Archiv der Kategorie: Flora und Fauna

Flora und Fauna

Madagaskars Flora und Fauna ist einzigartig sowie weltbekannt für seine vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten. Madagaskar, oder häufig auch als der 8. Kontinent betitelt, ist ein Hotspot der Biodiversität sowie ein ein Eldorado für Biologen, Botaniker und Ornithologen.

Spezialreservat Manongarivo

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Spezialreservat Manongarivo

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Spezialreservat Manongarivo liegt in der DIANA-Region im Norden Madagaskars, 35 km von der Stadt Ambanja entfernt.
  • Das Manongarivo-Massiv ist sehr zerklüftet mit steilen Hängen, die bald über 1.000 m aufsteigen. Der höchste Punkt ist der Antsatrotro (1.876m).
  • Die Hauptverwaltung ist in Ambanja mit zwei Zweigstellen in Beraty sowie in Manongarivo. In Antanambao-Ambahatra, der einzigen Empfangsinfrastruktur in der Region, befindet sich eine Dorfunterkunft. Die Besuchs- sowie Aufenthaltsbedingungen sind mit dem Verantwortlichen in seinem Büro zu besprechen.
  • Das Reservat ist im Westen zugänglich von Ankaramihely aus, 30 km nördlich von Maromandia, im Südosten über einen Weg, der nach Beraty führt, 50 km entfernt. Das Reservat ist auf der Westseite über die RN4-12 zwischen Ambajna sowie Bemaneviky erreichbar. Man überquert den Sambirano-Fluss bei Antsahamala und Antanambao. Die Suche nach einem Führer muss vor der Einreise nach Manongarivo erfolgen. Es wird empfohlen, sich vor dem Besuch des Reservates gut zu informieren.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils von Madagaskar. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 7,5 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 29 °C.
    Gecko im Spezialreservat Manongarivo

    Spezialreservat Manongarivo

  • Das Reservat ist fast vollständig bewaldet. Am Fusse des Massivs ist der dichte, immergrüne, nicht sehr hohe feuchte Wald intakt mit spärlichem Unterholz, vielen Farnen, Lianen sowie Epiphyten. Mit der Höhe verwandelt sich die Vegetation in einen dichten, feuchten, immer-grünen Wald mittlerer Höhe.
  • 40 Pflanzenarten sind nur aus Manongarivo bekannt, insbesondere Farne.
  • Das Gebiet beherbergt 30 Amphibien-, 43 Reptilien-, 130 Vogel-, 12 Tenrek- sowie 11 Lemurenarten, darunter Lepilemur dorsalis und Sambirano-Mausmaki (Microcebus sambiranensis).

Integrales Naturschutzgebiet Tsaratanana

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Integrales Naturschutzgebiet Tsaratanana

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Identität:

  • 108.610 ha
  • Erstellt: 1927. Es wurde 1966 als Integrales Naturschutzgebiet Nr. 4 mit 49.331 ha fertiggestellt. Es ist Teil des Ambohimirahavavy Marivorahona Protected Areas Complex (CAPAM), der die nördlichen sowie südlichen Ausläufer des Schutzgebietes in seine Grenzen integriert hat: 59.279 ha.
  • Verwaltung: Madagaskar Nationalpark (MNP)

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Integrale Naturschutzgebiet Tsaratanana liegt im nordwestlichen Teil Madagaskars, in der Region DIANA.
  • Im Schutzgebiet liegt auch der höchst Punkt Madagaskars mit dem Gipfel Maromokotra, der eine Höhe von 2.876 Metern erreicht. Das Schutzgebiet liegt an der Wasserscheide der Flüsse Ramena, Sambirano sowie Mahavavy.
  • Das Verwaltungsbüro befindet sich in Ambanja mit Zweigstellen in Marotolana, Mangindrano sowie in Haute Ifasy Manambato.
  • Das Naturschutzgebiet ist für Touristen gesperrt.
  • Die Modalitäten des Aufenthalts von Wissenschaftlern sind am Hauptsitz oder im Büro in Ambanja zu besprechen.
  • Ein Eingang zum Gelände findet man von Antsohihy (RN6) aus nach NE bis Bealanana und dann nach Ambatoriha nach Mangindrano. Ein anderer Zugang findet man von Ambanja (RN6) aus über Marotaloa – Beangona Ambevy, dann überquert man den Fluss Sambirano mit dem Boot. Zum Schutzgebiet gelangt man dann über einen langen, steilen Pfad mit vielen Stufen.

