Tunnel und gleich darauf treffen wir auf der rechten Seite auf einen grösseren Wasserfall.

Schon bald kommen wir zur Station Madiorano, die wir ohne längeren Halt hinter uns lassen. Jürg läuft und läuft. Nebst Andreas haben wir jetzt auch Jean, unseren Träger, dabei.

Wiederum um 13:30 Uhr treffen wir in Tologoina, unserem heutigen Tagesziel, ein. Die Unterkunft ist sehr einfach und leider ist diesmal der Kontakt zur Familie auch nicht sehr intensiv.

Das Dorf Tolongoina ist etwas ungepflegt. Auf dem Bahnhof fährt aber der Zug aus Manakara ein und beschert dem Dorf eine Abwechslung.

Ich gehe zum Fluss, um darin zu baden und mich zu erfrischen.

Andreas gibt sich wiederum Mühe mit dem Nachtessen und serviert uns Koteletts und Pommes. Auch ein Bier ist dabei.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Tag 2

Tag 3:

Offenbar ist Andreas mit den Hausherren auch nicht besonders warm geworden und so serviert er uns das Frühstück auf dem Zimmer. Unsere Weiterreise erfolgt dann zeitig um 8 Uhr.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: SchwellenstampfenWiederum stampfen wir auf den Schwellen. Wir können erkennen, dass es zwei verschiedene Typen von Schwellen gibt: eine stammt aus einem Stahlwerk aus Deutschland, eine weitere aus Frankreich. Einige Schwellen sind aus Holz. Auf diesen lässt es sich bequemer gehen. Überhaupt bleibt der Blick ständig auf die Gleise gerichtet und wir können deren Zustand ausgiebig inspizieren. Dabei gehen die Gedanken noch viel weiter: Die Eisenbahnlinie ist für die Region sehr bedeutend, aber der Zustand der gesamten Anlage verheerend. Auch gibt es nur noch eine einzige Lok, die häufig ausfällt sowie repariert werden muss. Was bräuchte es, die Bahn komplett zu sanieren? Wäre die Weltbank nicht bereit, dafür einen Kredit auszusprechen? Wo müsste man mit der Sanierung beginnen und wie ist sie durchzuführen, sodass die Bahn nicht für längere Zeit stillgelegt ist?

Unterwegs kommen wir an einer Station vorbei, die eigentlich gar keine ist. Volohosy ist nur ein Verladeort für Produkte aus der Gegend und wo der Zug nur nach Bedarf hält. Aber nach 10 km erreichen wir die offizielle Station Amboanjobe.

Kurz vor Manampatrana sehen wir unten rechts im Tal das Tanala-Dorf Ambohimalaza. Es wäre schön dorthin zu gehen, aber erstens ist es ein doch relativ grosser Umweg und zweitens sieht das Dorf recht “umgebaut“ aus, d.h. es hat viele Dächer aus Wellblech. Also ziehen wir weiter entlang der Trasse.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Piroge auf dem Fluss FaraonyIn Manampatrana finden wir wieder eine einfache, aber saubere Unterkunft sowie auch einen freundlichen Empfang durch die Hausherrin.

Für Jürg finde ich noch eine Piroge auf dem Fluss Faraony. Er kann mit Andreas und dem Piroguier eine halbe Stunde auf dem Fluss umherfahren.

Die Nacht ist etwas laut, ein Generator lärmt bis um Mitternacht und viele Hunde bellen in der Ferne. Am frühen Morgen sind es dann die Hähne, die ein ruhiges Schlafen unmöglich machen.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Tag 3

Tag 4:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Brücke über den FaraonyDer 4. Tag verläuft analog zu den anderen. Nach 9 km erreichen wir die Station Ionilahy und bald darauf die schön geschwungene Brücke über den Faraony. Solche Bauwerke ziehen offenbar einige Leute an. Wir treffen verschiedene Gruppen von Madagassen auf der Brücke. Leider fährt kein Zug, er wäre eine schöne Dekoration auf den Fotos gewesen. Die zweite Hälfte zieht sich dann subjektiv in die Länge. Sind wir denn schon so müde?

Zum Glück ist die Unterkunft recht schön. In einem gemauerten Haus finden wir komfortable Zimmer. Auch WC und Dusche gibt es, aber mit Wasser aus dem Eimer.

Andreas hilft der Herbergsmutter beim Kochen und so gibt es wiederum ein sehr schmackhaftes Abendessen: Suppe, paniertes Hähnchen und Pommes frites.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Tag 4

Tag 5:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Kleine Dörfer entlang der RouteUm 8 Uhr brechen wir auf zur letzten Etappe. Bis zur Station Fenomby geht es zügig voran. Dann macht die Eisenbahnlinie einen tüchtigen Bogen nach Norden, sie muss ja mehr oder weniger dem Gelände folgen. Ein Anwohner macht uns auf eine Abkürzung aufmerksam. Ist ja naheliegend, dass man zu Fuss eher auf- oder absteigen kann. Zu Beginn dieser Abkürzung geht es durch wunderschöne «Gärten», d.h. lichte Wälder mit ganz verschiedenen Bäumen: Mangos, Brotfrüchte, Litschis, Kaffee sowie vieles mehr. Auch kleine Dörfer finden wir mit Frauen sowie Kindern. Andere Personen kommen uns entgegen, ein Mann trägt eine Schachtel mit einem TV-Gerät nach Hause.

Weiter unten erreichen wir ein Tal mit Reisfeldern und einem Flüsschen. Da gilt es dann zwei- oder dreimal den Bach zu überqueren. Also Schuhe ausziehen (Jürg) oder einfach mit den Schuhen durchwaten (Peter). Dann folgt ein kurzer, steiler Aufstieg, um wieder auf die Bahntrasse zu gelangen. Hat sich die Abkürzung gelohnt: landschaftlich ja, zeitlich nein.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Allerweltsladen

Jetzt ziehen sich die restlichen Kilometer wieder in die Länge und wir erreichen Sahasinaka recht müde. Dazu kommt, dass Andreas den direkten Weg zu unseren Gastgebern auch nicht kennt. So müssen wir uns ein wenig durchfragen. Aber wir schaffen es und erreichen einen Supermarkt. Es ist ein grosses Holzhaus mit einem riesigen Allerweltsladen. Er gehört dem Chinesen Roger und seiner Frau Suzette. Hier gibt es wohl alles zu kaufen, was man in so einem Dorf braucht. Für mich stellt sich nur die Frage, wie findet man einen Gegenstand in diesem Gewirr von Gestellen, Tablaren und Vitrinen?

Nach der sehr herzlichen Begrüssung durch die ganze Familie (es gibt mehrere erwachsene Söhne) gibt es noch im Laden das Mittagessen: Grillpoulet, Makkaroni, Rüebli, Bohnen und Salat.

Und plötzlich steht Mbola, unser Chauffeur für die weitere Tour, in der Tür. So ist alles gut und die Weiterreise gesichert.

Die Zimmer sind die ehemaligen Kinderzimmer, ganz in Holz, aber schön. Es gibt ein richtiges WC und eine Dusche mit kaltem sowie warmem Wasser!

Jetzt reicht es noch für einen Dorfrundgang und einen Abstecher zum Fluss.

Zum Nachtessen sind wir bei der Familie eingeladen. Das Essen ist überaus reichhaltig, die Unterhaltung gut und es gibt sogar Wein. Super.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Tag 5

Auf nach Manakara 25. Juli:

Das Frühstück nehmen wir wieder zusammen mit Roger und Suzette ein, es gibt alles, was der Magen begehrt: Koba, Brot, Butter, Konfitüre, Honig, Kaffee und Tee.

Der Abschied fällt uns fast ein wenig schwer. Wir machen noch ein Foto im Laden und dann heisst es: «Adieu».

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Viadukt der FCEMbola fährt uns über die abenteuerliche Piste Richtung RN12. Unterwegs sehen wir das grosse Viadukt der FCE. Auf der Westseite stehen viele Baucontainer an der Strasse. Offenbar sind sie dran, das Viadukt zu renovieren. Ist das ein Hoffnungsschimmer für die Bahn?

In Manakara beziehen wir unsere Zimmer bei Sandrina. Sie ist die Tochter von Roger und führt zusammen mit Christian das Hotel La Résidence. Auch hier ist alles bestens: schöne Zimmer sowie gutes Essen auf einer grossen Dachterrasse.

Andreas ist mit uns bis nach Manakara gefahren, hier nehmen wir von ihm Abschied. Er wird mit dem Taxi Brousse zurück nach Fianarantsoa und Andrambovato fahren.

Pangalanes-Kanal 26. Juli:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Tagesausflug auf dem Pangalanes-KanalZusammen mit zwei anderen PRIORI-Reisenden (Françoise und Yves) unternehmen wir einen Tagesausflug auf dem Pangalanes-Kanal. Christian und seine Crew erwarten uns auf einem Boot mit Aussenbordmotor.

Zuerst fahren wir zum «Fischmarkt». Zu diesem Strandabschnitt kehren die Fischer am Morgen zurück, um ihre Fische den Frauen abzuliefern. Christian deckt sich hier mit den «Fruits de Mer» für unser Mittagessen ein. Dann fahren wir weiter Richtung Süden. Etwa zwei Stunden schippern wir auf dem Kanal, die Kulisse ist abwechslungsreich. Fischerhütten wechseln mit Sumpflandschaft ab. Bei einem kleinen «Dorf» halten wir und lassen uns die Gewinnung von verschiedenen ätherischen Ölen erklären. Eine Frau verkauft uns dann auch die kleinen Flacons.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: KrokodilWir wollen aber unbedingt noch ein Krokodil sehen. Wir fahren weiter. Dank des Motors können wir weiter hinausfahren, als die anderen Ausflugsboote. Und siehe da, einer der Männer erspäht im Schilf ein kleines Krokodil, es ist ca. 1,20 Meter lang und liegt unbeweglich da. Was für ein Glück!

Nun haben wir mittlerweile Hunger, darum geht es zurück zum Picknick-Platz. Hier haben zwei Mitglieder der Crew bereits Feuer gemacht und das Essen vorbereitet.  Das Essen ist feudal: Lobster, Crevetten, Fisch, Reis, Gemüse sowie Rum. Wasser gibt es natürlich auch.

