Archiv der Kategorie: Madagaskar Infos

Alles was man über Madagaskar und vor Madagaskar-Reisen wissen sollte – Informationen rund um die Insel Madagaskar: An- und Einreise, Verkehr, Klima und Reisezeit, Geld, Flora und Fauna, Essen und Trinken, Gesundheit sowie viele weitere Themen.

Fotografieren in Madagaskar

Fotografieren in Madagaskar: Ein Traum für jeden Hobby- und Profi-Fotografen

Franz Stadelmann vom Madagaskarhaus gibt eine kurze Einführung zum Fotografieren in Madagaskar. Denn hier gibt es Vieles zu fotografieren und je nachdem, wo in Madagaskar man unterwegs sind, gibt es Sujets und Motive, die man sonst nirgendwo auf der Welt findet. Madagaskar ist eine 1-A-Destination für Fotoreisen.

Übrigens:
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Es ist tatsächlich so: Fotografieren in Madagaskar: Ein Traum für jeden Hobby- und Profi-Fotografen. Einerseits findet sich jeden Meter ein Fotomotiv. Das sind Landschaften, Menschen und Situationen. Alltag in Madagaskar. Das tägliche Leben spielt sich in der Öffentlichkeit ab. Schön ist, dass man fast überall teilnehmen darf. Natürlich verlangt es menschlicher Respekt, sich dabei angemessen zu verhalten. Andererseits stellen natürlich die Flora und die Fauna Fotomotive der höchsten Art. Dazu aber muss man sich in Naturparks begeben und davon gibt es über 100 Schutzgebiete aller Art. Oder – Geheimtipp – man beseitigt einen der zahlreichen Inselberge und findet dort oben Pflanzen, die teilweise wissenschaftlich noch nicht beschrieben sind.

Die Jahreszeiten in Madagaskar ist in Madagaskar für Naturaufnahmen von besonderer Wichtigkeit. Eine Landschaft im April (nach der Regenzeit) präsentiert sich völlig anders als im Oktober (Ende der Trockenzeit). Madagaskar in der ersten Jahreshälfte zu bereisen hat leider einen schlechten Ruf, weil bis März Regen (und allenfalls Zyklone) zu befürchten sind und die Pisten nicht oder nur schwer zu befahren sind. Doch Madagaskar ist gross. Gross genug, um auch in diesen Monaten blühende Landschaften zu erleben. Gerade die Monate nach der Regenzeit, also April und Mai, gehören zu den sehenswertesten Zeiten, um Madagaskar zu bereisen. Dann sind auch kaum Leute unterwegs und die Übernachtungen leicht zu organisieren.

Die Tageszeit ist für Fotografen entscheidend. Das weiche Licht der erwachenden Sonne und der goldene Glanz am späteren Nachmittag verleihen Fotos eine himmlische Qualität. Natürlich und ganz ohne Fotoshop..

Trinkgeld in Madagaskar

Trinkgeld in Madagaskar – üblich oder nicht?

Frage:

Guten Tag. Wir haben bislang hier in Madagaskar einen guten ersten Tag hinter uns und freuen uns auf die weitere Reise quer durch die grosse Insel Madagaskar. Wir haben noch kurz eine Frage: Wie viel Trinkgeld ist es üblich am Ende der Reise dem Fahrer zu geben? So können wir dies schon im Voraus budgetieren.

Vielen Dank für die Hilfe und liebe Grüsse A & B

Antwort:

Unser System bei der PRIORI ist so, dass die Fahrer korrekt und fair bezahlt werden und nicht auf Trinkgeld als Lohnbestandteil angewiesen sind. Trotzdem sagt auch in Madagaskar niemand nein zu einem Trinkgeld.

Ich selber handhabe das immer so, dass ich statt Geld eher Sachen schenke (zwei, drei Säcke Kohle oder Hühner oder eine neue Matratze für das Kind des Fahrers…). Natürlich hat der Fahrer lieber Geld, weil er damit mehr anfangen kann. Andererseits sind solche Sachen das traditionelle ‘Geschenk der Strasse’ (volandalana), das der Fahrer nach Hause mitnehmen kann. In Madagaskar ist es üblich, dass der Reisende ein kleines Geschenk seiner Reise mitbringt, zB Früchte.

