Madagaskar als Selbstreisender

Wie gut lässt sich Madagaskar als Selbstreisender und somit auf eigene Faust bereisen?

Natürlich können Sie Madagaskar als Selbstreisender bereisen, also ohne vorherige Reservationen oder Arrangements durch ein Reisebüro. Die Madagassen reisen ja auch im Land herum. Doch gleich hier gibt es einen Unterschied: in Madagaskar hat Zeit quasi keine Bedeutung. Im Ferienbudget der Europäer hingegen zählt jeder Tag sowie jede Stunde.

Madagaskar als SelbstreisenderWer also viel Zeit, Geduld und wenig Ansprüche mit sich bringt, kann Madagaskar gut im lokalen Stil bereisen. Oder jedenfalls einen Teil der Grossen Insel im Indischen Ozean. Wer aber seinen Rückflug nicht verpassen möchte oder während seiner Tage in Madagaskar doch ein Minimum sehen möchte, kommt mit den Lokaltransporten nicht weit.

Zudem geschehen immer wieder unvorher-gesehene Vorfälle: da wurde im September 2017 von einem Tag auf den anderen der Flughafen in Maroantsetra geschlossen. Wer sein Ticket im Internet gekauft hatte, blieb hängen. Da war die Stahlbrücke auf der einzigen Route vom Hochland nach Süden, die einem überladenen Lastwagen nicht standhielt und einbrach. Hunderte Fahrzeuge und tausende Passagiere strandeten an einem Sonntagnachmittag am Ufer eines unbedeutenden Flusses.

‘Daher haben wir einen 24-Stunden-Pikettdienst und jedes Reiseprogramm hat einen Plan B bereits eingebaut’, sagt Franz Stadelmann, Chef des auf Madagaskar spezialisierten Reisebüros PRIORI. ‘Auch wir können viele Faktoren nicht beeinflussen, aber wir können schnell auf Veränderungen reagieren.’

Er warnt vor allem vor ungeprüften Angeboten im Internet, die viel versprechen, aber in denen die Leistungen und Garantien unklar sind. Es gibt viele Hosentaschenreisebüros in Madagaskar, die aus einer Homepage und einer Telefonnummer bestehen. ‘Ob hier Vertrauen angesagt ist, muss jeder selber entscheiden.’ Sein Fazit ist klar: ‘Madagaskar bleibt ein Abenteurerland. Man bezahlt immer. Entweder mit Geld oder mit Zeit’.

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