Zurück am Anlegesteg werden wir von Frauen begrüsst, die uns verschiedene Waren verkaufen möchten: Vanille, Taschen, Decken, etc.

Vohipeno 27. Juli:

Für den zweiten Tag in Manakara hat uns Franz Stadelmann vorgeschlagen, nach Vohipeno zu fahren. Denn hier sollten wir das Restaurant «La Source» aufsuchen und dort «Angozo» oder «Hoditrahoby» probieren. Am Eingang des Dorfes finden wir das Restaurant. Es sieht gut aus, hat auch einen grossen Saal für Feste.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Angozo«Angozo» entpuppt sich als Ochsenmaulsalat, nur sind es kleine Stücke und nicht fein geschnittene Scheiben wie bei uns. Schmeckt aber sehr gut und ist sehr preiswert.

So ist es heute Samstag und schon die ganze Woche über hiess es, dass im Moment kein Zug hinauf nach Fianarantsoa fährt. So gehen wir auf unserem Rückweg beim Bahnhof von Manakara vorbei und erkundigen uns über die aktuelle Situation. Und tatsächlich ist weder ein Zug nach Manakara unterwegs noch fährt am Sonntag einer hinauf. Damit fällt leider ein wichtiger Teil unserer Reise aus. Die Fahrt wäre wirklich schön gewesen, um unser Trekking noch einmal in entgegengesetzter Richtung vom Zug aus Revue passieren zu lassen.

Dafür ist der Abend jedoch sehr verlockend: Françoise und Yves dürfen bei Sandrina kochen. Wir gehen also zurück ins Hotel und schauen ihnen zu, wie und was sie alles unter Anleitung der Köchinnen zubereiten.

Wir werden dann auch zum Abendessen eingeladen. Es gibt Schweinefleisch, Poulet, Fisch, Süsskartoffeln, Frites de Manioc, Ananas-Salat sowie ein Dessert.

Vor dem Schlafengehen unternehme ich noch einen kleinen Spaziergang vor dem Hotel.

Zurück nach Ambalakely 28. Juli:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Hotel AmbalakelyEben, weil kein Zug fährt, sind wir gezwungen mit dem Auto ins Hochland zurückzufahren. Auf der 2-stündigen Fahrt bis nach Irondo kommen wir an einer Plantage vorbei, wo wir Ylang-Ylang-Blüten mit ihrem betörenden Duft finden. In Irondo machen wir einen Halt, um Kaffee zu trinken und etwas zu essen. Dann geht’s weiter bis Ranomafana zum Mittagessen in einem Hotely im 1. Stock.

Im Hotel Ambalakely werden wir wiederum überrascht. Die Rezeptionistin gibt uns das beste Zimmer. Als Promotion sagt sie. Wir sollten bei PRIORI dann nur Gutes erzählen. Alles ist wiederum super. Zum Diner nehmen wir allerdings diesmal nur ein 1-Gang-Menü.

Ambalavao 29. Juli:

Zum Frühstück werden wir mit Leckereien überhäuft. Uns erstaunt nichts mehr.

Auf der Strecke nach Fianar kommt uns ein Güterzug mit der Diesellok entgegen. Gäbe es eventuell doch noch eine Möglichkeit die Zugfahrt zu unternehmen? Am Bahnhof erkundigen wir uns. Die Lok sei nur behelfsmässig repariert und könne nur bis nach Sahambavy fahren. Für die Bergstrecke sei sie noch nicht bereit. Also wieder nichts, leider.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Katta-LemurWir fahren nach Ambalavao sowie zum Anja-Park. Der Rundgang ist sehr schön, wir sehen Kattas sowie Chamäleons und sogar eine kleine Schlange.

Zurück in Ambalavo finden wir ein Restaurant einer Chinesin: Sie serviert uns ein Entrecôte géant (350 g). Da ist zwar noch ein Knochen dran, aber auch ohne ist es immer noch «géant».

Das Hotel Tsienimparihy ist ganz nett. Nur zum Abendessen warten wir 2 Stunden und verlassen dann das Restaurant, ohne gegessen zu haben. Was aber nicht so schlimm ist, so hatten wir ja bereits zum Mittag viel gegessen.

Ambalavao 30. Juli:

Heute ist fast ein Ruhetag. Wir besuchen am Vormittag ein Seidenatelier sowie die «Fabrik» für das Papier Antaimoro.

Den Nachmittag verschlafen wir im Bungalow und lesen.

Das Nachtessen kommt heute pünktlich und der Tee wurde extra mit Eau vive zubereitet.

Ambositra 31. Juli:

Am Vormittag wollen wir eigentlich noch den grossen Zebumarkt in Ambalavao besuchen. Es ist aber noch zu früh. Die Tiere werden offenbar erst gegen Mittag aufgeführt. So lange können wir leider nur nicht warten.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Chorprobe in der KathedraleWir fahren also nach Fianar. Hier bestätigt sich für mich einmal mehr, dass es eine eher schmutzige Stadt ist.

Bei der Ankunft im Hotel Artisant in Ambositra findet just in dem Moment eine Tanzvorführung für eine grössere Reisegruppe statt, bei der wir kurz zuschauen. Wir dürfen vor Ort in Bungalows schlafen.

Jürg ist müde und verschläft den Nachmittag. Ich gehe durch die Stadt und wohne einer Chorprobe in der Kathedrale bei.

Antsirabe 1. August:

Wir fahren non-Stopp bis zum Lac Tritriva.

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: Bonbon-Fabrik

Hier hat sich die Situation nochmals geändert: Neben einem Eintrittspreis muss man auch noch einen Führer nehmen (und bezahlen). Der See ist aber trotzdem schön wie eh und je. Die Frauen mit den Steinen sind immer noch da, eine behauptet sogar, sie kenne mich noch.

Beim Lac Andraikiba essen wir einige Brunnenkresse-Plätzchen. Auf dem Rückweg besuchen wir wiederum die Bonbon-Fabrik und gehen dann ins Hotel Royal Palace.

Antsirabe 2. August:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: FamadihanaAm Vormittag besuchen wir die Markthalle in der Stadt, flanieren etwas herum und kaufen Erdnüsse und Reis. Auch verschiedene Steine werden uns angeboten, aber wir verzichten. In einer Epicerie kaufe ich Wasser und die Frau verkauft mir noch eine Kugel aus Rindenstreifen eines Baumes «pour augmenter la puissance de l’homme». Zurück zum Hotel fahren wir in einem Cyclopousse (Fahrradrikscha).

Für den Nachmittag hat uns Mbola eine Famadihana (Totenumbettung) gesucht. Es ist eine riesige mit vielen hundert Teilnehmern. Mbola hat alles sehr gut organisiert. Sogar einen Leibwächter hat er uns zur Seite gestellt. Nachdem die Leichen aus dem Tombeau geholt und mit viel Musik und Lärm neu eingewickelt wurden, verschwinden wir wieder. Zum Glück wie uns Mbola später erzählt, denn die «Party» sei noch ausgiebig mit Rum gefeiert worden.

Zum Abendessen gehen wir nochmals zum Japaner.

Zurück in Tana 3. August:

Auf der Rückfahrt nach Tana haben wir keine Probleme, nur die Einfahrt in die Stadt ist wie immer mühsam. Jürg ist glücklich, weil sein Zimmer im Anjary-Hotel viel besser ist als bei unserer Ankunft.

Zum Nachtessen gehen wir zusammen mit Ellen und Franz von PRIORI ins Bourbon.

Letzter Tag in Tana 4. August:

Am Vormittag unternehmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang in die Oberstadt und kehren beim Gargotier ein, essen Sambosa und trinken Bier.

Um 13 Uhr kommt Mbola und fährt uns zum Flughafen.

Rückflug:

Der Rückflug von Jürg ist problemlos, nur hat er in Genf ca. 2 Stunden Verspätung. Mein Rückflug ist sehr pünktlich, nur ca. 20 Min. Verspätung in Genf.

Peter Elliker


Infos und Hinweise zum Trekking entlang der Eisenbahnlinie:

Gleiswandern:

Trekking entlang der Eisenbahnlinie: GleiswandernDie total 95 Kilometer entlang der Bahnstrecke haben schon etwas Besonderes an sich. Etwa 60% der Strecke kann man auf einem schmalen Pfad neben den Gleisen oder dann auf einer Mauer von Entwässerungs-kanälen gehen. Da kann man auch seinen eigenen Tritt gehen. Die restlichen 40% sind allerdings wirklich Schwellenstampfen. Diese Schwellen haben auch nicht immer den gleichen Abstand und so muss man den Blick konstant auf diese Schwellen gerichtet haben. So gesehen muss man die Sache etwas sportlich nehmen.

Die Etappen (24, 17, 17, 20, 17 Kilometer) waren gut gewählt. Wir sind immer um ca. 13:30 Uhr am Etappenort eingetroffen, konnten uns so wieder etwas ausruhen und auch die Dörfer erkunden.

Ausrüstung:

Wir haben unsere Rucksäcke selbst getragen. Darin befanden sich eine Apotheke, Fotoausrüstung, Wasser, Regenschutz, leichter Schlafsack und etwas Ersatzwäsche. Nach der 2. Etappe habe ich gewaschen.

Dem Schuhwerk muss man besondere Beachtung schenken. Für den Marsch auf den Schwellen sollte man eine starke Sohle haben. Leichte Wanderschuhe oder gar Turnschuhe sind nicht geeignet.

Um das Essen oder die Küche brauchten wir uns nicht zu kümmern, dafür hat Andreas gesorgt, wobei er an den Etappenorten immer in einer Küche kochen konnte.

Telefon/Notfälle:

Mit Orange hat man auf fast der gesamten Strecke kein Netz. Besser ist Telma, ca. 80% Abdeckung.

Das Trekking ist nicht besonders unfallgefährdet. Es ist darum nicht mit grösseren Unfällen zu rechnen. In Tolongoina gibt es ein einfaches Spital und eine Evakuierungmöglichkeit auf einer sehr schlechten Piste Richtung Norden (ca. 45 km bis zur RN25, Ifanadiana). In Sahiainaka gibt es ebenfalls ein Spital.