In plumpem Geldwert ausgedrückt sind xx CHF viel Geld und ein schönes Dankeschön. Aber noch besser ist es, dem Fahrer das Schulgeld eines seiner Kinder für ein Jahr zu finanzieren…

Generell sollte man die Trinkgeldkultur nicht weiter fördern. Ich gebe in Restaurants beispielsweise nur dann Trinkgeld, wenn ich wirklich sehe, dass das Personal sich einsetzt. Auf der Strasse sollte man ‘einfach so’ weder Geld noch Kleider noch Buntstifte verteilen. Das fördert nicht nur in Madagaskar eine Bettlermentalität, die es weder dort noch anderswo braucht.

Noch eine gute Reise und viele Erlebnisse in Madagaskar
Franz Stadelmann

Mitnahme von Geld nach Madagaskar

Die Mitnahme von Geld nach Madagaskar in normalem Ausmass für eine Reise von mehreren Wochen oder wenigen Monaten ist in Madagaskar kein Problem.

Bei Einreise braucht es zur Mitnahme von Geld nach Madagaskar auch keine Deklaration. Für Bargeld ist auch keine Quittung des Geldbezugs erforderlich. (Hingegen wird eine Bezugsquittung für Reisecheques verlangt. Daher eignen sich Reisecheques nicht mehr für Reisen in Madagaskar.) Ob Sie Euro oder Schweizer Franken mitnehmen, spielt dabei keine Rolle. Ebenso ist es für den madagassischen Zoll unerheblich, ob Ihr Bankomat in Deutschland oder der Schweiz steht.

Eine ganz andere Frage ist die Mitnahme von hohen Bargeldbeträgen beispielsweise für eine Investition in ein Bauprojekt. Bargeld in grossen Mengen mitzuführen ist schon allein aus Sicherheitsgründen abzuraten. Das Risiko von Verlust und Diebstahl ist zu gross. Informationen zu Import und Export sind auf der Seite des madagassischen Zolls aufgelistet.

Strassen in Madagaskar

Madagaskar ist ein sehr grosses Land. Es gibt Strassen in Madagaskar von Norden bis Süden sowie von Osten bis Westen, aber sie sind nicht zu vergleichen mit den Strassen in Europa.

Franz Stadelmann gibt in diesem kurzen Film ein paar Informationen über die Verhältnisse der Strassen in Madagaskar:

Strassen und Strassennetz

Statistisch weist Madagaskar knapp 60.000 Kilometer Strassen vor, wovon etwa 6.000 Kilometer asphaltiert sowie 12.000 Kilometer befestigte Erdpisten darstellen. Man kann nicht der Küste entlang ‚einmal rund um Madagaskar‘ fahren. Die asphaltierten Hauptstrassen der Insel (Routes Nationales, auch RN genannt) verlaufen nach französischem Vorbild sternförmig von der Hauptstadt Antananarivo (Tana) im zentralen Hochland:

  • Die RN 1 Richtung Westen verbindet Tana mit dem westlichen Hochland und verläuft 180 Kilometer bis nach Tsiroanomandidy. Dort wird der weitere Strassenverlauf hin zur Westküste (Maintirano) zu einer Piste (RN1b).
  • Die RN 4 in den Norden geht etwa 600 Kilometer bis zur Hafenstadt Mahajanga. Auf dieser Strecke liegt die Abzweigung zur RN6, die in Richtung Norden bis Diego Suarez weitergeht.
  • Die 350 Kilometer lange RN 2 gen Osten stellt die Verbindung zum bedeutenden Hafen Tamatave an der Ostküste dar. Damit ist diese Strecke die wichtigste sowie meistbefahrene Strasse des Landes. Sie passiert auch den beliebten Nationalpark bei Andasibe.
  • Die längste Strasse Madagaskars ist die RN 7 in den Süden bis Tulear (ca. 1.000 Kilometer). Sie durchläuft das Hochland mit den Städten Antsirabe und Fianarantsoa sowie die weiten Steppenlandschaften des Südwestens mit dem Isalo Nationalpark und ist eine der beliebtesten Reiserouten Madagaskars.

Schiffsverbindung Ostküste Madagaskar

Die Schiffsverbindung entlang der Ostküste von Tamatave nach Maroantsetra bleibt prekär.

Schiffsverbindung Ostküste Madagaskar Gasikara BeDie derzeitige Schiffsverbindung zwischen Tamatave nach Soanierana-Ivongo (mit dem Transferbus), dann weiter mit dem Passagierschiff nach Manompana – Mananara Nord – Maroantsetra bleibt instabil. Das bisherige Passagierschiff ‘MELISSA’, sowie die 2014 in Betrieb gesetzte ‘GASIKARA BE’ vermögen nicht, einen planbaren Passagierverkehr zu bieten. Dies trotz langer Vorbereitung (siehe Bericht unten).