Klima – Fauna und Flora:

  • Was die Fauna betrifft, so sind 9 Amphibien- sowie 7 Reptilienarten endemisch in dem Gebiet, in dem auch verschiedene Mikrohylidenfrösche leben.
  • Das Klima entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils von Madagaskar. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 5 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 29 °C.
  • Im tiefergelegenen, nordwestlichen Teil des Reservats findet man einen dichten Feuchtwald.Integrales Naturschutzgebiet Tsaratanana
  • Über 1.000 m Höhe wechselt die Vegetation zu einem dichten, feuchten Wald mittlerer Höhe. Hier gibt es einige Seen mit einer aquatischen Bergvegetation.
  • Über 2.000 m wurde der Wald durch Brände sowie durch Zyklone mehrheitlich zerstört, es sind nur noch undurchdringliche Bambus-Flächen vorhanden.
  • Das Plateau des 6.000 ha grossen Gipfels beherbergt im westlichen Teil ein Erika-Dickicht. Teilweise sind es Erika-Wiesen. Es gibt auch Sümpfe, Torfmoore sowie kleine Seen.
  • Das Mahavavy-Becken ist weitgehend gerodet.
  • Die Flora umfasst 72 Arten, die nur im Naturschutzgebiet Tsaratanana bekannt sind: zum Beispiel Pandanaceae – Pandanus maromokotrotrensis (auf 1.700 m). Senecio Tsaratananenis ist eine lokale endemische Art.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Sakalava sowie Tsimihety.
  • Das Schutzgebiet beherbergt mehrere heilige Stätten.
  • Entwaldung, die Landwirtschaft, Jagd, die Ausbeutung von Edel- und Hartholz sowie Brände, insbesondere im Zusammenhang mit dem Anbau von Cannabis sativa, sind die grössten Bedrohungen für das Schutzgebiet.

Schutzgebiet Ampasindava

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Das Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ Ampasindava

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Identität:

  • 91.790 ha
  • Erstellt 2015. Die ehemaligen klassifizierten Wälder von Andranomatavy sowie von Anjanozano-Bandrany (1963 – 21.950 ha) und ein Teil des Waldes von Bezavona (1960 – 4.205 ha) sind im neuen Schutzgebiet integriert.
  • Verwaltung: Missouri Botanical Garden

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ Ampasindava befindet sich im Nordwesten Madagaskars.
  • Ein Verwaltungsbüro befindet sich in Ambanja und zwei Zweigstellen in Bemaneviky-Ouest sowie in Ambariomena. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in den verschiedenen Hotels, die über die Baie des Russes und Barimahamay verteilt sind. In Ambariomena gibt es einen Zeltunterstand (4 Plätze), wo es zwei Rundwege gibt: den Belle-vue-Circuit mit einem Panoramablick auf die Wälder sowie die Bucht von Barimahamay und den Fomba-Circuit zu kulturellen sowie heiligen Orten.
  • Die Modalitäten von Besuch sowie von Aufenthalt (Lager und Verpflegung) sind im Büro in Ambanja zu besprechen.
  • Der Zugang zum Schutzgebiet erfolgt mit dem Boot von Ankify bis Ampasindava, oder von Maromandia (85 km südlich von Ambanja) aus mit Fischern aus dem Gebiet und auch von Nosy Be aus.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Gebiet ist durch ein trockenes Klima im nördlichen Teil der Insel gekennzeichnet. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 17 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 34 °C.
  • Das Andranomatavy-Massiv sowie einige Gebiete von Betsitsika sind mit ursprünglichen, niedrigen, immergrünen, feuchten Wäldern bedeckt. Auf den Gipfeln befinden sich Uapaca, Symphonia, Calophylum, Ambavia, Faucherea sowie Dyospyros. Im nordwestlichen Teil der Halbinsel gibt es einen dichten, immergrünen, feuchten Wald von Strychnos madagascariensis, Mascarenhasia arborescens sowie Dalbergia chapelieri.
  • In den Flussmündungen gibt es Mangroven, mit den gleichen Arten wie in den Mangroven aller Ufer des Indischen Ozeans.
  • Drei Pflanzenarten sind nur aus Ampasindava bekannt: Apocynaceae – Calyptranthera viridiflava; Linderniaceae – Lindernia natans; Achariaceae – Prockiopsis grandis.
  • Ampasindava ist die Heimat lokaler endemischer Tierarten, darunter der amphibische Cophyla berara sowie das Reptil Phelsuma vanheygeni. Im Gebiet gibt es 22 Arten von Amphibien, 37 Arten von Reptilien, 84 Arten von Vögeln sowie 10 Arten von Lemuren.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Im Gebiet leben hauptsächlich die Sakalava Bemihisatra, die auch in Nosy Be leben. Sie üben ihre Gewohnheiten und Bräuche in den heiligen Bergen des Andranomatavy weiter aus.
  • Der grösste Druck auf das Schutzgebiet Ampasindava ist die Brandrodung, die selektive Holzernte sowie die Holzkohleproduktion aus Mangrovenholz.
Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ Ampasindava

Schutzgebiet  “Harmonische Landschaft“ Ampasindava

Schutzgebiet COMATSA

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Das Naturreservat des Korridors Marojejy Anjanaharibe Tsaratanàna oder COMATSA Nord