Reise in den Südwesten Madagaskars

Bericht über unsere Reise in den Südwesten Madagaskars vom 1. bis 31. März 2019

Zuerst möchten wir uns bei Euch allen ganz herzlich bedanken für die ausgezeichnete Organisation. Die ganze Reise verlief problemlos und zu unserer vollen Zufriedenheit. Wir konnten uns ganz darauf konzentrieren, zu beobachten und zu geniessen.

Dazu hat unser Fahrer besonders viel beigetragen. Er hat uns sicher und gekonnt chauffiert, uns viel über Land und Leute erzählt. Er war immer gut gelaunt und zuvorkommend. Es hat uns sehr gefreut, dass wir den gleichen Fahrer wie letztes Jahr hatten. Wir verstanden uns bestens und hatten während eines ganzen Monats keine einzige Unstimmigkeit.

Einige Details zum Ablauf der Reise in den Südwesten Madagaskars, die Euch interessieren könnten:

Flug von Zürich nach Paris mit Air France: Leider bekamen wir keinen Fensterplatz und mussten uns mit Sitzen in verschiedenen Reihen arrangieren.

Ankunft in Antananarivo: Unsere Abfertigung ging doppelt so schnell wie letztes Jahr. Offensichtlich hat das Personal am Flughafen etwas dazu gelernt.

Hotel Bois Vert: Ideal in Flughafennähe, wunderbare, ruhige Anlage, gutes Essen und freundliches Personal. Sehr zu empfehlen

Fahrt nach Ambositra: Wir wollten die Hebamme in der kleinen Krankenstation besuchen und uns nach dem blinden Mädchen erkundigen. Leider war sie gerade in der Kirche. Es würde uns freuen, Neuigkeiten von Euch zu bekommen. Hotel Chez l’Artisan: Entsprach unseren Vorstellungen.

Die Fahrt nach Sandrandahy war holprig, aber sehr abwechslungsreich. Die Seidenweberinnen gaben sich alle erdenkliche Mühe, uns sehr eindrücklich den Weg von der Raupe bis zum fertigen Schal vorzuführen. Es war äusserst spannend und informativ, ein tolles Erlebnis. Fast 20 Personen waren beteiligt!

Lemur auf der Reise in den Südwesten MadagaskarsNationalpark Ranomafana: Eindrücklicher Regenwald, reiche Tierwelt. Der Führer hat gute Kenntnisse, könnte aber etwas kommunikativer sein. Sein Begleiter fand sehr viele Tiere, hat aber wahrscheinlich keinen offiziellen Status als Guide.
Hotel Domaine Nature (unsere Wahl!): Der Bungalow war schön gelegen, einfach, aber OK, das Essen eher mässig und das Personal erstaunlich anfängerhaft.

Fahrt nach Manakara: Sehr abwechslungsreiche Landschaft, in den farbigen Dörfern grosse Umzüge zum Tag der Frau, äusserst unterhaltsam.

Hotel Parthenay Club: Schöne Anlage, Essen sehr gut, sympathische Atmosphäre. Wegen grossem Wellengang im Meer konnte das Salzwasserbassin leider noch nicht gefüllt werden.

Pirogenfahrt auf dem Kanal von Pangalanes: Freundlicher, kompetenter Führer und eine aufgestellte Crew. Auf dem Rückweg sangen sie mehrstimmige Lieder um uns zu unterhalten, wahrscheinlich aber auch um die müder werdenden Arme zu vergessen. Interessanter Besuch einer kleinen Brennerei für Essenzen, die auch als Basis für die Herstellung von Kosmetika und Medikamenten dienen.

Picknick-Mittagessen: Schon am Vorabend besprachen sich unser Fahrer und der Guide, bei wem überhaupt bei diesem Wellengang im Meer noch irgendwelches Seafood aufgetrieben werden könnte. Das Ergebnis war zu unserer grossen Überraschung eine überwältigende Platte mit auf dem offenen Feuer grillierten Langusten und Fischen. Ein Gaumenschmaus!

Zugfahrt nach Sahambavy: Ein richtiges Abenteuer durch wunderbare Landschaften mit vielen Anbietern von Verpflegung jeder Art bei den Haltestellen.

Dschungelexpress Reise in den Südwesten MadagaskarsOffensichtlich ist die Ankunft des Zuges ein richtiges Happening, das sich die Dorfbevölkerung nicht entgehen lassen will. Entsprechend ausgiebig waren die Wartezeiten! Nach einsetzendem Regen und Einbruch der Dunkelheit fuhren wir immer langsamer und verschiedene Stopps auf offener Strecke sorgten dafür dass wir insgesamt 15 Stunden unterwegs waren! Trotz allem sehr empfehlenswert.

Lac Hotel: Sehr komfortabel und originell. Schade, dass wir nicht länger bleiben konnten.

Fahrt nach Fianarantsoa: Besuch der Teeplantage: Jetzt wissen wir endlich, was es alles braucht, bis wir unseren Morgentee geniessen können!

Malerischer Montagsmarkt für tausenderlei Waren, Zebus und Kleintiere im kleinen Dorf Andohasana (16 km vor Fianarantsoa).

Stadtbesichtigung: Hier spürten wir etwas von der Zeit der lokalen Könige und der kolonialen Vergangenheit des Landes.

Hotel Tsienimparihy in Ambalavao: Einfach, aber gut eingerichtete Pavillons. Essen unter den Erwartungen. Wir bevorzugten am zweiten Abend das Restaurant Bougainvillees!

Statt der mühsamen Fahrt nach Ambinanindovoka und dem Besuch einer zweiten Seidenweberei (das Erlebnis von Sandrandahy wäre kaum zu toppen gewesen) bevorzugten wir einen ausgiebigen Besuch im Lemur’s Park Anja. Die wunderbare felsige Landschaft, Klettertour, Tiere, Pflanzen und Guide sind sehr zu empfehlen. Neben dem Führer war auch für jeden Besucher eine hilfreiche Hand dabei um allfällige Abstürze zu vermeiden.

Fahrt nach Ranohira: Der Zebumarkt in Ambalavao war nach dem starken Regen während der Nacht noch nicht richtig in Schwung gekommen. Aber von allen Seiten strömten kleine und grössere Zebuherden mit ihren Hirten dem Marktgelände entgegen. Auf der recht langen Fahrt nach Ranohira war der Übergang vom hügeligen Hochland ins flache „Zebuland“ faszinierend.

Chamäleon Reise in den Südwesten MadagaskarsIm Trockenwald des Nationalparks von Isalo haben wir mit dem ausgezeichneten Guide und seinem nicht minder guten Koch drei faszinierende Wanderungen unternommen. Dank der coupierten Topografie entdeckten wir eine ganz unterschiedliche Tier- und Pflanzenwelt. Wochenlang könnte man immer wieder Neues entdecken. Am Schluss genossen wir jeweils einen feinen Lunch, den der Koch mit den in einem riesigen Rucksack mitgeschleppten Pfannen kochte. Ein besseres Zebufilet haben wir noch nie gehabt.

Hotel Relais de la Reine: Das Zimmer war wirklich „double luxe“, wie die Lage, das Essen und die Bedienung. Die ganze Atmosphäre ist absolut einmalig.

Weiterfahrt zum Nationalpark Zombitse: Für einmal nur eine kurze Strecke! Erstaunlicherweise wird er nur von wenigen Touristen besucht, obwohl er ebenso attraktiv ist wie die bekannteren Parks. Dank dem flacheren Gelände ist er sogar einfacher zu erwandern. Die Infrastruktur ist noch recht bescheiden. Nach Voranmeldung haben wir aber auch hier einen jungen, gut ausgebildeten Guide bekommen, mit dem wir mehrmals unterwegs waren. Wieder haben wir eine vielseitige Fauna und Flora entdeckt.

Die Ecolodge ist, wie der Name sagt, einfach. Die Häuschen sind geräumig, sehr sauber und romantisch gelegen. Essen und Betreuung sind ausgezeichnet. Die Besichtigung des Projekts für die Wiederaufforstung und die Dorfschule war sehr interessant. Es ist erstaunlich, was das Gründer-Ehepaar für die Bevölkerung erreicht hat! Auch deshalb lohnt sich ein Aufenthalt in Zombitse sehr.

Fahrt nach Tulear: Auch diese Teilstrecke war wegen der wie bis anhin guten Asphaltstrasse kein Problem. Da wir langsam auf Meereshöhe hinab fuhren, wurde es immer heisser.

Anakao Reise in den Südwesten MadagaskarsDas Arboretum gab uns einen sehr guten Überblick über die Pflanzen im Südwesten Madagaskars. Sowohl die gute Führung am Tag als auch die in der Nacht war spannend. Wir freuten uns vor allem auch, dass wir Mausmakis, verschiedene Chamäleons, Echsen und eine Vielzahl von Vögeln beobachten konnten.

Die Auberge de la Table ist sehr schön im gepflegten Garten angelegt, das grosszügige Bungalow und das ausgezeichnete Essen lassen den Aufenthalt zum Genuss werden. Die Nähe zu Tulear ermöglichte uns, einen Ausflug nach Ifaty und Mangily zu machen, wo wir vor allem die sehr speziellen Baobabs bewundern konnten. Die Strasse dorthin erweist sich als die beste Nationalstrasse von Madagaskar überhaupt.

Am nächsten Morgen fuhren wir auf einem Ochsenkarren (Ebbe) zum Motorboot und mit diesem dann nach Anakao. Unser fahrer musste mit dem Auto den grossen Umweg über die miserable N10 und dann über die holprige Piste nehmen.

Hotel Prince Anakao: Sehr ruhig am schneeweissen Strand gelegen, nettes Häuschen, gutes Essen und angenehme Bedienung. Ausflug mit einer Piroge auf die kleine Insel Nosy Ve.