Die ‘MELISSA’ sollte normalerweise zweimal pro Woche ab Soanierana-Ivongo nach Maroantsetra fahren und an den Folgetagen zurück. Die Tour ist mit wesentlich billiger als das Flugzeug. Erlaubt sind 25 kg Gepäck im Frachtraum und 5 kg Handgepäck. Doch trotz genügend Reiseanfragen schaffen es die beiden Unternehmen derzeit nicht, ihren Service in kalkulierbare Dimensionen zu bringen.

Natürlich spielt die Meteorologie eine Rolle und die zuweilen schwere See kann zu Fahrplanverschiebungen führen. Trotzdem ist (mit Stand Beginn April 2015) unklar, wann ein einigermassen zuverlässiger Verkehr aufgenommen werden kann. Die Unternehmen halten sich dazu auch auf wiederholte Nachfrage hin sehr bedeckt.

Für zeitgebundene Reisende bleibt das Flugzeug die einzige Alternative. (Franz Stadelmann, März 2015)

Schiffsverbindung Madagaskar


(Mai 2014) Die “GASIKARA BE” fährt ab 01 Juni 2014 von Sainte Marie nach Maroantsetra!
Das Boot misst 15 m und ist 3.9 Meter breit. Es kann bis zu 58 Personen transportieren. Angetrieben wird es von zwei Motoren zu je 260 PS. Das Schiff kann 16 Tonnen transportieren und ist mit Rettungsmaterialien, Funk und Feuerlöschern ausgerüstet.

Diese neue Schiffsverbindung ermöglicht es, von Soanierana Ivongo nach Maroantsetra zu gelangen. Dies ist eine reelle Erleichterung des Verkehrsnetzes, denn die RN5 entlang der Ostküste ist in einem miserablen Zustand, deren Befahrung nur mit Allradfahrzeugen à la Camel Trophy möglich ist. Einzige Alternative dazu sind die teuren Flüge der Air Madagascar.
Ein anderes Passagierschiff, die ‘MELISSA’, versucht seit Jahren, einen Passagierdienst entlang dieser Küste zu betreiben. Der Dienst bleibt aber äusserst unregelmässig und unzuverlässig. Oft verkehrt die ‘MELISSA’ monatelang nicht.

Anzahl Dörfer in Madagaskar

Madagaskar ist eine riesige Insel: anderthalb Mal so gross wie Deutschland. Der Westen sowie Südwesten sind schwach besiedelt, das Hochland und die Ostküste hingegen sehr stark. Aber wie hoch ist die Anzahl der Dörfer in Madagaskar?

Die Bevölkerungszahl Madagaskars beträgt nunmehr (2015) geschätzte 23 Millionen Menschen und die lebt zu fast 80% immer noch auf dem Land.
Die aus der Kolonialzeit stammenden sechs Provinzen wurden aufgehoben sowie 2004 aufgeteilt in 22 Regionen. Diese 22 Regionen sind unterteilt in 119 Distrikte und diese sind aufgeteilt in 1693 ‘Communes’. Eine Commune ist etwa das, was man in Deutschland Verbandsgemeinde nennt. Eine Commune umfasst meist mehrere Dörfer in Madagaskar und zahlreiche Weiler.
In Madagaskar gibt es 1617 ländliche Gemeinden und 76 städtische Gemeinden. Die Grossstadt Antananarivo mit ihren über 2 Mio Einwohnern wird dabei gesondert gelistet. Die Gemeinden werden wiederum in rund 17’500 Fokontany aufgeteilt. Ein Fokontany ist die politische und administrative Basisorganisation.

Madagassen leben nicht gern ‘allein’. Sie siedeln aber auch nicht sehr gern in dichten Agglomerationen. Typischerweise finden sich auf dem Land meist Weiler, in denen die Grossfamilie lebt. Diese Weiler können ein paar Häuser umfassen oder gar ein paar Dutzend Wohnhäuser. Referenzpunkt für alle Bewohner ist der Markt sowie der Markttag. Dann sicher auch die Schule und das Gesundheitszentrum oder Spital. Wichtig kann noch die Geburtsurkunde und die Identitätskarte sein. Um mehr kümmert sich der Mensch im Normalfall nicht.