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Identität:

  • 237.883 ha
  • Erstellt 2015. Der klassifizierte Wald von Andranovory (1961 und 29.280 ha) sowie der klassifizierte Wald von Ambohimirahavavy (1962 und 68.500 ha) sind Bestandteile des Reservats d’Ambohimirahavavy-Marivorahona.
  • Verwaltung: World Wide Fund for Nature (WWF)

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Naturreservat des Korridors Marojejy Anjanaharibe Tsaratanàna oder COMATSA Nord liegt nördlich von Andapa im Nordosten der Insel an der Grenze zu den SAVA-, SOFIA- und DIANA-Regionen.
  • Es ist Teil des zweitgrössten terrestrischen Schutzgebiets Madagaskars, des Komplexes der Marivorahona-Schutzgebiete Ambohimirahavavy (CAPAM).
  • Im Reservat liegt auf der Wasserscheide zwischen Indischem Ozean und dem Kanal von Mosambik, ebenso die Bergkette mit den Massiven Sorata und Andravory, die sich nach Osten erstreckt.
  • Das Verwaltungsbüro ist in Andapa und ein Verbindungsbüro in Bealanana. Die an der Co-Leitung des Reservats beteiligten Basisgemeinden (einschliesslich COMATSA Süd) verfügen über 32 Büros, die im ganzen Reservat verteilt sind.
  • Es gibt keine touristischen Einrichtungen und die Bedingungen für Besuch sowie Aufenthalt sind auf dem Verwaltungsbüro in Andapa zu besprechen.
  • Es gibt keine reguläre Strassenzufahrt. Die Südostseite ist von Doany (mit dem Motorrad), der Westen von Ambatoriha (Bealanana) mit dem Taxi Brousse und der Nordosten von Milanoa (mit dem Taxi Brousse) während der Trockenzeit erreichbar.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Schutzgebiet COMATSA entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils von Madagaskar. Die Regenzeit ist von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 7 °C. Die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 29 °C.
    Coquerel’s sifaka (Propithecus coquereli) im Schutzgebiet COMATSA Nord in Madagaskar

    Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli)

  • Im Reservat ist niedriger bis mittelhoher, dichter, feuchter Wald sowie Erika-Dickicht verbreitet. Das Gebiet umfasst auch feuchte Waldarten, nördliche Gebirgsarten sowie lokale endemische Arten.
  • Im Einzugsgebiet der Flüsse Bemarivo sowie Bemafo, im Nordosten und Osten von Ambatomirarahavavy, ist der Wald auf den Kreten homogen sowie geschlossen, aber an den Hängen offen, Bambus-Lianen besiedeln die Hänge. Ericoides Dickicht ist auf die Gipfel beschränkt, aber nördlich des zentralen Teils des Schutzgebietes reichlich vorhanden.
  • Sechs Arten sind nur aus COMATSA Nord bekannt: Apocynaceae -Cynanchum moratii; Dryopteridaceae – Elaphoglossum capuronii; Myrtaceae – Syzygium aurantiacum; Orchidaceae – Cynorkis humbertii sowie Disperis ciliata; Rubiaceae Schismatoclada purpurea.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Mehrere Bereiche des Reservates beherbergen heilige Wälder, die für verschiedene Rituale (Joro, Totenwendungen) reserviert sind, auch mehrere Bestattungsplätze.
  • Die Waldnutzung in all ihren Formen übt Druck auf das Reservat aus: Viehweide, Bergbau, Sammlung von Waldprodukten, kommerzieller Holzeinschlag.
  • Die Brandrodungs-Landwirtschaft ist die grösste Bedrohung im Gebiet – Landwirte dringen tief in die dichten Regenwälder des östlichen Teils ein.  Das Unterholz wird für den Vanilleanbau genutzt.  Bedeutende Flächen wurden gerodet, um Kat (Catha edulis) zu kultivieren, eine psychotrope Pflanze, die von jungen Menschen sowie von Männern sehr geschätzt wird. Die Nutzung von Waldprodukten bedroht das Gebiet, ebenso wie die Jagd auf grosse Vögel wie Lophotibis cristata oder die verschiedenen Arten von Coua (Seidenkuckucke) sowie den Tenreks (Tenrecidae).

