Bettina Ostern in Madagaskar

Ein ungewöhnliches Osterfest

Ostern 2021 in Antananarivo Madagaskar

Bettina

Normalerweise verbringe ich die Osterferien mit meiner Familie in Tamatave an der Ostküste von Madagaskar. Aufgrund der Covid-19 war das dieses Jahr leider nicht möglich.

Die Krankheit Covid-19 ist seit einigen Wochen in der Hauptstadt Antananarivo (Tana) weit verbreitet. Jeden Tag hören wir das Hupsignal der Krankenwagen. Diese Laute gehören nun sogar zu unserem Alltagstrott, auch die grosse Hafenstadt Tamatave ist von diesem tödlichen Virus nicht verschont geblieben! Ich habe sogar erfahren, dass einige meiner Bekannten an Covid-19 ums Leben gekommen sind…

Wir möchten diese gefährliche Krankheit jedoch meiden und auch unsere Familie in Tamatave möchten wir auch nicht mit diesem Corona Virus anstecken. So entschieden mein Mann, mein Sohn und ich, die Osterfeste in Tana zu verbringen.

Dieses Jahr feierten wir also ausnahmsweise Ostern hier in Antananarivo. Wir gingen in die Kirche, denn Ostern ist auch für die Christen hier in Madagaskar ein wichtiges religiöses Fest.

Weil das Wetter schön und warm war, beschlossen wir einen Ausflug etwas ausserhalb von Antananarivo zu unternehmen. Die Nationalstrasse Nr 1 Richtung Ambatomirahavavy ist interessant und in diesem Dorf können wir den gegrillten Mais oder Süsskartoffeln essen oder die leckeren Früchten wie Kaki kaufen.

Glücklicherweise gibt es kein Verkehrsstau. Die meisten Stadtbewohner haben bestimmt die Osterfeste zu Hause gefeiert, mit ihren Familienangehörigen haben sie bestimmt spezielle Essen vorbereitet, schöne Musik gehört. In Kontakt mit Leuten dürfen Schutzmaske nicht vergessen werden, die Hände sind gut zu desinfizieren und natürlich ist Abstand zu halten.

Wir fahren die gut ausgebaute Nationalstrasse entlang der breiten Reisfelder, der aufgestapelten Backsteine und der weidenden Zebus. Der Farbkontrast der grünen Reisfelder und die ockerroten Backsteine in allen Farbtönen von braun bis rot fügen sich perfekt in diese Landschaft des madagassischen Hochlandes ein und bilden einen starken Kontrast zum Blau des Himmels. Wir fahren ungefähr zwanzig Kilometer Richtung Westen und dann sehen wir die Dorfleute mit ihren Obstständen. Sie kochen bereits etwas Leckeres in den grossen Kochtöpfen.

Eine grosse Auswahl verschiedener Früchte liegt auf den vielen Verkaufsständen. Die Ausflügler halten natürlich an und begutachten die verschiedenen Früchte wie Kaki, Avocados, Guaven, Wassermelonen usw… Wer die Wahl hat, hat die Qual. In den Kochtöpfen dampfen die verschiedenen Stärkelieferanten wie Mais (madagassisch: Katsaka), die Süsskartoffel (Vomanga) oder der Taro (Saonjo). Der leckere „Solovolo“ wird auch hier angeboten. Dies ist ein Küchlein aus frischen Maiskörnern, eingewickelt in Maishülsen. Ein Solovolo schmeckt besonders gut, man muss es einfach probieren!

Wir haben verschiedene Früchte gekauft und kehren jetzt Richtung Tana zurück.  Dieser kurze Ausflug in der Region Itasy hat uns sehr gut gefallen, die Pandemie und ihre schlechten Folgen auf unsere Arbeit und auf unseren Alltag haben wir an diesem Tag einfach ein bisschen vergessen.

Ursprünglich hätte ich gern das Osterwochenende mit meiner Familie in Tamatave verbracht, doch habe ich mir gedacht, dass wegen dieser Pandemie viele ums Leben gekommen sind. Und in paar Monaten, wenn dieser Covid-19 hoffentlich endlich verschwunden sein wird, werden wir wieder ein normales Leben führen und so werde ich wieder viele Gelegenheiten haben, die nächsten Feiertage wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten oder Neujahr mit meiner Familie in Tamatave am Indischen Ozean zu feiern.

Antananarivo, 6. April 2021. Bettina arbeitet im Büro der PRIORI in Antananarivo

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