Archiv der Kategorie: Madagaskar NEWS

Madagaskar News

PRIORI Reisen – Madagaskar News: Nachrichten, aktuelle Meldungen und Informationen sowie brandaktuelle News aus Madagaskar sowie zum Madagaskarhaus.

Madagaskartag 2024

Der traditionelle Madagaskartag 2024 findet am Samstag, 9. November 2024 statt. Wie immer in der Region von Basel und Anmeldungen nehmen wir jetzt schon entgegen.

Es sind Vorträge in breiter Form geplant. Sie beschäftigen sich mit Madagaskar als Naturraum, als Lebensraum für Menschen und als Insel für Reisende.

Es ist der 14. Madagaskartag!

Madagaskartag 2023 mit Konferenzschaltung mit dem Schweizer Botschafter in Madagaskar:

Madagaskartag 2023 Schweizer Botschafter Lifeschaltung

Madagaskartag 2023 mit Konferenzschaltung mit dem madagassischen Botschafter aus Genf:

Madagaskartag 2023 Madagassischer Botschafter

Madagaskartag 2023 : alle interessieren sich für Madagaskar:

Madagaskartag 2023 PRIORI Madagaskarhaus Basel

Der Madagaskartag ist das jährliche Treffen Aller, die sich für Madagaskar interessieren. Etliche haben in Madagaskar gearbeitet, andere sind in Madagaskar gereist oder wollen es demnächst tun.

Die Vorträge beleuchten zahlreiche Aspekte von Madagaskar: Leben, Land und Leute, Natur und Projekte. der Madagaskartag ist auch eine Gelegenheit von Austausch und Gespräche.

Der Madagaskartag wird organisiert von PRIORI Madagaskarhaus in Basel. Die Kulinarik mit madagassisch inspiriertem Mittag wird durch den Verein Tsarabe Madagaskar sicher gestellt.

Die Verantaltung ist kostenlos. Eine Voranmeldung ist obligatorisch. Der Gewinn aus dem Verpflegungsverkauf geht vollumfänglich in die Vereinskasse von Tsarabe Madagaskar.

Eisenbahn in Madagaskar 2024

Die Eisenbahn in Madagaskar kämpft ums Überleben. Das Südnetz ist gefährdet. Seit Jahren. 

Erst die gute Nachricht:

Das Schweizer Radio hat im Januar 2024 über ausrangiertes Bahnmaterial berichtet, das ins Ausland ging: Trams nach Rumänien, Postautos nach Chile und eben auch Bahnwaggons nach Madagaskar. Sogar ganze Kompositionen der Forchbahn. PRIORI-Chef Franz Stadelmann berichtet in dieser Radiosendung darüber: Radiosendung und hier Fotos /Text dazu.

Dann die schlechte Nachricht: 

Am Mittwoch, 31. Januar 2024, ist der Zug der Südlinie (FCE) erneut entgleist. Die Bahn war aus Manakara nach Fianarantsoa unterwegs: Bergstrecke! Die betagte Lokomotive BB 1502 (Baujahr 1964) hatte bei der Steigung zwischen Sahasinaka und Fenomby bei Pk 108,5 offenbar Mühe. Kurzum rollte der ganze Zug rückwärts und entgleiste: Tote, Verletzte und grosser Sachschaden.
Mit beteiligt sind auch Passagierwaggons der Schweiz.

Die Steigung zwischen Sahasinaka und Fenomby ist ab der Küste der erste Steile Abschnitt der Bergstrecke der FCE hin zum Hochland . Problem der FCE (Südnetz der madagassischen Eisenbahn) ist und bleibt die Frage des nicht adaptierten Bremssystems.

PRIORI Tipp: FCE: Fianarantsoa-Manakara. Eher die Eisenbahn talwärts fahrend ab Fianatantsoa nach Manakara nehmen (jeweils dienstags und samstags) als die bergwärts fahrende Strecke (sonntags und mittwochs) von Manakara nach Fianarantsoa.

FCE Madagaskar Streckennetz www.madagaskarhaus.ch

 

 

 

 

 

 

 

 

Anosibe Ambohiby Krater

Anosibe Ambohiby: What’s inside this crater in Madagascar?