Fahrt auf guter Piste nach Ambola. Unterwegs sahen wir in mehreren kleinen Dörfern erstaunlich moderne Schulhäuser. Wie sich später herausstellte, wurden sie von der französischen Stiftung ABC Domino gebaut und werden auch von ihr betrieben. Jedes der 7 Dörfer hat ein Schulhaus für die Unter- und die Oberstufe und Unterkünfte für die Lehrer. In Ambola wurde ausserdem ein Lizeum für die ganze Region mit Unterkünften für ca. 400 Schüler eröffnet. Dort erlebten wir am Montagmorgen die feierliche Fahnenzeremonie.

Baobabs Reise in den Südwesten MadagaskarsNationalpark Tsimanampetsotsa: Ein wichtiger Bestandteil ist der See, an dessen Ufer wir verschiedene Wasservögel sahen. Die meisten Flamingos waren bereits in ihrem Winterquartier beim Ngorongoro-Krater in Afrika. Auf den 3 sehr gut geführten Wanderungen konnten wir besonders viele Vögel, die typischen Dornenpflanzen und riesige Baobabs bewundern.

Domaine d’Ambola: Einzigartige Lage am Strand, sehr schöne und originelle Anlage mit allem Komfort, Essen und Betreuung dazu passend. Die Prophezeiung von Franz Stadelmann hat sich bewahrheitet: am liebsten wären wir dageblieben! Der absolute Höhepunkt unserer ganzen Reise. Es hat sich gelohnt, diese abgelegene Oase zu besuchen.

Dies trotz den Strapazen der 9-stündigen Rückreise auf den miserablen Pisten und der katastrophalen N10 nach Tulear. Zum Glück kannte unser Fahrer die Strecke bereits!

Dafür genossen wir dann noch eine Nacht in der Auberge de la Table vor dem problemlosen Rückflug nach Tana (Übernachtung wieder im Bois Vert) und der Weiterreise in die Schweiz.

UNSER FAZIT: ALLES IN ALLEM EINE FASZINIERENDE, BESTENS ORGANISIERTE REISE OHNE JEGLICHE PANNE. ALLES HAT GEKLAPPT UND WIR SIND FROH, DASS WIR DEN MUT DAZU HATTEN.

HERZLICHEN DANK FÜR ALLES!!!!!

(Marlies und Paul G.)

Trekking zum Chute de Sakaleona

Ein Reisebericht zum Trekking vom Hochland zum Chute de Sakaleona und weiter bis nach Nosy Varika

Trekking zum Chute de SakaleonaDie gewaltigen Wassermassen stürzen die Klippe hinunter, eine unglaubliche Gischtwolke zieht sich entlang der Felswand und es weht ein steifer Wind. Die Luft ist voll von Wassertropfen, als ob es regnen würde und wir sind im Nu klitschnass. Wir ducken uns hinter einem Felsen, um noch einige Augenblicke beim Wasserfall zu bleiben. Nur 30 Meter sind wir vom Chute de Sakaleona entfernt, dem höchsten Wasserfall Madagaskars und mit seinen 200 Metern Fallhöhe auch einer der höchsten weltweit.

Schon vor Jahren haben wir uns mit diesem Wasser­fall beschäftigt, aber es schien uns fast unmöglich zu ihm vorzustossen. Auch im Internet gab es lange Zeit keine Bilder. Plötzlich waren da aber zwei Franzosen, die es gewagt haben, den Chute de Sakaleona zu besuchen und Bilder im Internet veröffentlichen. Da war es auch für uns höchste Zeit, es selber zu versuchen.

Im Voraus planten wir unsere Trekking-Tour vom Hochland aus. Von Ambositra über Fandriana wollen wir zu unserem Ausgangpunkt Ambendrana gelangen. „Wir“ heisst hierbei Sandra, Michaël, unser Guide, und ich, die im Auftrag von PRIORI dieses unbekannte Trekking auskundschaften sollen.

Michaël hatte Ambendrana schon vorgängig besucht und sich nach einem lokalen Führer und einigen Trägern umgesehen.

Auf unserer Reise im September 2018 treffen wir dann am frühen Nachmittag in Ambendrana ein und finden auch bald Rakoto, unseren Führer, und seine Träger.

Sie tragen unser Gepäck ins Dorf, d.h. in die kleine Siedlung mit einigen Häusern. Die Häuser der Betsileo sind aus Ziegelsteinen gebaut und zweistöckig. Unten leben die Tiere, Enten und Hühner und oben befindet sich die Küche und die Zimmer. Unser Abendessen wird in Rakotos Küche zubereitet und besteht fast ausschliesslich aus Reis (so wie es in Madagaskar auch üblich ist.)

Die Nacht verbringen wir auf dem Fussboden des nahegelegenen Schulhauses, es ist recht kühl in dieser Nacht.

Tag 1:

Der erste Tag unseres Trekkings beginnt mit der Gepäckverteilung auf unsere Träger, damit alle auch etwa die gleichen Gewichte zu tragen haben. Mittlerweile hat sich noch ein Parkwächter des Nationalparks Marolambo zu uns gesellt und sich ebenfalls als Träger zur Verfügung gestellt. So besteht unsere Trekking-Gemeinschaft also aus zwei Touristen, einem Guide und sechs Trägern.

Trekking zum Sakaleona Wasserfall: Häuser entlang der RouteUm 08:45 Uhr können wir dann gemeinsam losmarschieren. Bei schönstem Wetter schlagen wir einen Weg nach Nordosten ein, um baldmöglichst auf unsere vorgeplante Route zu stossen. Schon bald haben wir unseren Pfad erreicht und folgen ihm. Kurz vor Mittag kommen wir auf einen kleinen Markt. Dieser liegt auf einer Anhöhe weit weg von jeglicher Siedlung. Hier treffen sich die Leute aus der Umgebung zum Sehen und Gesehen werden. Hier soll es den besten „Toaka gasy“ geben. Also probier­en wir diesen selbst gebrannten Rum – der uns fast aus den Socken haut 😉 .

Unsere Träger verbrauchen natürlich viele Kalorien und so müssen wir am Mittag einen Halt einlegen, um Reis zu kochen. Dazu gibt es einige Crevetten.

Trekking zum Sakaleona Wasserfall: Camp 1Nach 1,5 Stunden geht es weiter, meist durch Eukalyptuswälder mit Blick auf die Höhen, wo der Primärwald noch intakt ist. Um 15:30 Uhr kommen wir dann an einen Fluss. Hier gab es einmal eine Brücke oder besser gesagt einen dicken Baumstamm, um den Fluss zu überqueren. Diesen hatte es nun leider nicht mehr. Der Fluss ist tiefer als hüfttief und darum unpassierbar. Der Parkwächter kennt aber eine weitere Stelle am Fluss, an dem einige umgestürzte Bäume uns die Überquerung ermöglichen. Wir ziehen die Schuhe aus und klettern über Stämme und waten durchs Wasser auf die andere Seite. Schon bald haben wir die ursprüngliche Stelle unseres Routenverlaufs erreicht, aber nun auf der anderen Flussseite. Auf einer kleinen Wiese errichten wir unser Zeltlager. Jetzt setzt auch ein Nieselregen ein, der uns in den Zelten aber nicht stark stört.

Tag 2:

Schon um 05:00 Uhr am Morgen machen unsere Träger ein Feuer und bald darauf gibt es schon Kaffee und auch ein Frühstück (vary aminanana).

Das Aufräumen und Verpacken unseres Gepäcks dauert nach der ersten Übernachtung etwas länger. Wo muss was verstaut werden, damit die Tragsäcke wieder bereit sind?

Trekking zum Sakaleona Wasserfall: Wasserläufe und SümpfeUm 07:45 Uhr brechen wir bei Regenwetter auf. Durch den Regenwald schlängelt sich ein schmaler Pfad und schon bald müssen wir wieder durch einen kleinen Fluss waten. Der heutige Tag führt uns meist durch Waldgebiete oder über Höhenzüge, die mit Farn bedeckt sind. Immer wieder sind Wasserläufe oder kleine Sümpfe zu durchqueren, zum Teil sogar recht akrobatisch über improvisierte Stege. Zum Glück hat der Regen aufgehört. Ab und zu kommen wir an einem einzelnen Haus vorbei, in dem eine Familie in einfachen Verhältnissen wohnt.

Weil die heutige Etappe etwas beschwerlich ist, kom­men wir nicht so weit wie geplant. Die Nacht verbringen wir bei einem verlassenen Haus, das von grossen Boh­nenbeeten umgeben ist. Es ist darum recht eng. Darum schlafen Sandra und ich in der Hütte. Leider tun einige Flöhe dies mit uns.

Tag 3:

Am heutigen Vormittag müssen wir bei trockenem Wetter etwa eine Stunde durch einen Sumpf waten. Natürlich versuchen wir von einer Bülte zur anderen zu gelangen, aber oft ist das nicht möglich und so waten wir teilweise knietief durch den Sumpf.

Trekking zum Chute de Sakaleona: Knietief im SumpfDann geht es zum Glück wieder etwas aufwärts und der Weg ist wieder trocken. Gegen Mittag erreichen wir eine offene Fläche, auf der einige Häuser stehen, und wir erblicken eine Kirche, ein grösseres Haus mit Maueröffnungen als Fenster und einigen alten Kirchenbänken. Auch hier wohnt eine Familie, die uns ihre Küche zur Zubereitung unseres Mittagsessens zur Verfügung stellt. Zwischen der Familie, den Trägern und Michaël gibt es viel zu erzählen. Für Sandra und mich ist die Unterhaltung mit allen leider etwas mager, da wir kaum Madagassisch sprechen.

Der Nachmittag ist dann wieder etwas beschwerlicher. Es beginnt zu regnen und der Weg führt durch dichten Wald. Auf einer kleinen Lichtung steht wiederum eine kleine Hütte, die von einer weiteren Familie bewohnt wird. Hier stellt sich uns die Frage: „Wie kann man hier leben und wie kommt diese Familie hier in der Abgeschiedenheit zurecht? Ein junger Mann zeigt uns den Weg bis zum Sakaleona-Fluss. Diesen überqueren wir noch und finden bald mitten im Wald unseren Campingplatz. Es ist sehr eng hier, wir können nur zwei Zelte aufschlagen. Unsere Träger nächtigen rund ums Feuer herum unter einer grünen Plane.

