Klettern in Madagaskar

Ist Klettern in Madagaskar möglich und wenn ja, wo findet man die besten Kletterspots?

Da es im Handel keine Reiseführer zum Thema Klettern in Madagaskar gibt, ist es etwas schwierig, im Vorfeld an passende Informationen zu gelangen. Dieser Artikel soll die Planung einer Kletterreise nach Madagaskar etwas vereinfachen und wurde von unseren Reisenden Tobias und Julie zusammengestellt, die sich während Ihrer Madagaskarreise auch diesem Thema gewidmet haben.

Einige kurze Infos zum Überblick:

Klettern in Madagaskar - 3 Kletterspots

Kletterspots in Madagaskar

In Madagaskar gibt es ihres Wissens nach drei lohnende Kletterspots, die ausgerüstet sind (siehe Karte):

  1. Nosy Hara (Insel im Norden)
  2. Vallée des Perroquets (im Norden)
  3. Tsaranoro (im Süden)

Klettern in Madagaskar lohnt sich in der Regel erst, wenn man den Schwierigkeitsgrad 6a und aufwärts beherrscht. Die Routenauswahl für einfachere Schwierigkeitsgrade ist sehr beschränkt und ob es sinnvoll ist, das ganze Klettermaterial für diese wenigen Routen mit nach Madagaskar zu nehmen ist fraglich.

Als Tipp: Bringen Sie Ihr eigenes Material mit! Es gibt zwar die Möglichkeit, Material zu mieten, jedoch nur begrenzt und man vertraut sein Leben ja ungern fremden Seilen an.

Abseits dieser Kletterspots trifft man in Madagaskar immer wieder auf kleine Blöcke und Felsen, die zum „Bouldern“ oder „Clean Climbing“ einladen. Dieser Artikel beschränkt sich jedoch ausschliesslich auf die schon eingerichteten Spots in Madagaskar.

So sind die beiden gereist und das würden sie das nächste Mal verbessern:

Sie haben Madagaskar als Reiseziel ausgesucht, um einen Ort der Welt zu entdecken, der ihnen die Möglichkeit bietet, einerseits als Backpacker unterwegs zu sein, andererseits aber auch ihr liebstes Hobby, das Klettern, auszuleben. Nur fürs Klettern nach Madagaskar zu reisen, wäre schade gewesen, das Land hat nämlich noch soviel mehr zu bieten!

Ihre Reise startete ganz im Norden in Antsiranana, auch Diégo-Suarez genannt. Der erste Fixpunkt war das Vallée des Pérroquets mit Unterkunft im Jungle Camp. Anschliessend reisten sie über Ambilobe nach Vohemar, Sambava und Antalaha, wo sie die Vanilleküste entdecken konnten, eine absolute Traumregion, die auch die SAVA-Region genannt wird! Auch Andapa haben sie unterwegs besucht. Mit dem Flugzeug sind sie dann von Sambava nach Maroantsetra geflogen. Von hier aus setzten sie ihre Reise wieder mit Taxi-Brousse und Schiffen fort. An dieser Stelle sei gesagt, dass sie die Schiffsreise aus Sicherheitsgründen absolut nicht empfehlen würden! Via Tamatave (=Toamasina) und Antananarivo gelangten sie schlussendlich nach Fianarantsoa, von wo aus sie dann nach Tsarasoa gefahren wurden. Die Rückreise ging wieder via Fianarantsoa nach Antananarivo.

Aufgrund ihres geringen Reisebudgets sind sie ausschliesslich nur mit den öffentlichen Taxi-Brousse gefahren. Dies braucht viel Zeit, Spontanität und Nerven, ist aber wunderbar, um mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Ihnen gefiel vor allem die Authentizität dieser Art des Reisens. Berührungsängste darf man auf keinen Fall haben, die Taxi-Brousse werden mit Passagieren völlig überladen. Auch kann es mal vorkommen, dass man plötzlich ein fremdes Kind oder eine Tasche mit Hühnern auf dem Schoss hat. Auch kann es sein, dass das Fahrzeug plötzlich in Rauch aufgeht und stehen bleibt oder das Gas nicht mehr funktioniert, was die Reisezeit verdoppeln kann. Wenn man diese Art des Reisens mag und genügend Zeit mitbringt, dann ist das eine sehr abenteuerliche und tolle Art, Madagaskar zu entdecken.

Sie hatten auf ihrer Reise ihr komplettes Klettermaterial immer mit dabei. Das war sehr mühsam und zeitweise auch eingrenzend.

Das Gepäck war sehr schwer und unhandlich. Zwischenlagern war aber leider nicht möglich, da sie das Klettermaterial sowohl im Norden als auch im Süden brauchten. Für eine weitere Reise würden sie sich vermutlich auf ein Klettergebiet beschränken, danach das Material zwischenlagern und den Rest der Reise mit leichtem Gepäck durchführen. Der Spassfaktor ist sicher grösser und der Stress, den man durch das ständige Aufs-Gepäck-Aufpassen hat, ist sicher geringer.

Als Tipp: Wenn man den Flug über PRIORI bucht, kann man im Büro in Antananarivo Gepäck zwischenlagern. Alternativ kann man bei den jeweiligen Ansprechpartnern für die Kletterspots anfragen, ob man hier allenfalls etwas zwischenlagern kann. Die meisten Partner haben in den nächsten grösseren Städten jeweils ein Büro.

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