Auf google earth erscheint im westlichen Hochland von Madagaskar ein deutlicher Kreis, auch bei einer Distanz von 400 km aus der Luft. Die seltsame Formation liegt ziemlich genau 140 km Luftlinie westlich von Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars.

Im Vulkankreis ist ein Kraterdorf zu erkennen. Viel mehr Informationen lagen nicht vor, als ein Internet-Journalist sich zu Beginn 2023 dafür zu interessieren begann.

Früher gab es die ‘Armchair travellers’: Leute, die die Welt aus ihrer Studierstube heraus erforschten. Die nie vor Ort waren, sich aber detailgenau auskannten.

Christophe Haubursin ist eine moderne Version davon. Er ist Senior Producer des Privatsenders Vox und vertieft seine Themen anhand seines Computers. So auch in der Serie https://christophehaubursin.com/Google-Earth-Mystery

Da fiel ihm also diese seltsamen Kreise in der Geologie Madagaskars auf. Aus der Luft sehen sie wie Zwiebelscheiben aus. Er zoomte auf google earth heran und fand ein Dorf mit rund 50 Dächern mitten im Krater. Warum leben Leute dort, war seine Urspungsfrage. Das weckte seinen Forschergeist. Mit allen technischen Mitteln der Internetzeit suchte er nach Informationen und Antworten, sprach mit Geologen und Geografen. Er fand niemand, der schon dort war, auch in Madagaskar nicht.

Letztendlich spürte er eine südafrikanische Forscherin auf, die dort geologische Forschungen gemacht hatte. Aber vor 17 Jahren, als das Dorf auf 1129 müM noch nicht existierte.

Der Krater mit rund 13 km Durchmesser entstand irgendwann in der Kreidezeit vor 90 Millionen Jahren, als Gondwana auseinanderbrach und sich Madagaskar in der Folge von Indien trennte. Der Vulkan erkaltete, fiel in sich zusammen, Wind und Wetter ebneten die Vulkanringe. Zurück blieben Gesteinsringe und mittendrin fruchtbare Erde: gut für die Landwirtschaft und sauberes Wasser. Das ehemalige Vulkangebiet bedeckt eine Fläche von 225 km2.

Die Gegend liegt ziemlich genau beim geografischen Mittelpunkt Madagaskars. Auf kolonialen Landkarten war Wald eingezeichnet und ein Tal namens Andranomangatsiaka (wo wir frisches Wasser finden).

Christophe Haubursin gab nicht auf. Schliesslich schickte er ein madagassisches Filmteam vor Ort. Der Dokumentarfilm darüber ist atemberaubend. Er ist zu sehen auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=h42QVfrUVFw

Der Dorfchef Rasamoelina Toky Fanomezantsoa erklärt, dass nun etwa 300 Menschen hier leben. Sie migrierten vom Distrikt Manandriana in der Region (Provinz) Amoron’i Mania hierher. Also aus dem dichtbevölkerten Betsileo-Hochland 380 km weit bis ins Vulkantal. Weil ringsrum Wasser vorhanden war, nannten sie ihr Siedlerdorf ‘Anosibe Ambohiby’ (grosse Insel Ambohiby). Auf ihrer fruchtbaren Insel pflanzten sie Zitronen- und Orangenbäume. So wie sie es schon in ihrer Heimat gemacht hatten: Cash crops für den Verkauf. Das nächste Dorf, Antaniditra, liegt 11 km südwestlich vom Kratergebirge entfernt. Die Früchte dorthin zu transportieren ist eines der Hauptprobleme. Ochsengespanne mit Transportkarren mühen sich auf den Pistenwegen ab. Der Zugang mit Auto oder Motorrad ist in der Regenzeit so gut wie unmöglich. Doch primär sind die Dorfleute Selbstversorger.

Nur geht der Dokfilm dann doch nicht tiefer: hat es eine Schule? Können die Kinder lesen und schreiben? Gibt es eine Kirche, einen Gesundheitsposten? Wie steht es um die Sicherheit in dieser Zone voll ländlicher Kriminalität (Viehdiebstahl). Wie gehen sie mit den Buschfeuern um?