Tag 4:

Die ganze Nacht hat der Wasserfall gerauscht, also können wir nicht sehr weit von ihm entfernt genächtigt haben. Wir klettern über Bäume und Felsen, um endlich die Oberkante des Wasserfalls zu sehen. Über mehrere Stromschnellen rauscht das Wasser heran und fällt über eine Kante, die uns aber den Blick auf den eigentlichen Chute de Sakaleona verwehrt. Aber wir können über die Felsen im Sakaleona-Fluss klettern. Nur nicht zu nah an den Abgrund gehen!

Nun gilt es die 200 Meter nach unten zu steigen. Zum Glück hat der Regen aufgehört und es klart auf. Der Weg führt in einem weiten Bogen nach unten und ist sehr anspruchsvoll. Zweimal nehmen wir unser mitgeführtes Seil zu Hilfe, um eine Felsrippe hinunter zu klettern. Wie unsere Träger das mit der Last und in ihren Flip-Flops schaffen, ist mir ein Rätsel.

Trekking zum Chute de Sakaleona: am Fusse des Wasserfalls

Endlich unten angekommen, finden wir ein kleines Dorf, wo uns die ganze Dorfgemeinschaft schon erwartet. Von hier aus ist der Chute de Sakaleona aber nur teilweise zu sehen. Sandra lässt ihre Drohne fliegen und kann so bereits den Chute de Sakaleona in seiner ganzen Pracht sehen.

Wir ziehen weiter, ein Stück den Fluss hinunter und über­queren ihn. Dann geht es auf der anderen Seite wieder ein gutes Stück den Fluss hinauf ins Dorf Ambondron. Hier werden wir auch die Nacht verbringen. Jetzt aber wollen wir den Chute de Sakaleona sehen. Wir klettern wohl noch eine halbe Stunde über Steine und über Abgründe bis wir endlich am Fusse des Sakaleona-Wasserfalls ankommen.

Mit einer gewaltigen Kraft stürzen die Wassermassen herunter… aber das kennen wir ja bereits. Klitschnass wenden wir uns vom Fall ab. Tief beeindruckt kehren wir ins Dorf zurück. Hier werden wir von den Bewohnern interessiert empfangen und es gibt hier sogar einen gewissen Austausch und wenn es nur die Bitte ist, den Riss in meiner Hose zu nähen.

 

Tag 5:

Der Morgen beginnt mit einem wundervollen Sonnenaufgang. Sie spiegelt sich mit zarten Rot- und Gelbtönen im Wasserfall. Sandra lässt darum nochmals ihre Drohne fliegen.

Trekking zum Chute de Sakaleona: Nach Regen folgt Sonne_Regenbogen am MorgenUm kurz vor 08:30 Uhr verlassen wir Ambondron und wandern bei schönstem Wetter mehr oder weniger am Sakaleona-Fluss entlang. Es geht zwar immer etwas auf und ab, aber die Landschaft ist wunderschön und wir passieren immer wieder stattliche Dörfer mit 30 – 40 Häusern. In einem dieser Häuser nehmen wir auch das Mittagessen ein.

Der Nachmittag verläuft etwa gleich, bis wir an eine Flussbiegung kommen. Hier müssen wir den Sakaleona mit einer Piroge überqueren, um ins gegenüberliegende Dorf zu gelangen. Mittlerweile setzt Donnergrollen ein und über dem Dorf zeigt sich ein wunderschöner Regenbogen. Hier beziehen wir unser Nachtquartier. Unser Reiseteam darf in einer Hütte kochen und in einer weiteren, sehr sauberen Hütte auch schlafen.

Tag 6:

Dieser Tag wird etwas mühsam werden – 28.7 km stehen uns bevor, zum Glück bei sehr guten Wetterverhältnissen. Hinzu kommen zwei sehr steile Aufstiege. Sandra gerät zum ersten Mal etwas ausser Atem. Aber nach einer kurzen Verschnaufpause gehen wir beruhigt weiter.

Trekking zum Chute de Sakaleona: Antanambao WochenmarktIn Antanambao, einem Dorf auf den Höhen, findet zu unserer Überraschung gerade der Wochenmarkt statt. Hier blüht das pure Leben auf kleinstem Raum, sodass fast kein Durchkommen ist in der Hauptgasse. Hier wird Gold aufgekauft und wir finden auch riesige Medikamentensortimente, die hoffentlich auch die richtige Anwendung finden, denn die Beipackzettel sind in verschiedenen ausländischen Sprachen, die hier sicher nicht gesprochen oder verstanden werden. Antanambao und auch der Wochenmarkt bieten uns die Möglichkeit uns zu verpflegen und auch unsere Träger kommen mit einer Mahlzeit wieder zu Kräften. Unser obligatorischer Mittagshalt fällt dadurch heute aus.

Am Dorfausgang finden wir ein Centre de santé de base 1. Ich hatte Verbandszeug aus der Heimat mitgenommen und kann hier meine Spende optimal platzieren. So hatte es mich doch nun schon einige Tage auf der Reise begleitet. Auf der Station arbeitet ein Ehepaar als Krankenschwester und -pfleger, sie sind sehr erfreut über die Geschenke und können es kaum glauben, dass wir sie ausgewählt haben. Dabei war es hier sogar purer Zufall, dennoch hat mich ihre Reaktion stark berührt.

Danach geht der Marsch weiter, bis wir am späteren Nachmittag in Ampasinambo eintreffen. Hier dürfen wir im Hof des Dorfchefs kochen und auch campen.

Michaël hat sich beim Dorfchef etwas erkundigt: Die Strasse nach Ambodilafa ist so schlecht, dass hier höchstens Motorräder verkehren können. Aber so viele Motorräder gibt es hier gar nicht. Also bleibt uns nur der Marsch zu Fuss!

Tag 7:

Trekking zum Chute de Sakaleona: Dörfer in MadagaskarWeil wir wissen, dass heute mehr als 30 km vor uns liegen, marschieren wir relativ früh los und gehen zügig. Das Wetter ist wiederum schön, zum Teil sogar recht heiss. Meist gehen Sandra und ich voraus und unsere Träger folgen uns in einem Abstand, den sie ohnehin mit Leichtigkeit wieder aufholen. Unglaublich wie zäh sie doch auch sind. Zum „Znüni“ gibt‘s in einem Dorf Kaffee, Bananen und Kuchen. Dann geht es weiter bis zum Mittagshalt. Noch einmal wird Reis gekocht und in grossen Mengen verzehrt, denn in Madagaskar gibt es Reis und immer reichlich, so morgens, mittags und abends. Dies gilt aber nur für unsere Träger. Sandra und ich können fast nichts essen. Wir gehen weiter und weil wir von den vergangenen sechs Tagen schon relativ müde sind, streicht die Landschaft etwas an uns vorbei. So etwa um 15 Uhr kommen wir in ein grösseres Dorf und glauben uns schon am Ziel. Wir werden aber eines Besseren belehrt – das Dorf ist noch nicht Ambodilafa. Immerhin finden wir einen Laden mit Orangina. Das stärkt uns und zusammen mit Michaël machen wir uns zur letzten Stunde auf. Dann treffen wir wirklich in Ambodilafa ein.

Michaël findet ein einfaches Hotel mit Bungalows, in denen es richtige Betten gibt. Die Dusche ist „à la malagasy“.

Am späteren Abend treffen wir uns noch einmal mit unserem Reiseteam und verabschieden uns von unseren tapferen Trägern. Dies ist schon fast ein schmerzlicher Abschied, haben sie uns doch während der vergangenen sieben Tage begleitet und alle unsere Sachen getragen. Als kleine Überraschung geben wir jedem ein Schweizer Sackmesser, als Erinnerung an uns und unser beeindruckendes gemeinsamens Trekking zum Chute de Sakaleona. Rakoto fragt noch nach meinem Seil, er möchte es gerne für sein Zebu mitnehmen.

Michaël macht sich noch auf, um für den nächsten Tag ein Transportmittel zu finden.

Tag 8:

Michaël hat tatsächlich ein Fahrzeug für uns gefunden. Es ist ein Unimog oder wenigstens das was von ihm übriggeblieben ist. Aber die Hauptsache ist, dass es fährt. Auf der Strecke nach Sahovato gibt es eine Strasse, die ist aber so schlecht, dass man sie nur noch mit diesen Unimogs befahren kann. Oder besser gesagt: nur weil noch solche Unimogs verkehren, ist die Strasse so schlecht.

Trekking zum Chute de Sakaleona: Unimog MadagaskarDie Abfahrt ist etwas überstürzt um 07:15 Uhr. Wir sitzen auf der Ladefläche, resp. auf irgendwelchen Gegenständen und lassen uns durchschütteln. Oft besteht die Strasse nur aus zwei knietiefen Wasserrinnen und wir befürchten immer wieder, dass wir stecken bleiben. Aber der Chauffeur meistert die Strecke mit Bravour. Unterwegs gibt’s einen kurzen Verpflegungsstopp und um 14:30 Uhr treffen wir in Sahovato ein. Wir halten nur kurz und fahren bald weiter bis zum Fluss mit der Fähren-Anlegestelle. Nur leider gibt es keine Fähre mehr. Michaël organisiert eine Piroge für uns, mit der wir übersetzen können. Und schon bald sind wir wieder in einem Bungalow. Nach dem Nachtessen verkriechen wir uns zügig dann in unsere Betten.

Tag 9:

Trekking zum Chute de Sakaleona: Sakaleona-Fluss via Pangalanes-Kanal nach Nosy VarikaNach dem Frühstück im Bungalow-Hotel steigen wir um 8 Uhr in ein Schiff, das uns zunächst auf dem Sakaleona-Fluss und dann auf dem Pangalanes-Kanal bis nach Nosy Varika bringt. Es ist eine schöne und ruhige Fahrt, auf der wir etwas vor uns hindösen.

Um 12 Uhr treffen wir dann in Nosy Varika ein und gehen zum Hotel Volazara, wo uns Mme Caroline erwartet. Für mich ist es fast wie ein nach Hause kommen, so war ich doch vor zwei Jahren schon einmal hier.