Schutzgebiet Galoko-Kalobinono

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ Galoko-Kalobinono

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Identität:

  • 74.205 ha
  • Erstellt 2015. Der ehemalige Klassifizierte Wald von Antsakay-Kalobenono (61.000 ha und 1960 angelegt) sowie ein Teil des Haute Ramena Waldes (38.250 ha im Jahr 1963) sind in diese harmonische Landschaft integriert.
  • Verwaltung: Missouri Botanical Garden (MBG)

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ Galoko-Kalobinono befindet sich im Bezirk Ambilobe 47 km nördlich der Stadt in der DIANA-Region.
  • Das Verwaltungsbüro ist in Ambanja mit einer Zweigstelle in Anketrabe-Belinta. Es gibt keine touristische Infrastruktur, die Besuchsmodalitäten sind im Büro in Ambanja zu besprechen.
  • Eine Nebenstrasse nahe dem Dorf Ambatoharanana in östlicher Richtung führt zum Eingang des Schutzgebietes bei Anketrabe Belinta.
  • Ein zweiter Eingang existiert auf der RN6 in Beramanga in Richtung des Dorfes Anaborana Ifasy, 31 km von der Kreuzung entfernt, von hier aus ist führt auch der Weg ganz nach oben auf das Galokomassiv. Um das Kalibonono-Massiv zu erreichen, fahren Sie durch das Ifasy-Tal.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils von Madagaskar. Die Regenzeit findet zwischen November bis April statt. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 17 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 33 °C.
  • Das Gebiet ist mit immergrünem, trockenem, dichtem Wald bedeckt. Die Flora besteht aus Arten, die in den nordwestlichen Wäldern der Insel vorkommen, wie Cynometra lyallii, Pandanus sambiranensis. Endemisch in Galoko-Kalobinono sind 14 Arten, von denen 4 Arten Typusexemplare sind: Anacardiaceae – Micronychia benono; Annonaceae – Xylopia kalabenonensis; Araliaceae – Polyscias kalabenonensis sowie P. wohlhauseri; Arecaceae – Dypsis ligulata; Burseraceae – Canarium galokense etc.
  • Im Schutzgebiet Galoko-Kalobinono leben 12 Amphibien-, 19 Reptilien- sowie 87 Vogelarten.Waldpanorama Marojejy; Galoko-Kalobinono

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Dieser Ort hat mehrere Gipfel, aber Galoko sowie Kalobinono sind die wichtigsten. Kalobinono heisst so viel wie „starkbrüstige Prinzessin“ und verdankt seinen Namen seiner symmetrischen Birnenform, die an eine weibliche Brust erinnert.
  • Das Gebiet ist, wie die ganze Region, die Heimat mehrerer Waldgeister, darunter Grossvater Galoko sowie Grossmutter Kalobinono.
  • Zu den wichtigsten Bedrohungen gehören die Brandrodung durch die Landwirtschaft, Beweidung mit Rindern, illegaler Holzeinschlag sowie auftretende Buschfeuer.
Karte zu den Schutzgebieten Galoko-Kalobinono und Ampasindava

Karte zu den Schutzgebieten Galoko-Kalobinono und Ampasindava © Association FAMELONA

Lokobe Nationalpark

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Lokobe Nationalpark

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Identität:

  • 862 ha
  • Erstellt 1927 als Integrales Naturschutzgebiet Nr. 6 – Mit Änderung von Status und Grenzen 2011 in einen Nationalpark umgewandelt (Landteil: 740 ha sowie Meer 122 ha).
  • Verwaltung: Madagascar National Park

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Der Lokobe Nationalpark liegt im Südosten der Insel Nosy Be, die sich im Nordwesten Madagaskars in der Region DIANA befindet.
  • Das Verwaltungsbüro ist in Ambalafary, ergänzt durch einen Wachposten im Osten sowie eine Kontrollschranke in Ambalafary.
  • Zur touristischen Infrastruktur gehört ein Informationszentrum mit einem Empfangsbüro in Ambanoro. Das Unterkunftszentrum verfügt über einen Campingplatz für 6 Zelte. Der Park umfasst 3 touristische Rundstrecken von insgesamt 65 km:
    – Kindro = 3 km mit zwei Schleifen Ampasindava sowie Nosy Be
    – Mitsinjo = 1,5 km: eine 1 km lange Treppe vom Eingang des Lokobe Nationalparks bis zum Gipfel des Mitsinjo, der bis zu einer Höhe von 432 m ansteigt
    – Ramy = 3 km entlang der Strände mit Picknickplätzen
    Die Modalitäten von Besuch sowie Aufenthalt sind mit den Führern am Eingang des Parks zu besprechen.
  • Der Park befindet sich auf der Insel Nosy Be. Von Hell-Ville/Andoany aus nehmen Sie die Ambanoro-Strasse. Im AQnschluss dann fahren Sie 7 km nach Lokobe, zum südöstlichen Parkeingang, in der Nähe des Dorfes Ambalafary-Marodoka (9 km) oder zum Eingang im Nordosten über Ambatozavavy.
  • Wenn Sie direkt von der Grossen Insel Madagaskar kommen nehmen Sie die RN4 von Antananarivo nach Ambondromamy (410 km), dann weiter auf der RN6 von Ambondromamy nach Ambanja (510 km), oder von Antsiranana (Diégo-Suarez) nach Ambanja (233 km). Bei der Kreuzung in Ambalavelona (7 km von Ambanja auf der RN6) fahren Sie 23 km nach Ankify. Hier nehmen Sie ein Schnellboot zum Hafen von Hell-Ville.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Park entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils der Insel. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 16 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 33 °C.
    Der Baum der Reisenden im Lokobe Nationalpark im Norden von Madagaskar