Es bleiben Fragen zum Dorf mit den Koordinaten 18°50’26″S 46°12’15″E und geocode:-18.840992,46.204521

Kastentext:
Seit Generationen wandern in Madagaskar Bauern auf der Suche nach Land vom übervölkerten Hochland gegen Westen. Zeitweise wurde diese Emigration vom Staat sogar aktiv gefördert. So sind hunderte neue Dörfer entstanden. Oft nur über Ochsenkarrwege zu erreichen. Für viele bleibt der Zugang zu Grundfunktionen problematisch: Krankenhäuser, Schulen. Grosses Problem des Moyen-Ouest bleibt aber die ländliche Kriminalität, die sich aus dem Viehdiebstahl zu generellem Bandentum entwickelt hat. Vom Staat erhalten die Siedler generell kaum Hilfe, im Gegenteil: sie wollen in Ruhe gelassen werden.

PRIORI Abenteuer-Reise ins westliche Hochland:

Wir besuchen das Dorf Anosibe Ambohiby im Mai 2024, also nach der Regenzeit. Dann auch den wöchentlichen Viehmarkt in Tsiroanomandidy. Ebenso Ampefy und Antsirabe.

Kleingruppe, 2 Wochen, Übernachtung je nach Angebot vor Ort, Wanderungen in ruralem Umfeld

Infos unter info@priori.ch

PRIORI Reisen www.madagaskarhaus.ch

Internetlinks:

https://mindat.org/search.php?search=madagascar

https://mindat.org/loc-271112.html Ambohiby Massif

https://de.wikipedia.org/wiki/Anosibe_Ambohiby

https://en.wikipedia.org/wiki/Anosibe_Ambohiby

https://christiankull.net/2023/12/09/tany-malalaka-settling-new-land-in-the-western-highlands-of-madagascar/

https://serval.unil.ch/resource/serval:BIB_5AC752798ED1.P001/REF

https://christiankull.net/2018/10/30/joint-unil-u-antananarivo-field-trip-to-ambositra/

https://www.filmingmadagascar.com/film-production-services-in-madagascar

 

2023 / 2024 Binnenflüge Madagaskar

(November 2023) Der neuen Airline Madagascar Airlines geht es nicht gut. Die Fernflüge nach Paris wurden eingestellt. In Madagaskar selber funktioniert das Binnennetz erstaunlich gut.

Der Name des bisherigen Flugunternehmens Tsaradia erscheint nun kaum mehr. Es wird aber nur noch von der Hauptstadt zu zehn Destinationen geflogen und wieder zurück.
Direkte Flüge zwischen Destinationen, zB von Tulear nach Morondava oder von Maroantsetra nach Sambava) gibt es seit Jahren nicht mehr.

Madagaskar Binnenflugtage (Stand Dezember 2023):
ANTSIRANANA: Montag-Dienstag-Mittwoch-Donnerstag-Freitag-Samstag-Sonntag
SAMBAVA: Montag-Dienstag-Mittwoch-Freitag-Samstag-Sonntag
MAHAJANGA: Dienstag-Donnerstag-Freitag-Samstag-Sonntag
TAOLAGNARO: Montag-Dienstag-Mittwoch-Donnerstag-Freitag-Samstag-Sonntag
MAROANTSETRA: Montag
MORONDAVA: Dienstag-Donnerstag-Sonntag
NOSY BE: Montag-Dienstag-Donnerstag-Freitag-Samstag-Sonntag
TOAMASINA: Montag-Mittwoch-Freitag-Samstag-Sonntag
TOLIARA: Montag-Dienstag-Mittwoch-Donnerstag-Freitag-Sonntag
STE MARIE: Dienstag-Mittwoch-Freitag-Samstag-Sonntag

Flugplan 2024 für Binnenflüge in Madagaskar

Programmplanung muss eine allfällige Flugverschiebung immer eindenken. Besoders für den Rückflug nach Europa.

Wir von PRIORI sind vor Ort in Antananarivo und kümmern uns gern um Ihre Flüge – und kennen die Alternativen.