Peter Elliker


Wenn dieser Reisebericht Ihr Interesse geweckt hat und Sie selber gerne dieses Abenteuer mit PRIORI unternehmen möchten, dann kontaktieren Sie uns gerne. Ab 2 Personen lässt sich dieses Trekking zum Sakaleona-Wasserfall abseits der üblichen Touristenpfade individuell für Sie organisieren.


Abenteuerreise nach Madagaskar

Ein Reisebericht zur Abenteuerreise nach Madagaskar mit PRIORI im Juli 2018

Mit grosser Vorfreude, einem gespannten Gefühl, gutüberlegter Packerei und etwas Aufregung traten wir am 30. Juni 2018 unsere 3-wöchige Abenteuerreise nach Madagaskar an. Wir, das sind Doris und Heinz mit unseren beiden Töchtern, Annina und Leandra, 22 und 19 Jahre alt.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Trekking in den Tsingys

Pünktlich um 04.00 Uhr morgens wurden wir vom bestellten Taxichauffeur für den Transport zum Flughafen Basel-Mulhouse abgeholt. Wir hatten viel Gepäck dabei, denn 3 Taschen waren geladen mit Geschenken für die madagassische Bevölkerung. Uns war bekannt, dass die Menschen dort sehr arm sind. So hatten unsere Töchter Kleider, Schuhe, Kuscheltiere und Taschen bereit-gelegt, ebenfalls haben wir dentale Artikel eingepackt, denn auf unserer Reise wollten wir gerne eine Zahnärztin besuchen.

Leider hatte Air France unseren ersten Flug Basel – Paris unangekündigt storniert, sodass wir den Anschluss-Langstreckenflug von Paris nach Antananarivo nicht erwischen konnten. Etwas enttäuscht und nach einem ersten frühen Kaffee am Airport ging es wieder heim. PRIORI Reisen hatte sich der Planänderung sofort kompetent und hilfreich angenommen, und am darauffolgenden Tag, wieder in aller Herrgottsfrühe, konnten wir endlich starten. Nach einem angenehmen langen Flug sind wir spätabends glücklich in Antananarivo gelandet und sehr herzlich von unserem Fahrer Gaetan abgeholt worden. Die erste Nacht in Madagaskar, im Hotel „Les trois Metis“, genossen wir sehr, jedoch ging es nach einem ersten feinen Frühstück gleich los. Das sollen keine Ausruhferien werden!

Gaetan fuhr uns gekonnt aus der riesigen, lebhaften und bunten Stadt heraus.

Abenteuerreise nach Madagaskar: schwer beladene Holzkarren

Wir waren sehr beeindruckt über die vielen Menschen, die vielen Früchte, Fleisch und Essensstände, die Farben, Frauen mit schwer beladenen Körben auf den Köpfen tragend, Hühner welche über die Strassen rennen, und nicht zuletzt die vielen Zebus, welche mit Waren oder Menschen, schwer beladene Holzkarren ziehen.

Schon bald wurde die Natur dann aber ländlich. Unser Ziel war Antsirabe. Die Landschaft unterwegs, geprägt von terrassenförmig angelegten Reisfeldern ist wunderschön. Unterwegs schenkten wir einem Jungen die ersten Schuhe, welche er mit fröhlichen Luftsprüngen annahm. Abends im Hotel „Royal Palace“ in Antsirabe verarbeiteten wir unsere ersten Eindrücke.Abenteuerreise nach Madagaskar: Reisfelder bei Antsirabe

Früh morgens holte uns unser zuverlässige, sehr nette und kompetente Fahrer Gaetan, pünktlich wieder ab. Heute war, infolge des fehlenden Tages, eine sehr lange Autofahrt angekündigt. Es ging ganz an die Westküste, nach Miandrivazo. Unterwegs kauften wir an der Strasse Avocados und frische Bananen. In Miandrivazo machten wir einen Mittagshalt, und Gaetan begleitete uns in ein nettes Restaurant, wo wir das feine Reisgericht sehr genossen. Glücklich und froh, die lange Autofahrt geschafft zu haben, kamen wir schon bei Dunkelheit in Morondava, im sehr netten, direkt am Meer gelegenen Hotel „Chez Maggie“ an. Wir genossen ein ausgesprochen gutes Abendessen im Hotelrestaurant, draussen an der frischen Meeresluft.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Baobaballee in der AbenddämmerungWieder sehr zeitig am Morgen, ging nun unsere Reise zu den beeindruckenden Baobabs Bäumen, wobei uns Gaetan da nicht viel Zeit erlaubte. Auf der Rückreise sollten wir diese prächtigen Bäume nochmals bewundern können.

Unser Ziel war der Nationalpark und Trockenwald Kirindy. Die Strassen wurden immer schlechter, und sie waren schon lange nicht mehr geteert, die Fahrt war holprig und staubig. Wir begegneten einer einsamen jungen Frau mit einem Baby am Rücken festgebunden. Gaetan wollte von ihr wissen, wohin sie denn mitten im Wüstenland gehe. Die junge Frau war geschieden, und wollte nun zu Fuss, ohne Wasser und Lebensmittel, die ganze Strecke welche wir schon mit dem Auto zurückgelegt hatten, nach Morondava laufen. Und das auch noch bei der Hitze!

Im Kirindy Nationalpark angekommen, bezogen wir unsere sehr einfachen Hütten.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Fossa im Kirindy Nationalpark

Da kann es schon mal vorkommen, dass man zusammen mit einem Gecko, Käfern und Spinnen übernachtet. Parkguides zeigten uns die Fossas, welche die Hauptfeinde der Lemuren sind. Eine Art Wildkatze mit scharfen Zähnen und grossen Pranken. Weil die Fossas Hunger leiden, kommen diese auch in die Anlage und wühlen in den Müllbehältern nach Nahrung. Nach dem einfachen Abendessen, war eine spannende Nachtwanderung angesagt.

Unser Parkführer, ein sehr kompetenter, sympathischer Guide, begleitete uns und zeigte uns viele nachtaktive Tier. So sahen wir, zu dieser Jahreszeit sehr aussergewöhnlich, sogar Schlangen. Unser Guide liess sich sogar von einer Schlage beissen, um weitere Biss-Erfahrungen zu machen. Angenehm an den vielen Tieren in Madagaskar ist, dass sie nicht giftig sind. Auch Riesenspinnen, Geckos und Chamäleons konnten wir bestaunen.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Lemur trinkt aus MuschelNach einer kurzen Nacht, ging es frühmorgens erneut in den Park, um die tagaktiven Tiere zu sehen. Ein ganz spezielles Erlebnis war, dass unser Guide einige im Park rumliegende, grosse Muscheln einsammelte, diese mit unserem Trinkwasser füllte und unseren Mädchen in die Hand drückte. Es verging keine Minute, kamen bereits neugierige und durstige Lemuren, um aus der Muschel zu trinken. Noch am selben Tag, nach der erlebnisreichen Wanderung, ging unsere Reise weiter zu den Tsingys von Bemaraha.

Wir fuhren über das Hochland, wo die Menschen äusserst arm sind. Oftmals trafen wir Kinder an, welche versuchten einige Löcher in der Strasse aufzufüllen. Sie bettelten nach leeren Petflaschen. Von Gaetan erfuhren wir, dass die Kinder diese Flaschen sammeln würden um Wasser zu holen. Die Kinder freuten sich über ein paar Süssigkeiten, Farbstifte, Kugelschreiber und andere Kleinigkeiten von uns. Wir alle waren über diese Armut sehr erschüttert.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Fähre auf dem Fluss Belo sur TsiribihinaUnterwegs ging die spannende Reise auf der Fähre auf dem Fluss Belo sur Tsiribihina weiter, wobei das Verladen des Autos schon sehr spektakulär war. Die herrliche, einstündige Bootsfahrt war ein Genuss. Die Fahrt, auf Schotterstrassen mit viel Staub, Löchern und Dellen versehen, war anstrengend. Diese Strasse wird aber als Nationalstrasse bezeichnet!

Bis zum Nationalpark, mussten wir mit anderen Autos im Convoy fahren, und wir wurden gebeten, das Auto nicht zu verlassen. Diese Gegend wird leider von Wilderern, welche Zebus stehlen und verschleppen, beherrscht. Von Gaetan erfuhren wir viel über Madagaskar, die korrupte Regierung, das Land und Leben der Leute. Gaetan liebt sein Land, und wir merken, wie traurig ihn selber die Armut seiner Landsleute macht.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Pirogenfahrt auf dem Fluss Manambolo

Nach einer weiteren kurzen Fährenüberfahrt über den Fluss Manambolo kamen wir müde im Hotel „Grand Tsingy“ an. Wir bezogen einen sehr herzigen Familienbungalow, wo ich die erste Handwäsche machte. Wir würden 3 Nächte hier verbringen – was für eine Wohltat! Am darauffolgenden Tag stand eine Pirogenfahrt auf dem Fluss Manambolo an, bis wir eine Höhle erreichten. Diese durften wir bestaunen und bewandern.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Lemuren im Bemaraha Nationalpark

Anschliessend starteten wir, wiederum in Begleitung eines Parkguides, die Wanderung zu den kleinen Tsingys. Zurück im Hotel reichte es sogar für eine kleine Abkühlung im Pool oder einer kleinen Pause auf dem Liegestuhl. Nach dem Essen verfolgten Hotelgäste und Fahrer einen Fussballmatch der zur Zeit stattfindenden Weltmeister-schaften.

Am nächsten Tag fuhr uns Gaetan zum Parkeingang der grossen Tsingys, wo wir alle mit Klettersicherung und Karabiner Haken ausgestattet wurden. Zuerst ging die Wanderung flach in den Wald hinein, und schon bald bat uns der Führer ganz leise zu sein. In den Baumwipfeln erblickten wir Lemuren, welche von Baum zu Baum hüpften, sich aber nicht von uns gestört fühlten.

Bald danach erreichten wir die Tsingys. Die grossen, grauen, spitzen und scharfen Steinformationen.