    Baum der Reisenden im Lokobe Nationalpark

  • Der Lokobe Nationalpark ist einer der wenigen Orte in Madagaskar, wo der ursprüngliche Sambirano-Wald noch existiert, und der Lokobe-Wald ist der einzige erhaltene Urwald auf der Insel Nosy Be. Die Waldbedeckung ist noch intakt mit Arten wie Canarium oder Parkia madagascariensis im Flachland sowie an den Hängen und Diospyros clusiifolia, Uapaca ambanjensis sowie Garcinia auf den Hügeln. Im Gebiet gibt es 4 Palmenarten (Arecaceae), darunter Dypsis ampasidavae. Sekundärwälder gibt es im Nordwesten sowie Süden des Parks. An der Küste gibt es noch Spuren von Küstenmangroven, in denen Küstenarten wie Terminalia catappa, Barringtonia asiatica, Heritiera littoralis und Ravenala madagascariensis (Baum der Reisenden) sowie die Cissus-Liane zu finden sind.
  • Die Flora umfasst Arten, die im Sambirano-Wald endemisch sind, einschliesslich Potameia antevaratra. In Lokobe sind 11 Arten bekannt, von denen 5 durch Einzelexemplare Acanthaceae – Lasiocladus rufopilus; Arecaceae- Dypsis nossibensis; Burseraceae – Canarium madagascariense; Myrtaceae – Eugenia nosibensis; Sapotaceae – Mimusops nossibeensis; Piperaceae – Peperomia loucoubeana.
  • Im Park leben 18 Amphibienarten, von denen 3 endemisch sind: Rhombophryne testudo, Stumpffia psologlossa, Stumpffia pygmaea. 54 Reptilienarten, davon eine endemische Art: Trachylepis lavarambo sowie 48 Vogelarten.
  • Der Eulemur macaco ist die Vorzeigeart des Parks. Lepilemur tymerlachsoni sowie Microcebus mamiratra sind endemisch im Park.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die Bevölkerung besteht überwiegend aus den Sakalava sowie den Antakarana.
  • Der Park beherbergt mehrere heilige Stätten, die mit dem „Joro“ (dem Kult der Vorfahren, begleitet vom Zebu-Opfer) sowie mit den Riten der Reinigungsbäder bei Neumond in Verbindung stehen: die „Fisehagna“.
  • Die Abholzung des Waldes ist die grösste Bedrohung für den Lokobe Nationalpark.

Ankarana Spezialreservat

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Ankarana Spezialreservat

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Identität:

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Ankarana Spezialreservat liegt ca. 100 km südlich von Antsiranana (Diégo-Suarez). Ankarana besteht aus einem Karstmassiv sowie Einsturzgebieten durch die Auflösung von unterirdischen Gesteinen. Zudem ist es ist bekannt für seine Tsingy- oder Kalksteinerosionsformationen.
  • Verwaltungsbüros gibt es in Marotaolana, Mahamasina sowie in Matsaborimanga.
  • Die touristische Infrastruktur besteht aus einem Informationszentrum, einer Empfangsstation in Mahamasina sowie zwei Campingplätzen. In Andrafiabe gibt es einen Campingplatz, der aus 10 von Océane Aventures verwalteten Bungalows sowie 21 Plätzen für Zelte besteht. Es hat Wasser. Das Camp de Princes ist ohne Wasser, aber mit 15 Zeltplätzen ausgestattet.
    Tsingylandschaft im Ankarana Spezialreservat in Madagaskar