Madagaskartag 2023

Der traditionelle Madagaskartag 2023 findet am Samstag, 18. November 2023 statt. Wie immer in der Region von Basel und Anmeldungen nehmen wir jetzt schon entgegen.

Es sind Vorträge in breiter Form geplant. Sie beschäftigen sich mit Madagaskar als Naturraum, als Lebensraum für Menschen und als Insel für Reisende.

Es ist der 13. Madagaskartag!

Bild vom Madagaskartag 2021 mit Videoschaltung zu PRIORI in Madagaskar:Madagaskartag PRIORI 2021


Madagaskartag Samstag 12. November :

Ab 10h00 bis 17h00 mit madagassisch inspiriertem Mittagessen.
Die Veranstaltung ist – wie seit 12 Jahren – kostenlos.

Wir bitten aber dringend um Anmeldung, denn das Küchenteam vom Verein Tsarabe Madagaskar möchte weder zuviel noch zuwenig einkaufen.

Die Vorträge sind wie immer variationsreich, so nebst anderen:
Madagaskartag 2023

Bitte also den 18. November vormerken und sich anmelden.

Herzliche Grüsse vom ganzen PRIORI-Team in Antananarivo und in Basel
Franz Stadelmann

 

 

 

 

 

Madagascar Airlines

Madagascar Airlines 2023

Madagascar Airlines(20. September 2023) Der Wechsel von Air Madagascar zu Madagascar Airlines ist fortgeschritten. Die Airline tritt mit neuem Logo in Erscheinung. Das Unternehmen Tsaradia, das bislang die Binnenflüge ausführte, ist im Prozess der Intergration zu Madagascar Airlines. 

Madagascar Airlines hat allerdings die Flüge stark reduziert.

Internationale Flüge gehen nach Paris, La Réunion und Mayotte.

Binnenflüge innerhalb von Madagaskar bedienen nur noch 10 Destinationen und auch dies keinesfalls täglich.

  • Tamatave Toamasina TMM
  • Ste Marie SMS
  • Maroantsetra WMN
  • Sambava SVB
  • Diego Suarez Antsiranana DIE
  • Nosy Be NOS
  • Mahajunga MJN
  • Morondava MOQ
  • Tulear Toliara TLE
  • Fort Dauphin Taolagnaro FTU

Alle Flüge starten von Antananarivo TNR zu den Destinationen und kommen wieder zurück. Verbindungsflüge zwischen den Destinationen gibt es derzeit nicht.  Der Flugplan ist nicht jeden Monat gleich. Es gibt zuweilen zusätzliche Flüge (vols supplémentaires) und manchmal fällt auch einer aus.

‚Im Internet‘ zu buchen ist mit Risiken verbunden. Sogar auf der offiziellen Homepage der Madagascar Airlines finden sich Destinationen, die gar nicht bedient werden: Fianarantsoa WFI etwa oder Ambatondrazaka WAM.


Erstflug November 2021

(8. November 2021) Am Sonntag, 7. November ist kurz nach Mitternacht der erste reguläre Flug aus Europa in Antananarivo (TNR) gelandet. 400 Passagiere sollen es im Dreamliner der Air France gewesen ein und danach auch 240 Passagiere der Air Madagascar Nachfolgerin Madagascar Airlines mit einem gecharteten Flieger von Air Europe, einer auf den Baleren domizilierten Airline (Air Europa Líneas Aéreas, S.A.U.).

Rund 20 Monate waren die Grenzen Madagaskars offiziell geschlossen, doch durchlässig. Madagaskar handhabt eine strikte Einreisekontrolle.


Mitte September 2021 wurde beschlossen, die Air Madagascar zu begraben: zu hohe Schulden, zu grosse Belegschaft, zu viele Probleme.

Die neue Airline sollte Madagascar Airlines heissen und zwar auf den Ruinen der alten Air Madagascar aufbauen, aber trotzdem neu starten.

Damit hat die nationale Airline erneut einen Kleiderwechsel vorgenommen.
Sie begann 1960 als Madair. 1962 wird sie dann in Air Madagascar umgetauft.

