Taschendiebe in Madagaskar

Taschendiebe in Madagaskar – Wie verhalte ich mich richtig als Tourist?

Die Hauptstadt Madagaskars, Antananarivo, zählt 2,5 Mio Einwohner und dies sind rund 10% der gesamten Landesbevölkerung. Madagaskar ist anderthalbmal so gross wie Deutschland und mithin keine kleine Insel. Während fast 80% der Bevölkerung in ländlichen Gebieten von Reisanbau und etwas Viehwirtschaft leben, finden jene, die in der Stadt ihr Glück versuchen, oft keine Zukunft. Verarmung und Verelendung sind die Folgen. Im Armengürtel rings um Antananarivo ist dies deutlich zu erkennen. Trotz grösster Armut sind die Menschen aber erstaunlich ehrlich.

Doch es gibt auch andere. Natürlich haben die politischen Situationen in den letzten 50 Jahren dazu geführt, dass sich eine profitorientierte Clique herausgebildet hat. Deren einziges Bestreben leider die eigene Bereicherung ist. Den Besuchern Madagaskars werden die ultramodernen Fahrzeuge und die hollywoodartigen Villen auffallen. Ab und zu zudem die goldglänzenden Figuren, die sich in gockelhafter Selbstüberschätzung markant in Szene setzen.

Für den Touristen aber konkret störend sind die Kleinkriminellen, die sich an die fremden Besucher heranmachen und klauen, was klaubar ist.

Taschendiebe in MadagaskarDas ganze Stadtgebiet von Antananarivo sollte man als Neuling nicht zu Fuss erkunden. Diese Leute sind absolute Spezialisten in ihrem Fach und ein unbedarfter Tourist hat keine Chance, den Tricks dieser Raubritter zu entgehen. Es gibt im Innenstadtbereich genau drei Orte, an denen quasi garantiert ist, dass man seine Sachen verliert.

Wer sich trotz Warnungen zu Fuss in der Innenstadt bewegen will, der sollte nichts – und wirklich nichts – mit sich tragen: weder Geld noch Handy, weder Kreditkarte noch Tasche. Es ist so gut wie sicher, dass diese Sachen wegkommen. Die Tricks sind bekannt und immer noch erfolgreich.

Gut beraten ist man ebenfalls, seine ersten Tage in Antananarivo nicht im Safarikostüm und in Trekkingschuhen zu verbringen. So gekleidete Leute fallen im Stadtbild sofort auf und sind natürlich Zielscheibe der Diebesbanden, die ja immer in Gruppen unterwegs sind.

Ebenso sollte niemand sich nachts zu Fuss im Stadtgebiet aufhalten. Nachts atmet Antananarivo nochmals anders. Als Kurzzeitbesucher hat man keine Chance, den Rhythmus der Stadt zu erkennen.Wer sich unbedingt nachts im Stadtgebiet bewegen will, tut gut daran, auf für kurze Strecken ein Taxi zu nehmen.

Die Lage draussen im Land ist viel entspannter. Hierbei ist erstaunlich, wie ehrlich die Leute sind, auch wenn Armut zum Tagesbild gehört. Trotzdem hat sich auch hier eine bewaffnete Kriminalität entwickelt, die nun sogar in Nationalparks aktiv ist. Für Reisende bedeutet das, dass sie sich nur zuverlässigen Leuten anvertrauen sollten.

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