    Die Tsingys von Ankarana

  • Es gibt 34 km Wanderwege sowie Rastplätze, fünf Aussichtspunkte, von denen drei eine ganz besondere Aussicht haben. Es gibt 8 Rundtouren, darunter die Fledermaushöhle, die Perle der Flüsse, der Grüne See, der Grüne Fluss, der Zweite Canyon, Tsingy Meva, Tsingy Rary sowie der Benavony Hügel mit 2 Hängebrücken.
  • Der Zugang ist über 4 Zugangspunkte möglich: Der Haupteingang im südlichen Teil befindet sich in Mahamasina, 29 km nördlich von Ambilobe an der RN6, derjenige im westlichen Teil beim Dorf Tanambao-Marivorahona, nördlich von Ambilobe 15 km entfernt. Der Zugang zum Norden sowie Westen erfolgt von der RN6 aus in den Süden von Anivorano Avaratra. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das MNP-Büro in Mahamasina oder Ambilobe.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima des Reservates entspricht dem trockenen Klima des nördlichen Teils der Insel Die Regenzeit findet zwischen November und April statt. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 18 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 34 °C.
  • Das Ankarana Special Reserve besteht aus dichten, feuchten Wäldern in den Schluchten und Spalten und im nördlichen Teil des Gebietes. Trockener dichter Wald dominiert im östlichen Teil des Reservats, auf dem Plateau findet man Commiphora, Delonix boiviniana, Dalbergia humbertii und Pongamiopsis amygdalina. Am Rande des Gebietes sind Wiesen und Weiden mit Auenwald durchsetzt.
  • Die Flora im Reservat ist typisch für den trockenen, dichten Wald, Adansonia madascariensis ist vorhanden. 39 Pflanzenarten sind nur aus Ankarana bekannt, 6 typische Arten sind: Asphodelaceae – Aloe roeoeslii; Balsaminaceae- Impatiens bardotiae; Lauraceae- Aspidostemon occultus; Orchidaceae- Cynorkis bardotiana; Passifloraceae – Adenia metamorpha; Vitaceae – Cyphostemma ankaranense. Man findet auch: Begoniaceae – Begonia razafinjohanyi; Araceae – Arophyton crassifolium; Apocynaceae – Cynanchum philiipsonianum.
  • Das Ankarana Spezialreservat ist die Heimat von 2 endemischen Amphibien: Tsingymantis antitra und Stumpffia, sie gehören zu den 15 Amphibienarten, die im Gebiet vorkommen. Es gibt auch 50 Reptilienarten, darunter 8 endemische Arten wie Brookesia confidens, Blaesodactylus microtuberculatus, Geckolepis megalepis, Lygodactylus expectatus, Phelsuma roesieri, Alluandina mocquardi, Heteroliodon lava, Madagascarophis lolo. 113 Vogelarten sind ebenfalls vorhanden, 17 Fledermausarten, darunter 3 Arten von Miniopterus (aelleni, gleni und griveaudi) und 10 Arten von Lemuren, darunter Microcebus tavaratra, Lepilemur ankarenensis.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die ethnische Gruppe der Antakarana ist die dominierende Bevölkerung im Gebiet. Sie fischen und züchten hauptsächlich Rinder.
  • Etwa zehn Höhlen wurden im Reservat inventarisiert, sie sind heilig und dienen als Kultstätten.
  • Die Höhle bei Ambatoharanana enthält königliche Antakarana-Gräber. Alle 5 Jahre findet die Krönungszeremonie du mât royal „Tsangatsainy“ mit einer kollektiven Beschneidung statt.
  • Derzeit ist den Nachkommen der Merina (Ambaniandro) der Zugang zu den Höhlen verboten. Ravenala-Objekte, Bambara-Erbsen (voanjobory) oder Schweinefleisch sind in den Höhlen nicht erlaubt.
  • Letztere dienten als Zufluchtsort für die Antakarana-Bevölkerung, die von der Armee des Merina-König Radama I während seiner Eroberung der Region verfolgt wurde. 1838 wurden die Antakarana besiegt und ihr Königreich fand Zuflucht auf Nosy Mitsio.
  • Eine Bedrohung für das Reservat ist die Saphirausbeutung, wo seit 2000 Bergleute 250 ha zerstört haben; die Auswirkungen dieser Zerstörung sind bis heute spürbar. Die Ausbeutung von Waldprodukten sowie auch die Buschbrände (Beweidung sowie Reinigung von Saphirstandorten) sind ebenfalls ein erheblicher Druck auf das Reservat.
  • Lantana Camara sowie Hyptis suaveolens sind invasive Pflanzenarten, die das Reservat bedrohen.

Schutzgebiet Andrafiamena Andavakoera

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ Andrafiamena Andavakoera

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Identität:

  • 73.319 ha
  • Erstellt 2015. Der klassifizierte Wald von Andavakoera (12.575 ha, gegründet 1967) ist ein integraler Bestandteil des Schutzgebietes “Harmonische Landschaft“ Andrafiamena Anavakoera.
  • Verwaltung: Association Fanamby

Infrastruktur sowie Zugang:

  • Das Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ Andrafiamena Andavakoera befindet sich in der Gemeinde Anivorano Nord, in der DIANA Region.
  • Das Verwaltungsbüro ist in Anjahakely. Eine Übernachtungsmöglichkeit bietet die Black Lemur Camp Lodge mit ausgestatteten Bungalows.
  • Die Bedingungen für einen Besuch ebenso für den Aufenthalt sind mit den Führern am Eingang des Schutzgebietes Andrafiamena Andavakoera zu besprechen.
  • Das Schutzgebiet ist über die RN6 von Antsiranana (Diégo-Suarez) aus über Ambilobe nach Marotaolana (145 km entfernt) erreichbar, dann nach Süden für 30 min. über eine gute Piste zum Dorf Anjahankely.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima des Schutzgebietes entspricht dem trockenen Klima des nördlichen Teils der Insel. Die Regenzeit ist von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 17 °C. Desweiteren ist die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 34 °C.Ferien in Madagaskar genossen: Lemur im Nationalpark; Schutzgebiet Andrafiamena Andavakoera
  • Das Schutzgebiet ist Teil des westlichen phytogeografischen Bereichs, der von einem dichten Trockenwald bedeckt sowie von Dalbergia, Hildegardia und Commiphora geprägt ist. Der dichte, feuchte Wald nimmt den nördlichen Teil des Gebietes ein, der laubabwerfende, trockene, dichte Wald ist im zentralen Teil vorhanden, hauptsächlich im Andavakoera-Massiv. In der Nähe von Ankarana, im Nordwesten des Gebietes finden wir Tsingyformationen mit dichtem Kalksteinwald. 2/3 der Fläche wird allerdings von Sekundärvegatation eingenommen.
  • Drei Pflanzenarten sind nur in diesem Gebiet bekannt: Exacum alberti-grimaldi, Foetidia rubescens sowie Bambus Valiha perrieri.
  • Das Schutzgebiet ist die Heimat von 6 Amphibien-, 69 Vogel-, 5 Fledermaus- und 9 Lemurenarten, darunter Phaner electromontis, Propithecus perrieri.

Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:

  • Die dominante Bevölkerung ist der Stamm der Antakarana („Diejenigen, die die Tsingy bevölkern“).
  • Es ist verboten, den Vogel Falcula palliata zu essen oder Chamäleons oder Schlangen zu töten.
  • Eine Bedrohung für das Schutzgebiet Andrafiamena Andavakoera ist die Brandrodung, der Gold- sowie Saphirbergbau, Buschfeuer, die Ausbeutung von Palisander, Ebenholz sowie anderen Laubhölzern, das Sammeln von Waldprodukten wie Knollen, Honig und Raffiabast sowie die Lemurenjagd.
Karte zum Schutzgebiet Andrafiamena Andavakoera in Madagaskar von der Association Fanamby

Karte zum Schutzgebiet Andrafiamena Andavakoera in Madagaskar © Association Fanamby

Schutzgebiet Loky Manambato

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ von Loky Manambato

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Identität:

Infrastruktur und Zugang:

  • Das Schutzgebiet Loky Manambato befindet sich in der SAVA-Region zwischen dem Loky Fluss im Norden sowie dem Manambato im Süden.
  • Das Hauptverwaltungsbüro ist in Daraina und ein zweites Büro in Ampisikinana.
  • Zu den Unterkünften gehören Hotels in Daraina, die Tattersalli Camp Lodge in Andranotsimaty sowie ein Campingplatz in Analabe Sahaka.
  • Eine touristische Strecke ist 3 km lang in Andranotsimaty. Die Modalitäten von Besuch sowie von Aufenthalt sind mit den Führern am Eingang des Gebietes zu besprechen.
  • Der Haupteingang zum Schutzgebiet befindet sich entlang der RN5A, 56 km von Vohémar (Iharana) entfernt.
  • Um zum Schutzgebiet Loky Manambato zu gelangen, braucht man zweieinhalb Stunden mit dem Geländewagen von Vohémar aus, dann 15 Minuten auf einer guten Piste zum Eingang, ausgehend vom Dorf Mevatanàna an der Nationalstrasse 5.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Schutzgebiet ist das trockene Klima des nördlichen Teils der Insel. Die Regenzeit ist von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 18 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 34 °C.
  • Dank ihrer Lage zwischen Feuchtgebieten im Osten sowie Trockengebieten im Westen sowie den Höhenlagen im Zentrum gibt es 8 Arten von Pflanzenformationen im Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ von Loky Manambato. So hat es 12 Teilgebiete mit je einem eigenen Mikroklima.
  • Die Gebiete des südwestlichen Teils von Antsahabe sowie von Binara sind im höher gelegenen Teil mit immer grünem, dichtem Regenwald mit Gambeya boiviniana, Ephippiandra sowie Mauloutchia, Uapaca densifolia, Wenmannia decora, Asteropeia rhopaloides, Oncostemum palmiforme, dypsis nodifera sowie Tina striata bedeckt. Die halbwilden, feuchten, dichten Wälder in den südwestlichen Bergen werden von Cynometra commerconiana, Trophis montana sowie Mallotus oppositifolius dominiert. Dichte Trockenwälder gibt es in den zentralen Teilen mit Ambohitsitondroina ebenso mit Bekaroka mit Xyloolaena perrieri, Helmiopsis inversa sowie Tannodia cordifolia, Adansonia madagascariensis. In den tieferen Regionen gibt es Auenwälder.
  • Die Ebenen sowie Hänge der Berge sind bedeckt mit Wiesen mit Poaceae wie Andropogon Aristida, Heteropogon sowie Panicum, bewaldeten Wiesen mit Bismarckia Nobilis und Hyphaene coriacea sowie mit strauchbewachsenen Wiesen mit Flacourtia, Ziziphus.
  • Corythornis madagascariensis – der Eisvogel Madagaskars; Schutzgebiet “Harmonische Landschaft“ von Loky ManambatoDas Schutzgebiet Loky Manambato ist die Heimat von 27 Amphibien-, 72 Reptilien- sowie 152 Vogelarten, darunter Anas melleri, Anas bernieri und Brachypteracias lepostomus (Bindenerdracke). Im Weitern finden wir 8 Arten von Tenrecidae sowie 8 Arten von Lemuren. Für letztere ist Propithecus tattersalli, der Goldkronensifaka oder Tattersall-Sifaka endemisch und vom Aussterben bedroht.