Die Fusion mit Air Austral von 2017 bis 2020 verläuft als unglückliche Ehe zwischen ungleichen Partnern.

Die einst stolze Nationalairline Air Madagascar hat nach unzähligen wechselvollen Jahren keine Flügel mehr. Corona hat den Rest gegeben, doch die Fluggesellschaft war vorher schon klinisch tot.

Was nun mit der Tochter Tsaradia geschieht, ist unklar. Tsaradia führt die Binnenflüge in Madagaskar aus.

Infos in französischer Sprache zur Geschichte der Air Madagascar und etwas weniger umfassend in deutscher Sprache

Madagaskar Ravinala

Die Ravinala

Michel MinNr. 0358

Ravinala, MadagaskarMehrere Marken aus der frühen Postgeschichte Madagaskars zeigen den emblematischen ‚Baum des Reisenden‘. Diese landestypische Fächerpalme findet sich in der nunmehr über 60-jährigen Geschichte des unabhängigen Staates an vielen Stellen. So auch als Logo der Air Madagascar. Zahlreiche Hotels und Restaurants nennen sich Ravinala. Auch die – französisch verwalteten – Flughäfen von Antananarivo-Ivato und Nosy Be-Fascene werden von einer Firma namens Ravinala Airports geführt.

 Die Ravinala wächst überall auf der Welt und wird oft als Zierpflanze in exotischen Gärten und auch in privaten Wohnungen kultiviert. Diese auffallende Baumart gehört zur Gattung der Streliziengewächse und stammt ursprünglich aus Madagaskar, deswegen gilt sie als die Symbolpflanze der Insel Madagaskar.

Die Ravinala oder „ravenala madagascariensis“ sind für ihre typischen, langen Blätter bekannt und wegen ihrer breiten Fächer sehen sie wie Fächerpalmen aus. Trotzdem gehören sie zu den Bananengewächsen. Auf Madagaskar wachsen verschiedenen Arten dieser endemischen Pflanze.

Diese Fächerpalmen lieben die Sonne und fühlen sich in den Lichtungen des Regenwaldes wohl, daher gedeihen sie meist am Rande der tropischen Regenwälder oder zwischen den Sekundärvegetationen. Sie wachsen an der Ostküste Madagaskars und entlang der Bahnlinie von Fianarantsoa nach Manakara an der Südostküste.

Die Ravinala haben eine unverzichtbare Rolle beim Leben der Küstenbewohner. Dort haben sie verschiedene Nutzungsmöglichkeiten: die Landbewohner nutzen die breiten Blätter der Ravinala als Regen- oder Sonnenschirm, wenn sie lange Strecken zu Fluss bewältigen. Selbst die Samen der Ravinala sind geniessbar und die Einheimischen können damit ihren Hunger stillen.

Sie dient ebenso als wertvolles Baumaterial für die Küstenbewohner, da wird ihr Stamm bis zu 30 cm dick ist und – je nach Alter der Pflanze – bis zu 16 Metern Höhe erreicht. Mit den Blattstielen werden die Seitenwände der traditionellen Pfahlbauten der Tanala -Ethnie gefertigt, die den feuchtwarmen Klimabedingungen entlang der tropischen Landschaftsküste Madagaskars gut angepasst sind.

Die Ravinala wird auch als „Quellenbaum“ bezeichnet. Da ist ihr Blattansatz fast wie ein geflochtener Korb zusammengefügt, in dem sich eine grosse Menge an Regenwasser sammelt. Im Notfall erhalten durstige Reisende etwa 1,5 Liter Wasser durch das Anstechen des Blattgrundes, daher der merkwürdige Name „Baum der Reisenden“ oder auf Französisch: „arbre du voyageur“.

Madagaskar Antsirabe

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Die Briefmarke aus den 1960er Jahren zeigt das Wappen von Antsirabe mit Zebukopf (Rinderzucht) und Wasser (Heilquellen). In der Mitte glänzt ein Edelstein (Bergbau) und symbolisiert Antsirabe als Kreuzung von Wegen aus aller Richtung.