Und jetzt kam der Aufstieg! Das ist nicht jedermanns Sache! Ich persönlich war leicht überfordert, und die Angst überkam mich. Meine Familie überredete mich mitzukommen und unser Parkguide nahm sich mir voll und ganz an! Darüber bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Oben angekommen wurden wir von der atemberaubenden Aussicht belohnt! Weiter ging es über eine Hängebrücke und durch diese speziellen Gesteinsformationen wieder runter. Am Ziel angelangt, waren wir überglücklich, es geschafft zu haben. Wir kauften leckere Zitronen und Orangen und genossen die frischen Früchte.

Gaetan reservierte für uns ein Mittagessen in einem lokalen Restaurant, welches von einer Madagassin geführt wird. Sie bekochte uns mit madagassischem Essen – Maniok einmal gekocht und einmal gegrillt. Dazu gab es Reis und Reiswasser. Es schmeckte hervorragend und war ein ganz spezielles Erlebnis. Gaetan wiederum freute sich, dass uns das madagassische Essen schmeckte.

Nach einer weiteren Nacht im Hotel „Grand Tsingy“, hiess es Abschied nehmen von den Tsingys und wir fuhren denselben Weg wieder zurück bis nach Morondava. Wir wurden wieder kräftig durchgeschüttelt, aber pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir die Baobab Allee. Unvergesslich war dieser Abend, die eigenartigen und seltenen Baobabs im Abendlicht zu bewundern und zu fotografieren.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Markt in Morondava

Wieder wurden wie im Hotel „Chez Maggie“ in Morondava einquartiert, und wir waren erneut froh, dass wir 2 Nächte dort verbringen konnten. Das Essen dort fanden wir ausgesprochen gut!

Am nächsten Tag hatten wir ein wenig Freizeit. Diese nutzten wir, um ein paar herzige Mitbringsel einzukaufen. Am Nachmittag führte uns Gaetan auf den Markt. Was für tolle Eindrücke dürfen wir mitnehmen, von den vielen farbenfrohen Ständen, Früchten, Fischen, Menschen und Düfte. Anschliessend genossen wir die entspannte Zeit am Meer und lasen in unseren Büchern.

Unsere Reise führte uns erneut nach Antsirabe, wo wir das hübsche Hotel „Couleur Café“ für 2 Nächte bezogen. Die Gartenanlage ist wunderschön. Gaetan führte uns in eine Werkstatt zur Herstellung von Miniatur Fahrrädern aus Recycling Material, Stickereien und Besteckherstellung aus Zebuhorn. Wir waren begeistert und kauften bei der Gelegenheit weitere Mitbringsel ein. Tags darauf besuchten wir ein Waisenheim. Die nette Schwester führte uns im Heim herum, und wir sahen viele Kinder jeden Alters, welche in diesem Heim ein neues, nettes Zuhause finden konnten. Sie scheinen gut aufgehoben dort. Wir übergaben der Schwester eine volle Tasche mit Spielsachen. Mit vielen neuen Eindrücken beendeten wir diesen Tag.

Weiter ging es wieder nach Antananarivo, wo uns Gaetan zu sich nach Hause einlud. Er wollte uns seine Familie vorzustellen. Wir begrüssten seine beiden netten Söhne und seine sympathische Frau, welche uns frischen Ingwertee und Ananas auftischte. Diese spezielle Einladung werden wir nie vergessen.

Nun fuhren wir gegen Osten, unser Ziel war Andasibe und der Regenwald.

Doch vorher war ein Besuch bei einer Zahnärztin in Behenjy eingeplant. Ich unterhielt mich gerne mit der jungen Zahnärztin und erfuhr, dass sie Menschen aus ca. 21 Ortschaften betreut. Der Behandlungsstuhl, übrigens ein recht modernes Teil, war jedoch leider seit einigen Wochen defekt. Bis, dass ein Reparaturdienst komme, würde es sehr lange dauern, erklärte mir die Zahnärztin. Nach einer langen, imposanten und kurvigen Weiterfahrt in Richtung Regenwald, bezogen wir die Lodge „Feon’ny Ala“, mitten im Grün des Regenwaldes.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Indri Indri im Regenwald von AndasibeAm nächsten Morgen marschierten wir, wiederum geführt, in den Regenwald, um die Indri Indris zu finden. Wir waren nicht alleine unterwegs, es hatte mehrere Gruppen, welche die gleichen Absichten hatten. Schon bald wurden wir fündig und erlebten ein beeindruckendes Lemurenkonzert. Wir konnten fantastische Bilder von diesen schönen Tieren machen. Leider stellten wir aber auch fest, dass vom Regenwald schon mehr als die Hälfte abgeholzt wurde, sodass die Lemuren fast keinen Lebensraum mehr haben. Das ist wirklich erschreckend, auch zu sehen, wie die urspünglichen Pflanzen schwinden und durch Eukalyptuspflanzen ersetzt werden, welche sich hervorragend eignen, um Holzkohle herzustellen.

Nach einer weiteren Nacht im Regenwald führte uns unsere Route weiter nördlich, bis nach Mahambo, wo wir das Hotel „La Pirogue“ bezogen, und ein sehr gemütliches, letztes Abendessen mit Gaetan genossen.

Am Morgen verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Gaetan und bestiegen ein Boot, welches uns zur Insel Saint Marie brachte. Dort wurden wir von einem Hotelchauffeur in einem sehr alten und kleinen Auto abgeholt. Er fuhr uns bis an die Küste der Insel, und von da aus ging es in einem kleinen Motorboot rüber zur kleinen Insel Iles aux Nattes, wo wir 5 Tage verbrachten.

Wir bezogen unseren Bungalow, direkt am Meer gelegen – ein Traum.

Abenteuerreise nach Madagaskar: Buckelwale vor der Ostküste Madagaskars

Da das Wetter für den nächsten Tag noch sonnig angekündigt war, riet uns Alain, der Hotelbesitzer, die Wal-Tour zu machen. Diesen Rat befolgten wir, und gemeinsam mit Larissia, einer jungen Frau, welche sich mit Walen auskennt, bestiegen wir das Hotel-Motorboot. Und schon bald wurden wir fündig – es war ein unglaubliches Schauspiel! Wir erlebten die Wale sehr aktiv, und konnten diese aus nächster Nähe bestaunen. Ein Erlebnis, wie wir es noch nie geniessen konnten. Total beglückt und mit vielen Eindrücken und fantastischen Fotos kamen wir wieder zurück. Ab jetzt war das Wetter leider eher feucht und kühl. Deshalb konnten wir den herrlichen Strand wenig nutzen. Dafür bewanderten wir die Insel, lasen viel oder machten Spiele. Erholsam war es auf jeden Fall. Zu erwähnen ist noch, dass das Hotel „Maningory“ sehr leckeres Baguettebrot zum Frühstück serviert. Das Essen allgemein war wunderbar.

Schon bald packten wir unsere Koffer wieder, um mit Madagasikara Airline wieder in die Hauptstadt zu fliegen. Der Flug war absolut toll, sehr nette Bedienung und wir waren nur 7 Gäste!

Abenteuerreise nach Madagaskar: Frau trägt Waren auf dem KopfWas für eine frohe Überraschung, als wir in Antananarivo wieder von Gaetan abgeholt wurden. Dieser brachte uns in unser Tageszimmer im Hotel „Les trois Metis“, da wo alles vor 3 Wochen anfing. Wir machten uns etwas frisch und dann begleitete uns Gaetan in die Souvenirgeschäfte, wo wir nochmals Gewürze, Korbwaren und andere kleine Mitbringsel kauften. Fertig gepackt und bereit für den Rückflug, chauffierte uns Gaetan zu später Stunde zum Flughafen. Der Abschied war fast ein wenig emotional – Gaetan ist ein wunderbarer Mensch, ein stolzer Madagasse. Wir können ihn als Guide wärmstens weiterempfehlen. Der Rückflug verlief angenehm und ohne Flugausfälle. Beglückt, und mit vielen vielen wunderbaren Eindrücken beendeten wir unsere Abenteuerreise nach Madagaskar. Was uns sicher immer wieder beschäftigen wird, ist die Armut der Menschen, das einfache Leben, aber trotzdem frohen und lieben Menschen von Madagaskar.

Ein herzliches Dankeschön an PRIORI Reisen. Unsere Abenteuerreise nach Madagaskar wurde perfekt organisiert, all unsere Wünsche wurden berücksichtigt und erfüllt. Danke für alles! Herzlichst“

Doris, Annina, Leandra und Heinz R.

Hier finden Sie den originalen Reisebericht mit weiteren Fotos im PDF-Format.

Ferienbericht Madagaskar 2018

Unsere Ferien in Madagaskar 2018 waren ein absolutes Highlight

Antananarivo-Miandrivazo

Angekommen sind wir am 1. Tag in der Hauptstadt Antananarivo. Frühmorgens fuhren wir los mit dem Auto Richtung Westen. In Antsirabe haben wir zum ersten Mal Zébufleisch gegessen. Weiter ging die Reise durch die Landschaft sowie kleine Dörfer. Überall haben uns die Menschen nett zugewinkt. Mit der Fahrt wurde das Wetter immer wärmer. In Miandrivazo genossen wir die abendliche Aussicht auf den Fluss…

Madagaskar 2018: Antananarivo-Miandrivazo

Flussfahrt auf dem Tsiribihina

Schon am Morgen vor dem Sonnenaufgang ging die Fahrt los mit dem Auto über die Buckelpiste zum Fluss. Das lange Boot geschnitzt aus einem einzigen Baumstamm wurde mit unserem Gepäck, drei lebendigen Hühnern, Lebensmitteln, Kochutensilien, Zelt sowie mit Schlafmatten beladen. Zu fünft konnte die Reise losgehen. Schon am ersten Tag haben wir mehrere Krokodile von ganz nah gesehen. Die Landschaft war anfangs noch flach, veränderte sich aber rasch in eine felsigere Canyonregion. Überrascht waren wir als uns auf dem Kanu plötzlich frisch gekochtes Essen serviert wurde. Hatten wir doch gar nicht bemerkt, dass während dem paddeln gekocht wurde.