Kultur und sozioökonomische Praktiken:

  • Die dominante Bevölkerung um das Schutzgebiet herum ist die der Sakalava, deren Kultur in der Region stark mit dem Zebu verbunden ist.
  • An der Grabstätte von 4 ehemaligen Sakalava-Gruppen, die das Dorf Ampombobe gegründet haben, sind noch einige wichtige Tabus erhalten.
  • Zu den Bedrohungen gehören die Brandrodungen, die Überweidung mit Zebus, Buschfeuer und das Goldwaschen. Die schlimmsten sind die Ausbeutung von Edelhölzern. Ebenso die Wilderei an Lemuren (Tabu für den Sakalava in der Region) sowie an Meeresschildkröten.
  • Hyptis suaveolens ist eine invasive Pflanze, die den Wald im Schutzgebiet bedrohen könnte.

Spezialreservat Analamerana

Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Spezialreservat Analamerana

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Identität:

Infrastruktur und Zugang:

  • Das Spezialreservat Analamerana befindet sich im nordöstlichen Teil Madagaskars. Es befindet sich zwischen der DIANA- und der SAVA-Region.
  • Die Verwaltung hat ihren Hauptsitz in Anivorano Avaratra mit zwei Niederlassungen in Amparihy sowie Boriravina.
  • Das Reservat verfügt über keine touristische Infrastruktur und die Bedingungen für Besuche sowie einen Aufenthalt sind mit dem Verwaltungsbüro in Anivorano abzustimmen.
  • Der Ort ist über die RN6 von Antsiranana aus erreichbar: Fahren Sie ca. 75 km zum Dorf Sadjoavato, biegen Sie dann nach Süden ab und nehmen Sie die Ankarongana-Strasse zum Dorf Menagisy, 15 km, hier findet man auch lokale Führer.

Klima – Fauna und Flora:

  • Das Klima im Reservat entspicht dem trockenen Klima des nördlichen Teils der Insel. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist von Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 18 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 34 °C.
    Tsingy Rouge im Spezialreservat Analamerana im Norden von Madagaskar

    Tsingy Rouge im Spezialreservat Analamerana

  • Das Spezialreservat Analamerana ist von einem dichten Trockenwald auf Kalkstein bedeckt, während der mittlere sowie östliche Teil und die Kalksteinplateaus mit xerophilen Formen bedeckt sind. Ein Auenwald wächst entlang von Flüssen und wird manchmal zu einem halbwilden, dichten, feuchten Wald, mit vielen Sapotaceae sowie Burseraseae. Im nördlichen Teil des Reservates werden Seen von Inselchen sowie von Sümpfen begrenzt. An den Rändern des Reservates gibt es sekundäre Graslandschaften sowie Weiden.
  • Die endemische Flora besteht aus Phylloctenium Bernieri. 5 Pflanzenarten sind nur in Analamerana bekannt: Eugenia lacerosepala, Euphorbia Analamerae, Helmiopsis glaberrima, Orthosiphon Ruber, Schizenterospermum analamerense.
  • Von den sieben bekannten Baobab-Arten von Madagaskar finden wir drei im Reservat: Adansonia perrieri, Adansonia suareziensis sowie Adansonia madagascariensis.
  • Das Reservat beherbergt eine grosse Population von Lemuren: zum Beispiel Propithecus perrieri oder Akomba jôby, der nur im hohen Norden bekannt und auch sehr gefährdet ist.
  • Die Fledermausart Nycteris madagascariensis ist im Irodo-Tal oder bei Analamerana bekannt.
  • Das Reservat ist die Heimat von 12 Amphibien-, 32 Reptilien-, 72 Vogel-, 11 Fledermaus- und 9 Lemurenarten.

Kultur und sozioökonomische Praktiken:

  • Eine Höhle bei Menagisy ist dem Sakalava-Anjoaty-Volk der Region heilig.
  • Bedrohungen für das Reservat sind der Holzeinschlag, die Ausbeutung von Waldprodukten, insbesondere von Edelholz, Buschfeuer sowie Landwirtschaft im Allgemeinen.
  • Pflanzen: Lantana Camara sowie Hyptis suaveolens sind invasive Arten im Reservat.