Antsirabe in MadagaskarTrotz vieler politischer Umwälzungen hat Antsirabe dieses Wappen weiterhin in Gebrauch. Es ist hier und dort an Gebäuden zu sehen. So beim Brunnen des Rano Visy (Vichy Wasser), dem eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird.

Unter dem Wappen steht in madagassischer Sprache: RANO MASINA RANO MANORO. Dies bedeutet ‘Heiliges Wasser ist glückliches Wasser’. Das ist die Kurzform des in ganz Madagaskar gern erwähnten Sprichworts: ‘Wasser ist Leben’.

Die Stadt Antsirabe liegt rund 170 km südlich der Hauptstadt Antananarivo. Sie wurde von norwegischen Missionaren gegründet und war während der Kolonialzeit auch der angesagte Erholungsort für Leute in Madagaskar, aber auch aus La Réunion und Mauritius. Denn Antsirabe liegt auf rund 1500 m.ü. M und ist in der heissen Zeit (also November bis März) angenehm kühl. Zudem wird den Quellen der Region heilende Wirkung zugesprochen.

Die hügelige Umgebung ist von alten Vulkanen geprägt und sehr fruchtbar. Daher entwickelte sich Antsirabe schnell zu einem Handelsplatz für Agrarprodukte. Kein Wunder, dass dorthin sogar eine Eisenbahnlinie gebaut wurde. Dies hatte wiederum den Aufbau von Industrie zur Folge: Textilfabriken, Zigarettenproduktion, Milchverarbeitung, Zementwerk, Getreidemühle. Dies führte auch zur Ausbildung von Handwerkern aller Art.

Heutzutage ist Antsirabe eine der wenigen grossen Städte Madagaskars, geschäftig und aktiv. Trotzdem ist von der Hektik der Hauptstadt nichts zu spüren. Antsirabe hat den Charme eines kolonialen Landstädtchens behalten. Dazu trägt auch der Bahnhof bei, der einem zierlichen Schloss gleicht. Das Hotel des Thermes ist eines der wenigen Prachtgebäude aus alten Zeiten und müsste eigentlich unter Denkmalschutz gestellt werden.

Ein Aufenthalt in Antsirabe sollte nicht kurz sein. Allein die Gastronomie hat ganz viel zu bieten. Es wird sogar Wein produziert. Doch das bekannteste Getränk in Madagaskar stammt aus der grossen Brauerei in Antsirabe und heisst THB.

Madagaskar Jacaranda

Madagaskar 1982: JACARANDAS EN FLEURS

Michel MiNr. 0915

Jeweils im Oktober / November blühen in Madagaskar die Jacarandas. Dies ergibt – wie auf der Briefmarke gezeigt – einen hübschen Ring rings um den Lac Anosy, der sich in der Hauptstadt Antananarivo befindet.

1982: JACARANDAS EN FLEURS Michel MiNr. 0915Jacaranda gehört zu den Trompetenbaumgewächsen und stammt ursprünglich aus dem tropischen Mittelamerika. Der Baum wird etwa zehn Meter hoch. Er wurde in Madagaskar wie an vielen Orten der Welt vor rund 100 Jahren als dekorativer Zierbaum eingeführt. In Madagaskar ist er sehr weit verbreitet. Die Holzgewinnung spielt eine untergeordnete Rolle. Besonders in Städten liebt man die Blütenpracht zu Beginn der Regenzeit. Die Blüten variieren zwischen rosa und violett. In Madagaskar wird der Jacaranda auch blauer Flamboyant genannt (flamboyant bleu). Daher finden sich in ganz Madagaskar etliche Hotels und Restaurants mit diesen beiden Namen.

Städte wie Johannesburg und – früher auch Tananarive – sind stolz auf ihre Alleen und Parkanlagen, denen die Jacaranda einen frischen, bläulich-violetten Farbtupfer verleihen.

In Madagaskar tropfen die Jacarandabäume während der Blütezeit. Die dicken Tropfen stammen nicht vom Baum oder seinen Blüten, sondern von eingenisteten Insekten. Wer je in Madagaskar unter einem schattigen blauviolett schimmernden Jacaranda sein THB hat geniessen wollen, hat wohl seinen Platz gewechselt…