Am Abend übernachteten wir auf einer Sandbank gegenüber eines grossen Wasserfalls, den wir für eine erfrischende Dusche nutzten. Zwei weitere Tage verbrachten wir auf dem Kanu. Dabei besuchten wir Dörfer, beobachteten Tiere und lernten die einzigartige Natur von Madagaskar kennen. Abends sangen wir Lieder mit dem Staff oder Leuten aus dem Dorf. Am Ende unserer Tour war die Strasse zu schlecht, um uns mit dem Auto abzuholen. So durften wir mit einem Zébu-Car fahren. Was für ein Erlebnis. Wenn der Strassenzustand für ein 4×4 Auto zu schlecht ist schafft es der 8×8 Zébu-Car trotzdem. Eine holprige sowie lange Fahrt mit dem Auto brachte uns zur Fähre nach Bélo-sur-Tsiribihina. Nach einem leckeren Mittagessen ging da Fahrt weiter bis nach Bekopaka.

Madagaskar 2018: Flussfahrt auf dem Tsiribihina

Tsingy

In Bekopaka haben wir zwei Wanderungen gemacht. Zu den kleinen sowie zu den grossen Tsingys. Was genau die scharfen, spitzen Steine sind kann man nicht gut beschreiben, man muss sie mindestens auf den Fotos sehen. Auch ein paar Lemuren sind wir dort begegnet. Unser Führer hat mit uns auch noch eine Nachtwanderung gemacht, damit wir einige der vielen Nachtaktiven Tiere beobachten können.

Madagaskar 2018: Tsingy

Baobaballee

Natürlich war auch der Rückweg wieder holprig und die Fahrt mit der interessanten Fähre ein Erlebnis. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir die Allee der Baobabbäume. Sieben der neun Baobabarten sind einzigartig in Madagaskar. Gerne wären wir noch etwas in Morondava geblieben.

Madagaskar 2018: Baobab-Allee

Antananarivo-Ampefy

Mit dem Flieger reisten wir zurück zur Hauptstadt. In einem Tagesausflug besuchten wir den Wasserfall Lilly sowie die Geysire. Das Bad in den sprudelnden warmen Quellen war lohnenswert.

Madagaskar 2018: Geysir

Masoala-Halbinsel

Mit dem Flugzeug ging es weiter nach Maroantsetra. Leider war die Überfahrt zur Insel mit geplantem Nachttrekking sowie Camping am Abend der Ankunft wegen des schlechten Wetters nicht möglich. Am nächsten Morgen gingen wir früh los. 2 1/2 Stunden dauerte die Überfahrt mit dem Motorboot zur Masoala-Halbinsel. Die fahrt war noch um einiges unruhiger als die Autofahrten über die Buckelpisten. Total durchnässt erreichten wir die Traumhafte Lodge am Strand am Rande des Regenwaldes. Leider hat es während vier Tagen nur geregnet. So haben sich auch die Tiere versteckt. Trotzdem haben wir kurze Wanderungen im Regenwald unternommen. Die restliche Zeit verbrachten wir mit einem guten Buch, einem kurzen Ausflug ins Meer oder mit unserem netten Guide. Auf dem Rückweg haben wir eine kurze Regenpause genutzt, um Buckelwale zu beobachten. Toll diese Tiere so nah am Boot zu sehen.

Madagaskar 2018: Masoala-Halbinsel

Antananarivo

Nach unserem Flug zurück zur Hauptstadt blieb noch genügend Zeit um den Lemurenpark zu besuchen. Dort konnten wir die Tiere in einer natürlichen Umgebung fotografieren.

Madagaskar 2018: Antananarivo

Die Ferien in Madagaskar 2018 waren ein absolutes Highlight

Die Freundlichkeit sowie Herzlichkeit der Menschen beeindruckte uns sehr. Die Landschaft war in jedem Teil von Madagaskar anders sowie einzigartig. Es waren besondere Momente in Madagaskar 2018 als wir die Möglichkeit hatten Wale sowie Krokodile in ihrer natürlichen Umgebung von ganz nah zu beobachten. Die Begegnungen mit verschiedensten Menschen des Landes werden uns in Erinnerung bleiben. Gerne kommen wir wieder und bereisen noch andere Teile des Landes.

Nina L. und Raphael M.

Ferienbericht Madagaskar 2018

Hier finden Sie den Ferienbericht Madagaskar 2018 noch einmal im Original mit vielen weiteren Fotos von der Reise im PDF-Format.

Von Tulear nach Fort Dauphin

Madagaskar mal anders: Von Tulear nach Fort Dauphin

Routenverlauf: Tulear-Betioky-Ampanihy-Lavanono-Berenty-Fort Dauphin

Reise von Tulear nach Fort Dauphin:

Tag 1

Von Tulear nach Fort Dauphin

Treffen im Hotel Residence Eden Sarodrano, das eine Stunde südlich von Tulear auf der Piste nach St. Augustine liegt. Abreise um 10 Uhr 30 nach Andranovory – es erwarten uns 95 Kilometer schlechte Piste (etwa drei Stunden Fahrt) bis zum Ort Betioky. Dort Übernachtung im einfachen, aber sauberen Bungalowhotel Tsaramandroso (Bungalow mit eigenem Bad).

Tag 2

Frühe Abfahrt, sodass genug Zeit ist zum Nationalpark Bezaha Mahafely sowie abends wieder zurück zu fahren. Bis dorthin sind es 35 Kilometer auf schlechter Piste (Fahrtzeit etwa zwei Stunden einfach). Der Service im Nationalpark ist schlecht organisiert – wir sollten nach unserer Ankunft vor Ort etwa 1,5 Stunden auf unseren lokalen Guide warten, der jedoch nicht kam. Der Gast hat schliesslich eine einstündige Nationalparktour mit dem Reisevermittler gemacht, welcher eine Stunde nach unserer Ankunft kam. Die Tour war dennoch gut. Zweite Nacht im Hotel Tsaramandroso in Betioky.

Tag 3

Von Tulear nach Fort Dauphin: Ampanihy_Hotel Angora

Abfahrt in den 135 Kilometer entfernten Ort Ampanihy auf einer schlechten Piste, die letzten 50 Kilometer davon auf sehr schlechter Piste (5 Stunden Fahrt). Nach der Ankunft haben wir den heiligen Baobab besichtigt, der 30 Kilometer von Amanihy entfernt steht (1 Stunde Fahrt ab Amanihy).

Dort muss man einen lokalen Guide nehmen, um – nach dessen Aussage – keine bösen Überraschungen mit den Dorfbewohnern zu erleben. Der Guide kostete doppelt so viel wie die Übernachtung im Bungalow für den Gast, und das nur für die Begleitung im Auto ohne zu berechnen, dass er auch noch Geld von den Bauern vor Ort für die “Fomba” verlangt.

Der Weg bis zum heiligen Baobab ist schwer zugänglich sowie sehr eng, so dass wir ein Messer benutzen mussten, um Zweige aus dem Weg zu schneiden. Der Ort an sich ist wenig spektakulär und es ist auch keine Madagaskarboa im Inneren des Baobabs, wie es im Reiseführer erwähnt wird. Aufgrund der ganzen Verzögerungen (schlechte Piste, Verhandlungen zwischen den Dorfbewohnern…) kamen wir erst spät zurück nach Amanihy. Wir übernachten im einfachen Hotel Angora (Bad mit Wassereimer im Zimmer).

Tag 4

Abfahrt von Amanihy Richtung Lavanono. Die Piste zwischen Ampanihy sowie Tranoroa (40 Kilometer) ist sehr schlecht, so dass sogar der Gast jammert…wir haben 2,5 Stunden gebraucht. Für die 95 Kilometer gesamte Strecke waren wir 4 Stunden unterwegs. Übernachtung im Hotel Chez Gigi. Das Hotel hat eine gute Lage, ist jedoch ziemlich teuer aufgrund der obligatorischen Halbpension. Es bietet eher wenig Komfort mit öffentlichen Sanitäranlagen mit Brackwasser aus dem aussenliegenden Reservat sowie den üblichen Wasserausfällen des Südens. Normalerweise empfängt das Hotel nur nach Reservierung Gäste, damit es all die nötigen Lieferungen planen kann.

Tag 5

Von Tulear nach Fort Dauphin: Madagaskar-Cap-Sainte-Marie

Abfahrt zum Park Cap Sainte Marie: um dorthin sowie wieder zurück zu gelangen fahren wir insgesamt 60 Kilometer Piste (2 Stunden Fahrtzeit). Vor Ort bleiben wir etwa drei Stunden. Der Service hier im Park ist besser organisiert und es gibt auch viel mehr zu sehen. Abends Rückfahrt nach Lavanono sowie eine zweite Übernachtung im Hotel Chez Gigi.

Tag 6

Abfahrt in Richtung Berenty (185 Kilometer auf schlechter Piste, 5 Stunden Fahrtzeit). Nach unserer Ankunft machen wir eine Nachtführung im Berenty Park. Übernachtung im Hotel Berenty Lodge. Der Service sowie Komfort im Hotel ist nicht nennenswert. Die Führung ist im Preis des Bungalows inbegriffen. Unsere Reservierung wurde von Mr Gigi (letztes Hotel) vorgenommen, da er eng mit SHTM zusammengearbeitet hat. Ohne diese wären wir nicht empfangen worden.

Tag 7

Besichtigung des Berenty Parks mit einem deutschsprechenden Guide, der vom Hotel vermittelt wurde. Zweite Nacht im Hotel Berenty Lodge.

Tag 8

Von Tulear nach Fort Dauphin: Madagaskar-Fort-Dauphin

Abfahrt nach Fort Dauphin (85 Kilometer Piste, 3 Stunden Fahrtzeit). Beim Stopp am Nationalpark Andohaela stellten wir fest, dass es dort weder Unterkunft noch Restaurant gibt, sondern lediglich Zeltplätze. (Aus diesem Grund hatten wir entschieden, in Berenty zu übernachten.) Der Gast unternahm eine dreistündige Tour im Nationalpark Andohaela und war von dieser sehr angetan, vor allem vom Niveau der Erklärungen zu Flora und Fauna durch den lokalen Guide. Übernachtung im Hotel Le Dauphin.